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BRD-Friedensbewegung startet Unterschriftenkampagne gegen Krieg in Afghanistan

Erstellt am 18.06.2010 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4091 mal gelesen und am 18.06.2010 zuletzt geändert.

P.E.N.-Präsident:
„Die Strategie der Bundesregierung in Afghanistan ist gescheitert.“

Berlin, 16. Juni 2010 – Gestern haben die großen Friedensorganisationen in Berlin den gemeinsamen Appell „Den Krieg in Afghanistan beenden –
zivil helfen“ vorgestellt. Der Appell fordert den sofortige Beginn des Abzugs der Bundeswehr aus Afghanistan. Die Friedensbewegung erhofft sich mit diesem Appell, dass die Diskussion in alle gesellschaftlichen Bereiche getragen und der Protest breite Unterstützung finden wird.

Der Appell enthält drei klare Forderungen:

  1. Die Bundeswehr müsse „alle Kampfhandlungen“ beenden,
  2. „sofort“ mit dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan beginnen und
  3. die dadurch frei werdenden Gelder zur Verbesserung der Lebensbedingungen der afghanischen Bevölkerung einsetzen.

Nach Auffassung der Friedensbewegung sind das die unverzichtbaren Voraussetzungen für einen „selbstbestimmten Friedensprozess“ in Afghanistan.

Unterstützung erhält die Friedensbewegung vom P.E.N.-Zentrum Deutschland. Dessen Präsident Johano Strasser verwies bei der Vorstellung auf eine Resolution, die der Schriftstellerverband auf seiner jüngsten Jahrestagung einstimmig verabschiedet hat und worin das Scheitern des Kriegseinsatzes konstatiert und der Wunsch nach einem „raschen Abzug“ der Bundeswehr geäußert wird.

Johano Strasser wörtlich:
„Das Ergebnis des Krieges ist verheerend.“

Der P.E.N.-Präsident unterschrieb als erster demonstrativ den Appell der Friedensbewegung.

Für die Friedensbewegung ist das Engagement des Schriftstellerverbands Ausdruck des wachsenden Unmuts in der Bevölkerung über den „verheerenden
Krieg“.

Christine Hoffmann von der katholischen Friedensbewegung pax christi erinnerte in der Pressekonferenz an die Erklärung des Fuldaer
Bischofs und pax-christi-Präsidenten Algermissen:

„Mut zur Wahrheit: Der Militäreinsatz ist gescheitert“.

Christine Hoffmann fordert ein Ende der Kampfhandlungen, weil nur dann ziviler Aufbau und Versöhnung möglich
sind.

Für Monty Schädel, Vertreter der „Kooperation für den Frieden“ und Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte
KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
war der Afghanistan-Krieg von Anfang an falsch.

„Krieg machen kann jeder; jetzt braucht es den Willen zum Frieden.“

Peter Strutynski, Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag, wies auf die steigenden Kosten des Krieges hin. Nach
einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung belastet der Einsatz am Hindukusch, wenn man alle
Folgekosten hinzu rechnet, den Bundeshaushalt mit dem Dreifachen dessen, was der Verteidigungsetat offiziell angibt:

Statt 1,059 Mrd. Euro müsse mit drei Milliarden pro Jahr gerechnet werden.

Eine Beendigung des Krieges wäre also ein echter und zudem „sozialverträglicher“ Beitrag zum Schuldenabbau des Bundes – selbst wenn eine Milliarde davon für die Lebensbedingungen der afghanischen Bevölkerung eingesetzt würde.

Der Unterschriftenappell soll nun über die bundesweiten Organisationen und die vielen lokalen und regionalen Initiativen der Friedensbewegung
in der Bevölkerung verbreitet werden. Er wird in die Kirchen und Gewerkschaften, in andere soziale Bewegungen, Parteien und Verbände, in Schulen und Hochschulen, in Betriebe und Verwaltungen hinein getragen.

Online-Unterzeichnung

Bei einigen Organisationen (z.B. bei der IPPNW unter www.ippnw.de und unter www.frieden-mitmachen.de) kann der Appell auch online unterzeichnet werden.

Für die Friedensbewegung:

Susanne Grabenhorst, Kooperation für den Frieden
Peter Strutynski, Bundesausschuss Friedensratschlag

 

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One Response

  1. siegfried frenz schwerin

    „Gefallene weinen nicht“
    Die Mutter in schwarz,ganz bleich,
    mit rotgeweinten,leeren Augen ohne Tränen,
    schwach und klein,
    steht tapfer vor dem frischen Grab.

    Der starke Mann,der Vater,
    ein tapferer Soldat,
    ein Soldat in Ehren,
    gefallen für sein Volk,sein Vaterland.

    Die Kinder wollen es nicht glauben,
    nicht fassen,wo ihr geliebter Vater ist,
    sie weinen hilflos mit den Blumen,
    klammern sich fest an Muttis Hand.

    (auch Vers 4 entspricht nicht unserer
    Pressefreiheit,und die Briefkästen
    unserer Minister …ob Sicherheits-
    nadeln oder Abfangjäger,sind scheinbar
    noch in Aktion !!)
    „Nicht jeder, Jan.2o11
    der nicht geradesteht,kippt um.“ s.fre.

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