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Stellt die Friedensfragen!

Zeitenwende

Erstellt am 29.12.2005 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 18.10.2008 zuletzt geändert.

Entweder es gelingt der Menschheit, alle Kriege abzuschaffen oder es wird den Kriegen gelingen, die Menschheit abzuschaffen

Prof. Ernst Schwarcz, dem Ehrenvorsitzenden unseres befreundeten Versöhnungsbund-Nachbarzweiges in Österreich

Agendaverlag Münster 2005, 240 Seiten, Euro 17,80,

Zu beziehen über den Buchhandel (ISBN-Nr. 3-89688-264-3) oder direkt bei der Geschäftsstelle des Versöhnungsbundes.

Die Zukunft vor dem Krieg retten

Bearbeitung einer Rezension von Wolfgang Machreich, Journalist, „Die Furche“

Eine Welt „ohne uns“, eine Welt ohne Menschen, das ist die Angst von Ernst Schwarcz, das ist der „Knackpunkt“ seines Buches Zeitenwende. Denn, so der Untertitel seine Buches  „entweder es gelingt der Menschheit, … „.

Betreibt Ernst Schwarcz Angstmache?

  • Ist die Furcht nicht doch ein wenig bertrieben?

  • Ist heute die Gefahr eines Krieges, eines nach Schwarcz Ansicht finalen, letzten, weil endgltig alles zerstörenden Krieges tatsächlich größer als in den vergangenen Jahrzehnten, besonders in der Zeit des Kalten Krieges, einer Zeit als sich zwei feindliche Systeme waffenstarrend gegenüberstanden?

  • Leben wir heute tatsächlich in der von Ernst Schwarcz diagnostizierten Zeitenwende?

„Schwarcz provoziert unterschiedliche Antworten, weil er die richtigen Fragen stellt“, schreibt der Innsbrucker Politikwissenschafter Anton Pelinka in seinem Vorwort zum Buch Zeitenwende. Stimmt, Ernst Schwarcz will mit seinem Buch provozieren, aufrütteln, warnen, denn „das Ende der Zivilisation und der menschlichen Kultur ist infolge der modernen Massenvernichtungswaffen möglich geworden“. Aber zur großen Überraschung scheint diese Gefahr kaum jemanden noch zu beeindrucken, die kleine aber nahe Angst vor

  • vor der nächsten Ratenzahlung für das Zweit- oder Drittauto,

  • „Arbeitslosigkeit“,

  • „Beziehungskrisen“,

  • „Krankheit“,

  • die Ängste vor, vor, vor…

Alle diese Ängste haben die Angst vor einem Weltuntergang durch einen atomaren Weltkrieg weit in den Hintergrund gedrängt.

Bei der großen Mehrheit ist die Angst vor einem solchen Krieg verloren gegangen. Ernst Schwarcz zeigt den Irrsinn dier Verdrängung. Warum gerade er? Ein über 80 Jähriger Mann, der seinen Ruhestand wie so viele passiv konsumieren könnte. Das habe laut Wolfgang Machreich, „Die Furche“, biografische Gründe: „Schwarcz kennt den „Krieg“, musste vor einem Regime, das auf den Krieg zusteuerte, fliehen; diese Erfahrung hat Schwarcz sein Leben lang nicht mehr losgelassen, lässt ihn achtsam bleiben, lässt ihn den Krieg wittern, wenn andere sich noch in „Sicherheit“wiegen“.

„Wie Kriege gemacht werden“, lautet im Buch ein Untertitel. Schwarcz widmet große Abschnitte seines Buches diesem Themas, mit dem sich auch die Sozialistin und Friedenspolitikerin „Rosa Luxenburg“ befasste.  Schwarcz zeigt an vielen Beispielen die Hard- und Software, die es braucht, bis es zum Krieg kommt.

So wie der Frieden nicht in den Schoß falle, so sei auch noch kein Krieg vom Himmel gefallen. Beides, „Friede“ wie Krieg, brauche viel Arbeit. Leider, so Schwarcz, wurde noch fast zu jeder Zeit mehr Energie und Engagement in Kriegs-, statt in „Friedensarbeit“ investiert.

Die positiven Friedens-Beispiele

Sie kommen in Zeitenwende nicht zu kurz, dass der Schwerpunkt des Buches aber den Kriegs-Beispielen gewidmet ist, liege nicht am Autor. So seien eben die Zeiten. Schwarcz erinnert auch an Bertha von Suttners Warnung vor „Vermilitarisierung“ aller Lebensbereiche – ein wichtiger Fingerzeig mitten in diesem sogenannten „Krieg gegen den Terror“, dem auch sehr schnell, sehr willig und sehr willfährig Freiheiten und „Grundrechte“ geopfert werden.

Ernst Schwarcz veröffentlicht sein Buch im österreichischen „Gedenkjahr“ an

„Die Waffen nieder!“ „Die Atomwaffen weg!“ Sie lauteten die Warnungen von Ernst Schwarcz Vorgängerinnen und Vorgängern. Schluss mit Krieg!Denn es könne viel zu schnell der letzte Krieg sein.

Nur ein Buch, nur eine Stimme im Meer der Gleichgültigkeit?

Killerphrasen gegen Anti-Kriegs-Schriften haben Tradition. Der I. und der II. Weltkrieg und die viele anderen Kriege davor und danach liefern die schlagenden Beweise der Pazifisten und Pazifistinnen für die Idiotie dieser Rationalisierungen.

Zeitenwende ist ein faktenreiches, gründlich recherchiertes Plädoyer für Vernunft in Zeiten der Unvernunft. Ein Buch gegen die Gleichgültigkeit in einer Zeit, in der Engagement gefragt ist und Zeitenwende ist ein Buch mit der Gewissheit, dass allein der Friede die Zukunft rettet, bevor der Krieg nur mehr Vergangenheit übrig lässt.

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