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Öl – Macht – Armut

Erstellt am 27.05.2009 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 27.05.2009 zuletzt geändert.

Wo Öl fließt droht Krieg! Geht es auch anders?

Vortrag von Martin Zint, langjähriger Koordinator der deutschen NGO-Arbeitsgruppe zum Tschad/Kamerun-Erdölprojekt

Dienstag, 2. Juni 2009, 19.00 Uhr
im Afro Asiatischen Institut, Türkenstraße 3, 1090 Wien

Die Länder am Golf von Guinea (West- bis Zentralafrika) besitzen beträchtliche Erdöl- und Erdgas-Reserven in der See sowie auf dem Festland. Dieser Reichtum an Bodenschätzen könnte einen wichtigen Entwicklungsimpuls geben und entscheidend zur Armutsbekämpfung genutzt werden. Trotzdem gehören diese Länder zu den ärmsten der Welt. Seit Beginn der Ölförderung vor 60 Jahren ist die Armut sogar gestiegen. Besonders im Ölsektor herrschen Korruption, Missmanagement und mangelnde Transparenz.

Die Einnahmen aus der Erdölförderung kommen nur einer kleinen Elite zugute; die direkt Betroffenen werden kaum in die Planung einbezogen und ihre Regierungen legen keine Rechenschaft über die Verwendung der Mittel ab. Erdölförderung ist häufig verbunden mit Umweltzerstörung, gewaltsam ausgetragenen Konflikten und schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen.

Im zentralafrikanischen Tschad hat ein Konsortium aus den Firmen ExxonMobil (USA), Chevron-Texaco (USA) und Petronas (Malaysia) 4,3 Milliarden US$ investiert, um geschätzte eine Milliarde Barrel Öl zu fördern. Das war seinerzeit die größte privatwirtschaftliche Investition in Afrika südlich der Sahara. Gefördert wurde das Projekt von der Weltbank. Sie versprach sich davon u.a. Erfolge bei der Armutsbekämpfung.

Im Tschad waren die fünf Jahrzehnte seit der Unabhängigkeit 1960 geprägt von Gewalt und Zerrissenheit. Die Menschen im Tschad wissen, was Krieg bedeutet. Sie wollen Frieden und ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Gruppen kämpft dafür. Wesentlicher Akteur ist die Vereinigung für Gewaltfreiheit im Tschad /ATNV, die u.a. vom Internationalen Versöhnungsbund unterstützt wird.

Gibt es Wege, der Gewalt im Zusammenhang mit der Ausbeutung von Bodenschätzen entgegen zu wirken? Wie kann globales Handeln aussehen, wenn die wesentlichen Akteure nicht Staaten, sondern große Konzerne sind? Wie wirkt sich der Einsatz von EUFOR/MINURCAT auf die Region aus?

Zur Person: Martin Zint ist Diplompädagoge, freier Journalist (mit Schwerpunkt Westafrika und dem Thema „Medien in der Konflktbearbeitung“). Von 2001 – 2008 hat er die deutsche NGO-Arbeitsgruppe zum Tschad/Kamerun-Erdölprojekt koordiniert. Seit September 2008 ist Martin Zint in Berlin als Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Weltfriedensdienst e.V. tätig.

Eine Veranstaltung von
Internationaler Versöhnungsbund – österreichischer Zweig
Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung – ÖSFK

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Internationaler Versöhnungsbund – österreichischer Zweig
Lederergasse 23/3/27
A – 1080 Wien
Tel., Fax: +43 (0)1 408 53 32
Email: office@versoehnungsbund.at
www.versoehnungsbund.at

 

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