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Trauern um Peter Kreisky der für Gerechtigkeit und Frieden lebte

Erstellt am 29.12.2010 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 5696 mal gelesen und am 24.01.2011 zuletzt geändert.

Wien (OTS) – Jeder der Peter Kreisky (* 8. Mai 1944 in Stockholm; † 27. Dezember 2010 in Calvia auf Mallorca[1]) persönlich kannte, ist wohl betroffen von seinem frühen Ableben.

AK Präsident Herbert Tumpel: „Mit Peter Kreisky haben wir einen Menschen verloren, der sich immer für Gerechtigkeit und Frieden eingesetzt hat. Er war ein politischer Mensch, der immer beharrlich seinen Weg ging.“

Peter Kreisky hat sich im Rahmen seiner Tätigkeit in der Wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der AK Wien auch immer vorbehaltlos für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer engagiert. „Wir trauern um Peter Kreisky. Unser Mitgefühl gilt in diesen Stunden seiner Familie.“ so Tumpel.

Als Chefredakteur von Friedensnews.at und langjähriger Freund von Peter Kreisky bedaure ich ebenfalls den frühen Tod von Peter Kreisky.

Kurze Bio des Kämpfers für Frieden und Gerechtigkeit

Der Sohn des sozialdemokratischen Spitzenpolitikers Bruno Kreisky engagierte sich, laut Wikipedia, früh selbst in der sozialdemokratischen Bewegung. Er war aber wesentlich fundamentaler sozialistisch orientiert als sein pragmatischer Vater.

  • Bereits 1959 trat er dem Verband Sozialistischer Mittelschüler (VSM) bei.
  • Bei einer Tagung der IUSY 1962 stimmte Kreisky als einziger österreichischer Vertreter entgegen der Parteilinie gegen den von den SPD-Jugendorganisationen beantragten Ausschluss des SDS, was ihm eine Rüge des damaligen SJÖ-Obmanns Heinz Nittel eintrug.[2]
  • Kreisky engagierte sich in der Studentenzeit bei den sozialistischen Studenten des VSStÖ, wo er zum linken Flügel zählte. Im Jahr 1965 wurde er zum Obmann des VSStÖ Wien gewählt.[3]

In den 1970er und 1980er Jahren war Kreisky auch bei zahlreichen Basis- und Bürgerinitiativen aktiv und

Der an der Universität Wien promovierte Jurist arbeitete

  • seit 1973 in der Wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der Arbeiterkammer Wien unter Eduard MärzFerdinand Lacina und Günther Chaloupek und war in dieser Position hauptsächlich mit regionalpolitischen Fragen befasst. Er nahm dabei allerdings weiterhin auch kritisch und persönlich zu aktuellen Themen Stellung und geriet dabei immer wieder in ein gewisses Spannungsverhältnis zu seinem Vater.
  • Anfang der 1980er-Jahre sollte Kreisky nach dem Erfolg der Bürgerinitiative gegen die Verbauung der Steinhof-Gründe zusammen mit einer Reihe anderer Kritiker der Wiener Kommunalpolitik aus der SPÖ ausgeschlossen werden; aufgrund des Widerstands führender Funktionäre wie Erwin Lanc und Edgar Schranz letztlich wurde „diese kleine Säuberungsaktion“ jedoch abgeblasen.[2]

Der mit der Politologin Eva Kreisky verheiratete Sozialwissenschafter griff gerne auf das ihm wohl vertraute Beispiel des schwedischen Wohlfahrtsstaates zurück.

Aushängeschild 68er-Bewegung

Kreisky gehörte zu den bekanntesten Akteuren der schmalen österreichischen 68er-Bewegung. Seine politische Hoffnung war es stets, dass letztlich Sozialdemokraten, Grüne und Christlichsoziale in einer breiten Bewegung für gesellschaftliche Reformen zueinander finden können.

Kreisky war

Peter Kreisky starb am 27. Dezember 2010 bei einer Wanderung im Tramuntana-Gebirge auf Mallorca an einem Herzinfarkt.[9][10] Neben seiner Frau Eva hinterließ er seinen Sohn Jan,[4]seine Schwester war Suzanne Dorau.[11]

Jury des unabhänigigen internationalen Kreisky Preises für Menschenrechte 2005 – 2010:

Gertraud Auer Borea d’Olmo, Dr. Feliks Bister, Dr. Peter Jankowitsch, Dr. Morton Kjærum, Dr. Peter Kreisky (+2010)
Prof. Dr. Herbert Krejci, Mag. Dr. Ursula Kriebaum, Univ. Prof. Dr. Peter Leuprecht
Univ. Prof. Dr. Manfred Nowak, Mag. Heinz Patzelt, Margit Schmidt, Univ. Prof. DDr. Oliver Rathkolb
Fürst Karl zu Schwarzenberg, Prof. Alfred Ströer, em. Univ. Prof. Dr. Erika Weinzierl

Sekretär: Mag. Stefan August Lütgenau

Links

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Kreisky

 

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