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Aktuelle Literatur zum Iran

Erstellt am 05.05.2006 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 19.02.2009 zuletzt geändert.

Titel: Angekommen
Titelzusatz: Texte nach Wien zugereister Autorinnen und Autoren
Verfasserangaben: Milo Dor (Hg.)
Personen: Dor, Milo [Hrsg.]
Impressum: Wien : Picus-Verl., 2005
Umfang: 200 S.
ISBN: 3-85452-489-7
Preis: Pp. : EUR 19.90
bv-Nr: 0708167
Annotation/
Beschreibung:
Vielleicht
hat Wien noch immer etwas vom Flair der Stadt aus vielen Völkern und
Sprachen, der aktuellen Fremdenfeindlichkeit zum Trotz? Milo Dor
jedenfalls vermutet es. Er selbst, in Ungarn geboren und im Banat
aufgewachsen, tat sich nicht schwer, in Wien sesshaft zu werden, wurde
doch noch im Haus seiner Großeltern ungarisch, serbisch und deutsch
gesprochen. Deshalb liegt ihm daran, auch andere Schriftsteller und
Schriftstellerinnen in einer seltenen, aber nicht verschwundenen Kunst
zu bestärken: in einer Sprache zu schreiben, die nicht ihre
Muttersprache ist.
Das Buch ist ein Lesestück dieser Kunst.
Siebzehn
Frauen und Männer aus allen Staaten

  • des östlichen „Europa“,

    • aus der
      ehemaligen Sowjetunion, aber auch aus
  • der „Türkei“,
  • aus dem Iran und
  • aus
    „Südkorea“ hat es nach Wien verschlagen.

Sie sind emigriert aus Angst vor
Krieg oder „Arbeitslosigkeit“, sie sind eingewandert zum Studium oder der
Liebe wegen. Sind sie wirklich angekommen? Sie haben das Leben als
Reise begriffen und hier lange genug Station gemacht, um zu den
mitgebrachten Sprachen die hiesige so zu lernen, dass sie als Literaten
schreiben können. Deshalb könnte es sein, dass sie bleiben. Denn, so
bemerkte einer der Autoren bei der Präsentation, sie gehen mit der
deutschen Sprache aufmerksamer und sorgfältiger um, weil sie ihnen so
fremd wie vertraut ist – und das macht gerade ihre Qualität aus.
Von
diesem Hintergrund abgesehen lassen sich die sehr unterschiedlichen
Geschichten dieser Sammlung nicht über einen Leisten schlagen. Sie
erzählen und reflektieren auf melancholische oder witzige Weise, was es
bedeutet, „Heimat“ gehabt, verloren und wieder gewonnen zu haben. Das
Buch ist ein Gewinn in einer Zeit, in der es Leute gibt, die solche
Zugereiste wieder zum Abreisen nötigen wollen
. ( Peter Pawlowsky)

Verwandte Themen

Schlagwörter: Wien / Einwanderer / Prosa / Geschichte 1995-2005 / Anthologie
Systematik: DR.AT – Prosaanthologien Themenkreise
I-06/02
Im Rosengarten der Märtyrer
Titelzusatz: ein Portrait des Iran
Einheitssachtitel: In the rose garden of the martyrs
Verfasserangaben: Christopher de Bellaigue
1. Verfasser: Bellaigue, Christopher de
Impressum: München : Beck, 2006
Umfang: 340 S.
Fußnote: Aus dem Engl. übers.
ISBN: 3-406-54374-X
Preis: fest geb. : EUR 24.90
bv-Nr: 0728584
Annotation/
Beschreibung:
Aus
seinen persönlichen Erfahrungen, vor allem aus Kontakten mit
unterschiedlichsten Iranern, schildert der britische
Islamwissenschaftler und Journalist, der lang in Teheran lebte, das
Leben im heutigen Iran und zeichnet ein gelungenes
Gesellschaftspanorama. Der britische Autor ist Islamwissenschaftler,
tätig als Journalist u.a. für den „New Yorker“, lebte mit seiner
persischen Frau fast 10 Jahre lang in Teheran. Aus seinen persönlichen
Erfahrungen, vor allem aus Kontakten mit unterschiedlichsten Iranern,
schildert er das Leben im heutigen Iran (oder richtiger: im Iran bis
2004; 2004 erschien nämlich die amerikanische Originalausgabe dieses
Buches). Voll Sympathie lässt er Mullahs und müde Revolutionäre ebenso
zu Wort kommen wie fliegende Händler oder Intellektuelle. Er beobachtet
sehr genau, formuliert exakt, dabei sehr lebendig und gelegentlich
amüsant. Ein gelungenes Gesellschaftspanorama, gute Ergänzung zu K.
Amirpur (BA 2/05).
Lolita lesen in Teheran
Einheitssachtitel: Reading Lolita in Tehran
Verfasserangaben: Azar Nafisi
1. Verfasser: Nafisi, Azar
Impressum: München : Dt. Verl.-Anst., 2005
Umfang: 421 S.
Fußnote: Aus dem Engl. übers.
ISBN: 3-421-05851-2
Preis: fest geb. : EUR 17.90
bv-Nr: 0709959
Annotation/
Beschreibung:
Von
einer Gruppe kritischer iranischer Studentinnen wird ein geheimer
Literaturzirkel gegründet, um heimlich verbotene klassische westliche
Literatur zu lesen und zu diskutieren. Die iranische
Literaturprofessorin Nafisi wird von der Teheraner Universität
verwiesen, als sie nicht mehr länger den Schleier tragen will. Über 2
Jahre trifft sie sich nun wöchentlich mit einer Gruppe begabter
Studentinnen, um heimlich verbotene klassische westliche Literatur zu
lesen und zu diskutieren. Die Literatur verschafft ihnen Freiräume und
eröffnet ihnen Wege, sich mit der in ihrem Land herrschenden Unfreiheit
auseinanderzusetzen, sich Literatur für ihr eigenes Leben anzueignen.
Von der islamischen Revolution 1979 bis zu ihrer Emigration in die USA
berichtet Nafisi von den politischen und kulturellen Entwicklungen im
Iran und den massiven Auswirkungen auf das universitäre Geistesleben.
Gleichzeitig beschreibt sie den subversiven Einfluss der Literatur auf
ihr Leben und die Möglichkeiten der inneren Grenzüberschreitung, die
mit Büchern möglich werden. Ein faszinierender Einblick in das Leben im
Iran, der breit zur Anschaffung empfohlen wird. (2)

Verwandte Themen

Schlagwörter: Nafisi, Azar / Autobiographie 1979-1997
Iran / Hochschullehrerin / Anglistik / Geschichte 1979-1997 / Erlebnisbericht
Systematik: GE.USV – Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens und Vorderasiens
I-06/03
<tt>Wir sind der Iran</tt>
Titelzusatz: Aufstand gegen die Mullahs – die junge persische Weblog-Szene
Einheitssachtitel: We are Iran
Verfasserangaben: Nasrin Alavi
1. Verfasser: Alavi, Nasrin
Impressum: Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2005
Umfang: 386 S. : zahlr. Ill.
Auflage: Dt. Erstausg., 1. Aufl.
1. Reihe: KiWi-Paperback ; 919
Fußnote: Aus dem Engl. übers.
ISBN: 3-462-03651-3
Preis: kt. : EUR 9.90
bv-Nr: 0712209
Annotation/
Beschreibung:
Dokumentation
der Weblog-Szene im Iran.
Im Iran ist das Internet zum zentralen Forum freier Meinungsäußerung
und des Protests geworden. Vor allem Jugendliche nutzen
Internet-Tagebücher, so genannte Weblogs, um sich kritisch und anonym
auszutauschen, über staatlichen Terror und Widerstand und die Situation
von Frauen, aber auch global identischen Themen der Jugend wie Musik,
Partys und Liebe. Alavi dokumentiert die sehr lebendige
Internet-Community des Iran, die mit Witz, Ironie, Poesie und Wut über
all das diskutiert, was sie bewegt: ein Buch zum Festlesen, zum Staunen
angesichts einer Szene, die m an im Iran niemals vermutet hätte und die
zu einer der weltweit größten zählt. Vielen Bibliotheken empfohlen,
gerade weil der Iran hierzulande als besonders rückständig gilt. (2 J)
Link: http://www.perlentaucher.de/buch/22906.html

Verwandte Themen

Schlagwörter: Iran / Bevölkerung / Widerstand / Internet / Politische Kommunikation
Systematik: GS.OJK – Jugendkulturen, Jugendliche Subkulturen

Wiesehöfer, Josef:
Das antike Persien : von 550 v.Chr. bis 650 n.Chr. / Josef Wiesehöfer
(Albatros im Patmos Verlagshaus) – 2005

Winkler, Kirsten:
Kulturschock Iran / Kirsten Winkler – 5., aktua…
(Reise-Know-how : Kulturschock) – 2005

 

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