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Friedensforscher zur EU-Friedenspolitik

Erstellt am 07.08.2009 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 07.08.2009 zuletzt geändert.

http://www.lit-verlag.de/cover/g0932-4.jpgÖsterreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (Hrsg.), Koordination: Gerald Mader und Thomas Roithner
Europäische Friedenspolitik
Inhalte, Differenzen, Methoden und Chancen
Reihe: Europäische Friedenspolitik
Bd. 1, 2008, 488 S., 9.80 EUR, br., ISBN 978-3-8258-0932-4

Das Buch präsentiert die Beiträge von 19 AutorInnen die fast alle Stammgäste in Österreichischen Friedenszentrum in Schlaining sind zu einer umfassenden europäischen Friedenspolitik, die sich als Alternative zur bestehenden EU-Politik versteht.

Was sind die Ziele einer europäischen Friedenspolitik?

Sie wolle nach dem Dogma der Friedensforscher nicht das Militär abschaffen, aber sie wende sich gegen

  1. eine Militärpolitik, die sich nicht auf eine echte Verteidigung und Blauhelmeinsätze der UNO beschränke, sondern auch an Angriffskriegen à la Irak-Krieg teilnehme.
  2. gegen Unsicherheit schaffende Rüstungsabenteuer und
  3. den Traum europäischer Eliten, die glauben, sich im 21. Jahrhundert an einem militärischen Ringen um Macht und Weltherrschaft beteiligen zu können. Ein Traum, der utopischer sei als die Vision einer europäischen Friedenspolitik.

Wie laute die Alternative im Bereich Entwicklung, Ökonomie und Ökologie?

Sie heiße nicht Abschaffung des Kapitalismus und der Globalisierung, sondern Zähmung des Kapitalismus im Sinne alter Sozialdemokratischer und Realogrüner Positionen und eine gerechtere Globalisierung. Denn Gewalt beginne dort, wo Gerechtigkeit fehle. Daher solle sich die EU vom Neoliberalismus verabschieden.

Die EU solle als Global Player

  1. weniger ihre eigenen Interessen verfolgen, sondern
  2. sich als ehrlicher Makler von Nord und Süd profilieren.

Eine europäische Friedenspolitik setze

  1. ein Umdenken in der Politik,
  2. einen Bewusstseinswandel in der Bevölkerung auf breiter Basis voraus.
  3. Politik brauche ein höheres Ziel als nationale, egoistische Macht- und Interessenspolitik.

Wie realistisch ist die Chance auf einen Politikwandel?
Oder dass die EU ein friedenspolitischer Vorreiter wird?

Das Buch versucht, darauf eine Antwort aus möglicherweise allzu pragmatischer Sicht zu geben. Radikalere Pazifistische Positionen und Visionen für Europa fehlen.

Link zu Thema

http://www.frieden-fuer-europa.de

 

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