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Telering geht auf Konfliktkurs mit Kunden

Erstellt am 14.11.2014 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 3087 mal gelesen und am 14.11.2014 zuletzt geändert.

Bild: tarifagent.com

Heute einmal in eigener Sache. Die Visits bei friedensnews haben sich ja Dank der Aktivitäten rund um das Friedgedenken zum 150. Geburtstag des Wiener Friedensnobelpreisträgers in den letzten Monaten verdreifacht. Wenn das anhält, dann kommen wir pro Jahr auf rund 500.000 Visits. Das ist ganz gut für ein auf Frieden spezialisiertes Online-Magazin. Friedensnews hat damit einen gewissen Einfluss auf die öffentliche Meinung. Dies möchte ich heute nutzen um Menschen vor telering zu warnen, denn heute flatterte ein Schreiben in meinen Briefkasten das bei mir den Eindruck erweckte, dass ein paar Leute bei telering durchgeknallt sind.

  • Telering hat irgendwann dieses Jahr angefangen SMS zu versenden. Ich habe sie als Spam weggedrückt. Ein Fehler.
  • Der Standard und andere Medien haben berichtet, das telering wegen einseitiger Vertragsänderungen per SMS von der telekom-Kontrolle abgemahnt wurde
  • Telering hat auch das Zusenden von Papierrechnungen eingestellt. Daher habe ich meine Rechnungen nicht mehr wie bisher monatlich kontrolliert. Ins Konto einloggen und die telering-Rechnungen raussuchen und studieren ist halt anstrengend und zeitraubend.
  • Dann haben die Monatlichen kosten auf einmal angefangen zu steigen. Leider habe ich das aufgrund der vielen Arbeit im Gedenkjahr und der beschrieben Praktiken erst Monate später bemerkt.
  • Ich habe diese Praxis beeinsprucht. Die Antwort war ein geschlecktes Schreiben man habe alles überprüft und … alles sei rechtens. Meine Rechnung hat sich in einem Monat sogar verzehnfacht.
  • Nun hat mich Telering unverlangt auf Zahlschein umgestellt und verrechnet dafür 5 Euro. Insgesamt will der Diskonter nun 35 Euro für irgendwelche Leistungen. Ich packs nicht. Ich habe mich ein Jahr lang gefreut dass ich unter 10 Euro monatlich bezahlte.

Sobald ich es schaffe löse ich meinen Vertrag auf.

Und weil ich ein am gemeinwohl interessierte Mensch bin deponiere ich hier öffentlich: Ich fühle mich nicht im geringsten Verstanden von telering, Im Gegenteil, mir kommt vor, es versuchen ein paar Manager bei telering ein Spiel durchzuziehen:

Wieviele Kunden wir abzocken bis wir auffliegen? Da drängt sich die Phantasie auf – und dann ab nach Brasilien – wie es der Herr Lobby vorgemacht hat.

Schade dass man Handytarife nicht bei Amazon kaufen kann. Die Kunden-Feedback würde einen Anbieder wie telering wohl binnen kürzester Zeit aus dem Markt werfen. Hoffentlich bietet bald jemand so etwas an! Ich wäre an diesem Service sehr interessiert.

 

Ich suche nun einen weniger anstrengenden Anbieter. Der müsste nur die üblichen Regeln des Anstandes und die Usancen im Umgang mit den Kunden einhalten. Es reicht mir!

Vermutlich lohnt es auch nicht zu streiten mit telering, denn noch belauft sich der Schaden erst auf rund 200 Euro. Ein Anwalt der telering einheitzt und meine Nerven schont kostet sicher ungleich mehr. So ist das im Kapitalismus. Recht bekommen ist eine Frage des Kapitals.

Du hast nur eine kleine Chance gegen telering – nutze sie!

Kündige und suche dir einen besseren, weniger riskanten und anstrengenden Handyanbieter als telering. T-Mobile der Eigentümer von telering hat leider auch viel Image verspielt bei mir – in letzter Zeit. Töchter können die Erzeuger halt auch ganz grauslig in Verruf bringen.  Ich warne daher inständig sich ja nicht mit den Bauernfängern bei telering einzulassen!

Vorsicht ist die besser als Nachsicht

Wie die meisten von uns wissen ist es unangenehm in Hundstrümmerl zu steigen. Hundtrümerl verbreiten lassen ist ja auch verboten für Hundeeigentümer in Wien. Trotzdem gibt es Hundebesitzende die sich um die Trümmerl ihrer Hunde nicht scheren. Oder sogar vorsätzlich Haufen hinterlassen – nach meiner Beobachtung oft Drogensüchtige. Also aufpassen es gibt eben nicht nur gute Menschen und gute Anbieter von Handytarifen. Und einen großen Bogen machen um Leute die Bewusstseinsschädigende Substanzen im Übermaß konsumieren.

Ich habe den Eindruck telering geht Größenwahnsinnig davon aus, dass es seine Kunden einfach dreist besiegen kann. So unter dem Motto „Frechheit siegt“ und notfalls lassen wir die Rechtsabteilung niederbügeln was aufmuckt. Es ist, wie die Geschichte lehrt, aber nur eine Frage der Zeit bis Goliath auf David trifft. Und alle GRÖFAZE waren binnen Jahren erledigt.

David Carroll hat gezeigt, welche Macht ein verärgerter Kunde entfalten kann

United Breaks Guitars ist, laut wikipedia, ein Song dieses Musikers der heute ein Lehrstück für alle PR-Fuzzis ist. David Carroll und seine Band Sons of Maxwell schrieb Geschichte mit diesem Song. Er schildert, wie Carroll die Zerstörung seiner Gitarre während einer Flugreise mit United Airlines selbst mitansehen musste.

Der Refrain des Songs lautet

I should have flown with someone else,
or gone by car, because United breaks guitars

(Ich hätte mit einer anderen Fluggesellschaft fliegen oder mit dem Auto fahren sollen, weil United Gitarren zerbricht). Das Video zum Song wurde am 6. Juli 2009 bei YouTube veröffentlicht. CNN berichtete über die Geschichte[1] und wie das Video nahezu über Nacht zum Hit wurde.

Carroll erläuterte, wie er fast ein Jahr lang vergeblich versuchte, den Schaden von der Fluggesellschaft ersetzt zu bekommen. CBS berichtete ebenfalls darüber und interviewte Carroll und andere Passagiere des Fluges, die ebenfalls Zeuge waren, wie seine 3.500 Dollar teure Gitarre von Angestellten der Gepäckabfertigung durch die Luft geworfen wurde.[2] Fox News berichtete gleichfalls darüber und fragte Carroll, warum er die teure Gitarre nicht als Handgepäck mitgeführt hat. Carroll antwortete, dass das Mitführen von Instrumenten stets schwierig sei, nicht zuletzt deshalb, weil sich die Flugbegleiter meist sehr wenig interessiert zeigten, wenn es darum gehe, Musikinstrumente mit in die Kabine zu nehmen. Er hatte aber immerhin das Glück, dass er zwei Gitarren im Gepäck hatte, sodass sein geplanter Auftritt in Omaha nicht gefährdet war.

Für die Öffentlichkeitsarbeit (PR) von United Airlines war dies eine Katastrophe.

Reaktion von telering kommt mir  ähnlich vor wie die von United Airlines

Nach den Berichten in den Medien meldete sich United Airlines bei Carroll. United Airlines gab bekannt, dass sie das Video künftig gern als Material für die Schulung der eigenen Mitarbeiter verwenden wolle, um eine bessere Unternehmenskultur in diesem Bereich und eine Verbesserung des Service zu erreichen.[3] Carrol lehnte eine nach dem Erfolg des Videos angebotene Entschädigung ab, dies mache nun auch keinen Unterschied mehr. United Airlines solle das Geld an eine wohltätige Einrichtung ihrer Wahl spenden.[4] Die Times berichtete, dass $3000 an das Thelonious Monk Institute of Jazz gespendet wurden.[5]

Videos, YouTube

Infolge des durch die Fernsehberichte erreichten Bekanntheitsgrades der Geschichte, ist die Zugriffszahl des Songs bis 12. August 2014 bei YouTube auf über 14 Millionen gestiegen.[6] Taylor Guitars, der Hersteller der beschädigten Gitarre, brachte ebenfalls über YouTube eine Antwort auf die Geschichte,[7] was dazu beitrug dass Carroll tausende Antworten erhielt und eine Welle öffentlicher Unterstützung erfuhr.

Carroll, sowohl Mitglied der Gruppe Sons of Maxwell, als auch Solokünstler, hatte drei Songs samt Video angekündigt. Der zweite Teil beschäftigt sich mit weiteren Erfahrungen, die er mit dem Kundenservice von United Airlines gemacht hat, und den ersten Reaktionen der Airline.[8] Im dritten und letzten Teil[9] wird auf eine große Zahl vergleichbarer Vorkommnisse hingewiesen und United Airline aufgefordert, sich zu ändern. David Carroll thematisiert in dem dritten Lied auch die Bedeutung der Ereignisse für ihn und seine Karriere als Musiker.

Warnung an telering!

Ich kann Gitarre spielen, singen und reimen. An Eurer Stelle wäre ich ein bisserl brav und stehle Pazifisten keine Zeit und kein Geld, denn die haben wichtigers zu tun, denn solange U-Boote herumfahren, deren Waffenarsenal für den Weltuntergang reicht ist es nur eine Frage der Zeit bis das schief geht und dann ist es auch in Brasilien aus mit der Gemütlichkeit.

Links und Tipps

Im von Christoph Maria Herbst gelesenen Hörbuch

Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus von Tom König.

ISBN 978-3-86804-275-7. wird auf den Vorfall eingegangen.

http://www.tarifecheck.at/

 

 

Ich löse morgen meinen Vertrag auf und suche mir einen weniger anstrengenden und kundenfreundlicheren Anbieter.

 

Posted in Österreich, Redaktion, Wirtschaft

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