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Stellt die Friedensfragen!

Neuer Standard für Friedensstädte aus Osnabrück

Erstellt am 13.06.2011 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 5731 mal gelesen und am 04.07.2011 zuletzt geändert.

Mein ökologischer Fußabdruck foodprint.at ist so klein wie möglich in Österreich.  Trotzdem verbrauche ich mehr Ressourcen als für die Menschen in den Afrika und anderen armen Regionen gut ist. Als Durchschnittliche ÖsterreicherInnen beanspruchst du 4,9 Global Hektar, das sind 49.000 m². Indische Mitmenschen müssen sich im Vergleich dazu mit mageren 0,8 ha zufrieden geben. Das ist hart, weil es kaum reicht, und auch weniger als die Hälfte von dem ist, was ihm zustünde. Du dagegen beanspruchst 3 Mal so viel, wie dir global gesehen zusteht.  Bestehen wir (die „global Reichen“) auf unserem „Recht“, mit beliebig großem Fußabdruck zu leben, dann verurteilen wir die Mehrheit der Menschen für immer dazu, mit einem Bruchteil von diesem auskommen zu müssen, sprich: zu immerwährendem Elend. Verständlich, dass Menschen zu uns wollen.

Ein zukunftsfähiger Lebensstil müsste darauf ausgerichtet sein, innerhalb des allen fairerweise zustehenden Fußabdrucks glücklich und zufrieden leben zu können. Plusenergie-Siedlungen, wie sie Freiburg in Deutschland schon Realität sind, könnten unseren Bedarf an nicht erneuerenbaren Ressourcen senken und zu friedlichen Strukturen betragen.

  • Das Buch die Formel der Macht und
  • meine Studienreise nach Athen, Ephesus und Istanbul haben mich zu ein paar Anmerkungen inspiert.

Istanbul 12-20 Millionen Einwohner. Schätzungen sprechen von bis zu 8 Millionen inoffiziellen Einwohnern in illegal erbauten Wohnhäusern. 60 bis 70% Bausubstanz ohne Erdbebensicherheit. Klimaanlagen, Verkehrskollaps – Energieverschwendung pur! Es liegt aber auch der älteste Friedensvertrag in Istanbul, der wahrscheinlich ältesten bis heute existierenden Weltstadt.

Ich denke immer wieder nach, wo hätte Gandhi heute angesetzt:

  • Bei der Informationstechnologie und den Medien
  • bei den Menschenpflichten und Verantwortungsethik – das ist ein SMART-Ziel
  • beim Geld- und Finanzsystem – Finanzethik – das erfordert relativ viel Startkapital (Schuldenfreiheit, Ethik-Sparvereine, etc. sind aber ein Einstieg dazu)
  •  

  • Bei der Energie – ökologische Plusenergiebauten sind heute machbar.

Es gibt sie bereits Plusenergiehäuser, Plusenergie-Siedlungen, Plusenergiestädte wie Güssing, die sich vom Öl-Tropf abgehängt haben und von den Konzernen, die einen Krieg für Öl nach dem anderen verlangen. In Ösnabrück, einer der rührigsten erklärten Friedensstädte im deutschprachigen Raum stieß ich nun auf eine richtungweisende

Resolution des Solarenergievereins Osnabrück e.V. (SEV) vom November 2010

Stadtzukunft nur mit konsequentem Klimaschutz

Der Solarenergieverein fordert die Stadt Osnabrück auf:

„die Entwicklung in Sachen Energie und Klimaschutz, den eigenen Strukturzielen entsprechend, stärker voranzutreiben“.

Der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und die Bewältigung der Umweltveränderungen könnten nur mit einem nachhaltigen Umgang mit Klima und Ressourcen, also durch Erneuerbare Energien einher gehen.

Der Solarverein fordert zum Schutz von Umwelt und Klima die Einhaltung der Osnabrücker Klimaziele.

Stadt, Stadtplaner, Politiker, Energieversorger:

  • Arbeiten Sie an einem Klimaschutz, der die in der Wuppertal-Studie formulierten Richtlinien berücksichtigt.
  • Ersetzen Sie bei der Beheizung städtischer Gebäude fossile Energieträger baldmöglichst durch Erneuerbare Energien.
  • Nehmen Sie persönlichen Kontakt zu den Akteuren in Industrie, Gewerbe und Hausver- mietungsgesellschaften auf.
  • Initiieren Sie einen konstruktiven Verbesserungsprozess durch Energieberater.

Energie müsse

  1. eingespart werden und
  2. aus der richtigen Quelle kommen

„das ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll.“

  • Arbeitsplätze werden durch dieses Engagement geschaffen, und
  • die regionale Wertschöpfung verbessert sich, wenn wir in energieeffizienten Gebäuden mit Erneuerbaren Energien leben und arbeiten können.

„Klimaschutz ist Friedensschutz.“

„Wir in der Friedensstadt Osnabrück haben eine besondere Verpflichtung, die Vorreiterrolle zu übernehmen.
Wer Friedensstadt sein möchte, muss zur Prävention von Kriegen um Kohle, Gas und Öl seinen Energiebedarf zu 100 % aus Erneuerbaren Energien decken. Entsprechende Ziele müssen heute formuliert und heute angegangen werden.“

Der Solarenergieverein

Er steht

  • mit viel Know-how und
  • vielen begeisterten Mitgliedern

hinter diesen Forderungen.

Bau einer Solarsiedlung in Osnabrück

Seit vielen Jahren regt der Solarenergieverein Osnabrück den Bau einer Solarsiedlung in Osnabrück an. Jetzt bietet sich dazu eine seltene Gelegenheit im Stadtgebiet.

Plusenergie-Standard für die Knollstraße

An der Knollstraße in der Dodesheide plant die Stadt Osnabrück zurzeit auf städtischen Flächen ein neues Wohngebiet.

  • Diese Siedlung muss als Plusenergiesiedlung konzipiert werden.
  • Als Eigentümer der Flächen hat die Stadt über die Grundstückkaufverträge die seltene Möglichkeit, bei den Energiestandards mitzugestalten.

Der Passivhausstandard und die Südausrichtung der Gebäude sind für die Siedlung Pflicht. Darüber hinaus bedeutet der Plusenergie-Standard, dass durch Energieeffizienz und den Einsatz Erneuerbarer Energien das Wohngebiet mit Hilfe des vor Ort erzeugten Sonnenstroms mehr Energie produziert, als verbraucht wird.
Die Stadt braucht mehr erfolgreiche Modellprojekte beim Klimaschutz. Die erfolgreiche Verwirklichung einer Plusenergiesiedlung Dodesheide wäre ein weit ausstrahlender Leuchtturm des Klimaschutzes in Osnabrück.

Link

http://www.hausderzukunft.at/results.html/id6476

http://www.google.com/search?client=safari&rls=en&q=kommunale+friedensarbeit&ie=UTF-8&oe=UTF-8

 

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