Brendan Mackey Direktor des Climate Action Beacon an der Griffith University, Australien:
„Die COP30 kann das 1,5-Grad-Ziel nicht erreichen, solange militärische Emissionen nicht berücksichtigt werden.“
Das Militär ist einer der größten Verursacher von Umweltverschmutzung weltweit, bleibt aber seit Jahrzehnten von der Klimaberichterstattung ausgenommen. Dadurch entsteht ein tödlicher blinder Fleck, der den gesamten Fahrplan der seit Rio alle Klimakonferenzen gefährdet und auch COP30 wieder zur Farce werden ließ. Die Natur wird wohl letztlich auch die Klima-Versager in Politik und Militär weltweit gewaltig Strafen.
„Bombardiro Amazónico“ steht als überdrehtes Klimamonster für Öl, Waldbrände und heiße Luft bei Klimaversprechen. Das Meme-Teaserbild zur COP30 in Belém zeigt im Vier-Panel-Stil den Konflikt zwischen weiter verbrennen und einer jungen Generation, die endlich echte Abrüstung der Emissionen fordert.
Zum ersten Mal tagte eine Weltklimakonferenz mitten im Amazonasgebiet. COP30 in Belém könnte zur „Klimakonferenz der Wahrheit“ werden – oder zur nächsten großen Beruhigungstablette.
Was wäre politisch maximal möglich gewesen, wenn alle Staaten ihre Spielräume wirklich ausgeschöpft hätten? Und welche Entscheidungen wären aus friedensjournalistischer Sicht die eigentlichen Prüfsteine?
Aktuell: Der Sturm, der kein Veto kennt und zeigt wie die Klimakatastrophe immer neue Rekorde bricht.
Schätzung für Melissa: ein starker Kategorie-5-Hurrikan wie Melissa plausibel im Bereich 0,8 bis 1,6 Millionen Hiroshima-Bomben pro Tag, je nachdem, wie groß das System war und wie lange es in Spitzenintensität blieb. Die Wert von meiner Grafik von gestern sind nur mehr die Untergrenze!
Am 29. Oktober 2025 traf Hurrikan Melissa als Kategorie-5-Monster auf Jamaika – mit Windgeschwindigkeiten bis 300 km/h und einem Druck von 892 mbar, dem drittniedrigsten, der je in der Karibik gemessen wurde. Ganze Regionen im Westen der Insel erlitten laut Behörden „totale Verwüstung“, Dutzende Menschen starben, die wirtschaftlichen Schäden werden auf über 50 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Melissa zog anschließend weiter nach Kuba und zeigt, was „Energieentladung“ im Klimazeitalter wirklich bedeutet: kein Feind, kein Kompromiss – nur physikalische Konsequenzen.
Wenn der Planet zu beben beginnt, helfen keine Panzer. Warum das Klima längst mehr zerstörerische Energie freisetzt als alle Armeen der Welt zusammen – und warum die UNO handeln muss, bevor die Natur das Veto übernimmt.
Während die Veto-Mächte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO) mit ihren geopolitischen Schachzügen beschäftigt sind, läuft im Hintergrund ein anderer, ungleich größerer Krieg: der Krieg gegen die planetaren Grenzen. Er wird nicht nur von Generälen geführt, sondern von der Ganzen Menschheit gegen die restliche Natur: Sie antwortet mit Hitze, Wasser, Wind und Eis – und ihre „Waffen“ und Gigakräfte sind chemisch, physikalisch und biologisch. Ist unsere Politik vollkommen egal. Die hat ihre Naturgesetze und belohnt langfristig nur Kooperation.
1 Hurrikan kann derzeit nach 200 Jahren Industrialisierung bis zu 1 600 000 eine Zerstörungskraft von Hiroshima-Bomben verbreiten
Analyse-Artikel – prägnant, faktenbasiert und auf friedenspolitische Handlungsoptionen fokussiert.
Lehren aus dem Ukrainekrieg für Europas Prävention mit friedlichen Mitteln
Der Angriff auf die Ukraine war kein Naturereignis. Ein Bündel friedlicher Maßnahmen – von kooperativer Sicherheitsordnung über Energie-Entflechtung bis hin zu ziviler Resilienz – hätte Putins Eskalationskosten rechtzeitig äußerst wirksam erhöhen können. Was Europa, die USA und die Ukraine daraus für die Zukunft lernen müssen damit der Rüstungswahnsinn und die Naturzerstörung gestoppt werden kann.
Freundin Barbara sandte mir folgendes mail mit einem Link zu Amnesty International:
ich habe mich gerade für Yuval Peleg eingesetzt. Der 18-Jährige wollte Israels „Genozid“ (ich spreche zwar lieber von Kriegsverbrechen) an den Palästinenser*innen in Gaza nicht unterstützen und hat deshalb den Militärdienst verweigert. Darum befindet er sich seit August 2025 im Gefängnis. Hier kannst du seine Freilassung fordern:
Internationale Delegierte um runden Tisch bauen gemeinsam Brücken des Friedens helle Glasarchitektur symbolisiert realistisches Friedenshandeln und intelligente pragmatische globale Kooperation.
Fast vier Jahre nach Beginn des Ukrainekriegs zeigt sich: Der sogenannte Realismus der Machtpolitik hat versagt. Er versprach Sicherheit durch Stärke, doch brachte Unsicherheit, Rüstungswahn und globale Instabilität.
Die Welt braucht eine neue Form des Realismus – realistisches Friedenshandeln.
1. Vom Macht- zum Wirklichkeitsprinzip
Klassischer politischer Realismus – von Machiavelli bis Kissinger – glaubt, dass Menschen und Staaten primär nach Macht streben.
Doch die Realität des 21. Jahrhunderts zeigt: Kriege lösen keine Konflikte, sondern schaffen neue.
Realistisches Friedenshandeln nimmt also nicht Macht, sondern Wirklichkeit als Maßstab – und fragt:
Warum wir jetzt eine Bewusstseinskultur brauchen, bevor uns das 21. Jahrhundert zerreißt
Das 20. Jahrhundert hat gezeigt, wohin materielle Macht ohne moralische Reife führt: in zwei Weltkriege, Atombomben und einen Planeten am Rande des ökologischen Kollapses.
Das 21. Jahrhundert wird zeigen, ob wir aus dieser Erfahrung lernen oder uns vom Sein wieder in den Abgrund reissen lassen – der tiefer sein würde als unser Vorstellungsvermögen.
Denn: Nie war der Abstand zwischen technischem Können und Selbstkenntnis der Masse der Menschen so gefährlich groß.
Heute entscheidet sich, ob das Bewusstsein dem Sein vorausgeht – ob wir die Welt gestalten, bevor sie uns unentrinnbar in die Vernichtung der Menschheit fesselt.
1. Warum die Regression (der Rückfall in unreife kindliche Muster) droht
In Zeiten ökonomischer und ökologischer Krisen greifen Gesellschaften instinktiv auf alte Muster zurück:
Feindbilder, autoritäre Führer, nationale Rettungsfantasien.
Die moderne Kommunikationsflut verstärkt diese regressiven Reflexe.
Künstliche Intelligenz, Desinformation und Dauerangst erzeugen kollektive Überforderung.
Doch Regression ist keine Naturgewalt.
Sie ist eine psychosoziale Schutzreaktion, die dann entsteht, wenn Menschen keine symbolischen Räume mehr haben, um Angst, Scham und Ohnmacht zu verarbeiten.
Wo Kunst, Bildung, Dialog und Mitgefühl verkümmern, bricht Gewalt hervor.
Darum ist Friedenspolitik heute vor allem Bewusstseinsarbeit.
Wer fürchtet sich vorm autoritären Mann? Niemand? Und wenn er aber kommt?
Ich Freund hat mit jetzt eine Info von einer nicht sicheren Webseite des Kremls gesandt. Und auf Ö1 lief gerade eine Sendung über Vorbeugung gegen Cybercrime wo ein österreichischer Kriminalbeamter Tipps gegen die üblichen Fallen gab. Im Internet scheinen die Bösen zur Zeit immer etwas schneller zu sein wie die Guten. Was aber wenn der Rechtsstaat in Österreich zerstört wird wie in den USA oder gar Russland, etc.
In autoritären Systemen wird nicht zwischen friedlich oder gewalttätig unterschieden, sondern zwischen loyal und nicht loyal.
Wer kritisch berichtet, gilt automatisch als Gegner – egal ob in Russland, China, Ungarn oder in Trumps USA. Friedensjournalistinnen, Menschenrechtsaktivistinnen oder Klimaforscher*innen sind deshalb oft unter den Ersten, deren Kommunikation, Bewegungen oder Netzwerke genauer beobachtet werden.
Noch sind Österreich und die EU vergleichsweise demokratisch verfasst. Doch die digitale Selbstverteidigung sollte beginnen, bevor Figuren wie Putin, Xi, Trump oder Kickl mehr Macht über Informationsströme erhalten, als uns Freund*innen von Frieden, Nachhaltigkeit und Aufklärung gefallen kann.
Warum Vorsorge wichtiger ist als Angst
Überwachungssysteme entstehen selten über Nacht. Sie wachsen leise – unter Schlagworten wie „nationale Sicherheit“, „Desinformation“ oder „Terrorabwehr“. Was zunächst nur Extremisten treffen soll, betrifft bald Journalist*innen, NGOs und kritische Intellektuelle.