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Solare Energiewende statt Atomkraft und Atomwaffen weltweit

Erstellt am 16.03.2011 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 7307 mal gelesen und am 18.03.2011 zuletzt geändert.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Erich Kästner, Pazifist und Zeitkritiker, Kinderbuchautor

  • Aktuelle und gute alte Videos zum Thema
  • AlternativeHandlungsmöglichkeiten zur aktiven Nicht-Zusammenarbeit mit der Atom-Lobby

Fragen von ÖsterreicherInnen rund um den GAU in Japan

Frei nach: Thomas Angeli, Stefan Bachmann und Stefan Stöcklin

  1. Wie gross ist die Gefahr, dass die radioaktive Strahlung, die in Fukushima freigesetzt wird, Österreich erreicht?
  2. Soll man jetzt Jodtabletten kaufen?

Antworten auf drängende Fragen vieler Menschen

  1. Ist der Super GAU schlimmer als Tschernobyl?
  2. Welche Auswirkungen hat der GAU auf die Österreich?
  3. Könnte so etwas auch in der Nähe von Österreich passieren?
  4. Wie wird die Strahlung gemessen?
  5. Welche Wirkung hat Radioaktivität auf Menschen?
  6. Soll man jetzt Jodtabletten kaufen?
  7. Wie gefährlich sind Lebensmittel aus Asien?

zu 1: Ist es schlimmer als Tschernobyl?

„Vor 25 Jahren explodierte der Atomreaktor von Tschernobyl. Ist die Katastrophe in Japan sogar noch schlimmer?“

Tschernobyl gilt bis heute als schlimmster Unfall in der Geschichte der Atomkraft. Auf der siebenstufigen INES-Skala, mit der Zwischenfälle in AKW beurteilt werden, wurde Tschernobyl auf Stufe 7 gesetzt.

Die Katastrophe in Fukushima gilt nach der momentanen Einschätzung als ein Unfall der Stufe 6.

Unterschiede zwischen den beiden Unfällen:

In Tschernobyl explodierte ein so genannt graphitmoderierter Reaktor. Durch die Explosion und die anschliessenden Graphitbrände wurden

  • grosse Mengen radioaktives Material in die Atmosphäre geschleudert und
  • von dort über Hunderte von Kilometern verteilt.

In Fukushima hingegen wurden zunächst die Reaktoren beim verheerenden Erdbeben vom 11. März automatisch abgestellt.

  • Die Probleme entstanden durch den Ausfall der Kühlungdie auch nach einer Abschaltung weiterlaufen muss.
  • Experten erwarten deshalb, dass
    1. die freigesetzte Radioaktivität nicht das Ausmass von Tschernobyl erreichen wird und
    2. sich nicht so weit verbreiten kann.

zu 2: Welche Auswirkungen hat der GAU auf die Österreich?

Wie gross ist die Gefahr, dass die radioaktive Strahlung, die in Fukushima freigesetzt wird, Österreich erreicht?

  1. Gemäss dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) stelle die in Japan freigesetzte Radioaktivität für die Schweizer Bevölkerung keine Gefahr dar.
  2. Wenn überhaupt, so würden laut Experten nur sehr geringe Mengen an Radioaktivität bis zu uns gelangen.

In der Schweiz betreibt , laut wikipedia, die Nationale Alarmzentrale (NAZ) des Bundesamts für Bevölkerungsschutz BABS ein NADAM-Messnetz genanntes ODL-Messnetz.[2] Mit dem nationalen Radioaktivitäts-Messnetz NADAM werden die Werte von 63 über die ganze Schweiz verteilten Sonden alle zehn Minuten ermittelt. Sie können auf der Website der nationalen Alarmzentrale eingesehen werde: NAZ

In Österreich wird das Strahlenfrühwarnsystem vom Lebensministerium betrieben.[3]

http://www.umweltnet.at/article/articleview/87503/1/7032/

In Südtirol ist das Labor für physikalische Chemie der Umweltagentur der Provinz Südtirol für ODL-Messstellen zuständig.[4]

In Deutschland gibt es das ODL-Messnetz

Im Gegensatz zur Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 seien laut Schweizer Einschätzung derzeit keine besonderen Vorsichtsmassnahmen notwendig:

  1. Der Aufenthalt im Freien oder
  2. der Verzehr von Gemüse und Obst sei bedenkenlos möglich.

60000 demonstrieren gegen den BRD-Atomwiedereinstieg nach der programmierten Atom-Katastrophe 2011 in Japan

Hermann Scheer der bis zu seinem Tod für eine Solare Energiewende, soziale Gerechtigkeit, Frieden und Humanität kämpfte

zu 3: Könnte so etwas auch in der Schweiz, Tschechien oder einem anderen Nachbarstaat Österreichs passieren?


Beispiel Schweizer Präzision im AKW mangelhaft

Die Atomkraftwerke in der Schweiz stammen aus der gleichen Zeit wie das AKW Fukushima, in dem durch das Erdbeben und den anschliessenden Tsunami eine Kernschmelze ausgelöst wurde.

Wie erdbebengefährdet sind eigentlich Schweizer AKWs?

Die 2007 veröffentlichte «Pegasos»-Studie kam zum Schluss, dass

  1. in der Schweiz die Gefahr für AKW durch Erdbeben bislang unterschätzt wurde.
  2. Bis dahin war man davon ausgegangen, dass Schweizer AKW aufgrund der seismischen Gefährdungslage nahe Erdbeben der Magnitude 5 aushalten müssten.

Die «Pegasos»-Studie zeigte auf, dass die fünf Schweizer AKW für ein nahes Erdbeben der Magnitude 7 nachgerüstet werden müssen!

  • Das letzte Erdbeben der Magnitude 6 in der Schweiz ereignete sich 1946 in Sierre VS,
  • ein Erdbeben der Magnitude 7 trete in der Schweiz etwa alle 1000 Jahre auf.

Die grösste Gefahr für Schweizer AKWs gehte jedoch weniger von den ganz starken Erdbeben aus, sondern vielmehr von mittleren Beben mit einer Magnitude zwischen 5,5 und 6,5, die in nächster Nähe der AKW stattfinden.

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) ordnete aufgrund dieser Ergebnisse an, dass

  • die Atomanlagen überprüft und nachgerüstet werden müssen.
  • Diese Arbeiten sind derzeit im Gang und sollen erst in rund fünf Jahren abgeschlossen sein.

Fazit Schweiz:

  1. Zwar sind extrem starke Erdbeben wie in Japan in der Schweiz praktisch ausgeschlossen.
  2. Einen hundertprozentigen Schutz vor Schäden an AKW gibt es trotzdem nicht.

„Grenznah: Österreicher besorgt über anfällige AKW“

Siehe Artikel im Online-Kurier: http://kurier.at/nachrichten/2081888.php

http://www.hintergrund.de/201103141440/globales/umwelt/der-kernenergie-boom-und-seine-nutzniesser.html

zu 4: Wie wird die Strahlung gemessen?
Wie wird die Strahlendosis gemessen und ab welchem Wert ist sie gefährlich?

Die radioaktive Strahlenbelastung für Menschen wird in Sievert angegeben. Sie ist ein Mass für die biologischen Wirkungen und die Gefährdungen durch radioaktive Strahlungen.

Die übliche Dosis, der Menschen in der Schweiz durch medizinische Belastungen und die natürliche Radioaktivität ausgesetzt sind, beträgt:

5 Millisievert (mSv) pro Jahr, d.h. fünf Tausendstel-Sievert. Bei dieser Dosis sei das Strahlenrisiko nach Meinung vieler Experten vernachlässigbar klein.

Für die gesundheitliche Gefährdung sei

  1. die Dauer der Belastung ebenso wichtig wie
  2. die Dosismenge.

5 mSv pro Jahr seien unproblematisch, aber wenn ein Mensch einer Belastung von 5 mSv pro Stunde während einem Tag ausgesetzt wird, hat er eine Dosis von 120 mSv erhalten. Das liegt bereits über dem zulässigen Grenzwert in der Schweiz von 20 mSv pro Jahr, denen Menschen in medizinischen Berufen maximal ausgesetzt sein sollten.

In Japan und anderswoe ist die Strahlung besonders gefährlich für Arbeiter, die im beschädigten Werk Fukushima Daiichi in der Nähe der Kernreaktoren tätig sind.

Laut Medienberichten wurden am Mittwoch im Reaktorgebäude Strahlendosen von 1000 mSv pro Stunde gemessen.

„Wer dort arbeitet, darf sich nur wenige Minuten dieser Strahlung aussetzen.
Am Haupttor des Werks wurden am Dienstag nach Explosionen 12 mSv pro Stunde gemessen.“

zu 5: Welche Wirkung hat Radioaktivität auf Menschen?

  1. Die Belastung mit hohen Dosen über 500 mSv pro Stunde führen zu akuter Strahlenkrankheit. Übelkeit und Kopfweh treten nach wenigen Stunden auf, danach klingen die Symptome ab, um später verstärkt aufzutreten.
  2. Menschen überleben solche Belastungen bei richtiger medizinischer Betreuung meist.

Ist die Dosis deutlich höher und beträgt sie mehrere Sievert, kommt es zu inneren Blutungen und Infektionen.
Die Überlebenschancen sind dann gering.

Deutlich kleinere Mengen an Radioaktivität seien laut einigen ExpertInnen

  1. nicht akut gefährdend, aber
  2. sie erhöhen die Zahl der Veränderungen (Mutationen) im Erbgut und erhöhen das Krebsrisiko.
  3. Die Krebsfälle können Jahre später auftreten und sind daher in Langzeitstudien sehr schwer isolierbar

zu 6: Sollte man jetzt in Europa Jodtabletten kaufen?

Die meisten Strahlenexperten meinen Nein. Dazu gäbe es derzeit keinen Anlass.

  • Gemäss dem Schweizer Bundesamt für Gesunheit (BAG) stehen für den Notfall genügend Jodtabletten zur Verfügung, die auch sehr schnell an die Bevölkerung verteilt werden könnten.
  • Das Schweizer BAG rät sogar explizit von einer unnötigen Einnahme von Jodtabletten ab. Diese könnten die Gesundheit gefährden.

Vorbild Österreich

Eine nukleare Katastrophen sind seit den Ereignissen in Japan selbst für deutsche Hardcore-Technokraten wieder denkbar.

Die atomfreundliche deutsche Bundesregierung hat jetzt sogar spontan beschlossen, die ältesten Kernkraftwerke eine Zeitlang abzuschalten. Zum Schutz der BürgerInnen plädiert Edmund Lengfelder dafür, dass jeder das hochwirksame Jod als Notfallmedikamente zu Hause oder zumindest raschen Zugang dazu habe.

So sei das beispielsweise schon in Österreich, wo die hochdosierten Medikamente in der Apotheke erhältlich sind. In Österreich kann jede/r, sobald Radioaktivität ein gefährliches Maß erreicht hat, nach Anweisung der Gesundheitsbehörden die Jodblockade sofort durchführen. Denn

  • die Medikamente müssen kurz vor oder spätestens zeitgleich mit der Strahlenbelastung eingenommen werden!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
  • „Ein paar Stunden zu spät, verlieren sie bereits massiv ihre Wirkung“, warnt der Lengfelder.

Wie im Katastrophenfall die Verteilung der Tabletten zur Jodblockade in Deutschland funktionieren solle, ist zur Zeit nicht nachvollziehbar!

Wie gefährlich sind Lebensmittel aus Asien?

Bisher seien keine radioaktiv belasteten Lebensmittel aus Japan in die Schweiz, Österreich oder Deutschland importiert worden. Gesundheitsfachleute weisen darauf hin, dass die Lage laufend analysiert werde.

Schweiz: „Falls nötig, würden Kontrollen und Messungen durchgeführt und Importe gestoppt.“

Östereich: http://noe.orf.at/stories/504714/

Einstein war Pazifist aber sein Beitrag zur Atombombe und der Umgang der Militärs und Politiker reute ihn bis zu seinem Tod.

Links für Aufgerüttelte deren Vertrauen in die Expertln wankt

http://www.aae-energy.com/

www.eurosolar.de

www.oeko-invest.de

http://www.oekostromanbieter.org/oekostrom-preisvergleich.html

www.oekostrom.at

http://www.openpetition.de/petition/gezeichnet/super-gau-in-japan-akws-abschalten

http://www.liederlexikon.de/search?SearchableText=akw

http://www.castor.de/diskus/gruppen/radiorfw.html

http://www.espressorosi.at/mitstreiter/auflauf/ka_kkw.html

 

 

 

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