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Friedensnobelpreisträgerin frei

Erstellt am 13.11.2010 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 2292 mal gelesen und am 13.11.2010 zuletzt geändert.

Aung San Suu Kyi 1995

Bild: wikipedia

Amnesty International begrüßt die Freilassung von Aung San Suu Kyi laut einer aktuellen Presseaussendung . Gleichzeitig stellte die Menschenrechtsorganisation fest, dass dies kein Entgegenkommen der Behörden oder der Regierung bedeute. „Der Hausarrest war das Ergebnis eines unfairen Prozesses. Die Behörden hätten weder sie noch andere politische Gefangene je verhaften und aus dem politischen Prozess ausschließen dürfen“, sagteHeinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty International in Österreich.

Amnesty forderte die Regierung von Myanmar auf, alle gewaltlosen politischen Gefangenen sofort und bedingungslos freizulassen. NachInformationen von Amnesty International sind in Myanmar mehr als 2.200 Menschen wegen ihrer politischen Überzeugung in Haft. „Die Freude über die Freilassung von Aung San Suu Kyi darf nicht dazu führen, dass alle anderen gewaltlosen politischen Gefangenen in Vergessenheit geraten“, betonte der Amnesty-Generalsekretär. Er appellierte an die internationale Gemeinschaft – einschließlich China, Indien, der ASEAN-Staaten und der UNO – „sich für die Freilassung aller friedlichen Oppositionellen“ einzusetzen.

Zugleich zeigte sich Patzelt auch hoffnungsvoll:

„Wir alle haben uns viele Jahre für diese wunderbare Frau und Ikone der Menschenrechtsbewegung eingesetzt und freuen uns mit ihr gemeinsam, dass sie endlich ihre wichtige Arbeit fortsetzen kann. Der letzte Tag ihrer unfairen und völlig rechtlosen Situation ist auch der erste Tag neuer Hoffnung für viele Tausend andere Gewissensgefangene in Myanmar und anderen Ländern der Welt.“ Was Aung San Suu Kyi betrifft, verlangte Patzelt „von den Machthabern in Myanmar, dass sie nie wieder Hand an Daw Aung San Suu Kyi legen und sie vor weiteren Repressalien gleich von welcher Seite wirksam schützen“.

Die Regierung von Myanmar hat eine Reihe Gesetze erlassen, die es ihr einfach machen, Oppositionspolitiker, Anwälte, Journalisten und auch Mönche wegen ihrer Kritik an der Regierung ohne weiteres zu inhaftieren. In den Gefängnissen herrschen katastrophale Bedingungen: Folter während Verhören und als Strafmaßnahme gehören zum Alltag. Den Gefangenen fehlt es an Nahrung und medizinischer Versorgung. In den vergangenen drei Jahren wurden Hunderte in abgelegene Gefängnisse verlegt, sodass sie kaum Kontakt zu ihren Anwälten oder ihren Familien haben. Selbst das Internationale Rote
Kreuz hat keinen Zugang mehr zu den Gefängnissen.

 

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