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Friedenserziehung statt Amoksystem

Erstellt am 03.04.2009 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 29.06.2009 zuletzt geändert.

„Obwohl krisenhafte Ereignisse wie sog. Schulmassaker oder Amokläufe nur selten vorkommen, ist ihre Anzahl in den letzten Jahren gestiegen.

  1. Seit 1974 haben über 100 solcher Gewalttaten weltweit stattgefunden,
  2. 66 davon in den letzten zehn Jahren.
  3. Fast 200 Schüler und Lehrkräfte fielen den Gewalttaten zum Opfer.“

Da mögliche Anzeichen für amokgefährdete Burschen meist nur

  1. unzureichend wahrgenommen und
  2. verstanden

werden sind Amokläufe sogar für sogenannte Experten oft unerwartet und überraschend.

AmokläuferInnen sind fast immer männlich. Sie bringen die Betroffenen in eine existentielle Stresssituation, die sofortiges Handeln erfordert, das über Leben und Tod entscheiden kann. Aufgrund der in der Regel überlegenen Bewaffung der Amokläufer ist heldInnenhafter Kampf mit Amokläufern wenig erfolgversprechend.

Friedenspädagogische Amok-Prävention

Amokläufer werden wohl noch für einige Zeit nicht vollständig verhindert werden können.  Wir können ihnen aber

  1. präventiv begegnen und
  2. die angemesse Vorbereitung auf potentielle Amokläufer bringt ein großes Lernpotential.

Gerade bei den Anders Cool Burschentrainnings des ZIMD habe ich erlebt, welche Lernmotivation Burschen aus der Beschäftigung mit Extremsituationen ziehen und das was im Extremfall hilft, hilft wohl auch zur Meisterung von weniger existenziellen Konflikten.

Was lässt sich mit Jungen und Mädchen, Lehrerinnen und Lehrern und Eltern präventiv friedenspädagobisch bearbeiten?

  1. das Aufstellen von Notfallplänen,
  2. das Einüben von günstigen Handlungsweisen in Extremsituationen – friedliche Kommunikation
  3. der Umgang mit den Betroffenen nach dem Ereignis
    – siehe die Artikel zum Thema Trauma

Ein Amoklauf  ist kaum nur blindwütige Raserei, die sich impulsiv aus einer Situation heraus ergibt. Bei Amokläufen handelt es sich in aller Regel um von Burschen oder Männern genau geplante und organisierte Taten. Fast alle Täter

  1. beschäftigten sich vor der Tat nachweislich einige Zeit gedanklich mit dem bevorstehenden Gewaltakt und
  2. planen diese oft sehr genau.
  3. Die Täter beschaffen sich gezielt die Tatwaffen.
  4. Die Opfer werden in den meisten Fällen bewußt ausgewählt.

Hintergrundinformationen und Informationen über Handlungsmöglichkeiten finden Sie hier.

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Posted in Friedenspädagogik, Gewaltprävention

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