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Sexualisierte Gewalt Köln und Rassismus

Erstellt am 14.01.2016 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4121 mal gelesen und am 14.01.2016 zuletzt geändert.

© Bundesforum MännerDas BUNDESFORUM MÄNNER ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich als geschlechterpolitische Lobbyorganisation und gleichzeitig als Dachverband für Organisationen begreift, die deutschlandweit im Feld von Jungen-, Männer- und Väterpolitik tätig sind. In einem Online-Artikel distanziert sich diese Männerorganisation von den jüngsten Vorfällen sexualisierter Gewalt in Deutschalnd:

Köln, Hamburg, Stuttgart – sexualisierte Gewalt geht nirgendwo!!

Die Vorfälle in Köln und anderen Großstädten wie Hamburg und Stuttgart in der Silvesternacht sind schockierend. Wie in den Medien berichtet, sind Frauen durch größere und kleinere Gruppen von Männern massiv sexuell bedrängt und ausgeraubt worden. Jüngsten Angaben zufolge sind bis jetzt allein in Köln über 100 Fälle zur Anzeige gebracht worden. Die geschilderten Fälle massiver sexualisierter Gewalt und des Raubs sind nicht hinnehmbar und durch nichts zu rechtfertigen. Das Bundesforum Männer verurteilt diese von Männern verübten Übergriffe und Gewalttaten. Die betroffenen Frauen haben unser volles Mitgefühl.

Für das Bundesforum Männer steht fest, dass die bekanntgewordenen Straftaten in keiner Weise verharmlost oder gerechtfertigt werden dürfen. Genauso scharf weist das Bundesforum Männer jedoch zurück, dass die Geschehnisse als ressentimentbeladene Bestätigung für Stereotypen vom „Flüchtlingsmann“ instrumentalisiert und verallgemeinert werden. Unabdingbar ist jetzt eine differenzierte und schnelle Analysen der Vorfälle, um genauer verstehen und einordnen zu können, was in der Silvesternacht passiert ist.

Kritisch beobachten wir in den Medien vielfältige Kurzschlussreaktionen auf die Täterbeschreibung: „Nach Angaben der Polizei sollen die Täter ‚südländisch oder arabisch‘ ausgesehen haben“ (Quelle: www.ndr.de). Um Missverständnisse zu vermeiden: Wir wollen nicht, dass Sachverhalte vernebelt werden. Auch wenn die Täter aus den benannten Herkunftsgebieten kommen sollten, ist nicht zu akzeptieren, dass die von ihnen begangenen Verbrechen und Übergriffe als ein vermeintlich typisches Verhalten verallgemeinert werden – insbesondere für Migranten und Flüchtlinge.

Die beschriebenen Vorfälle und noch mehr die mediale Reaktion auf diese, unterstreichen die Notwendigkeit von systematischer geschlechterreflektierter Arbeit mit jungen Männern, nicht nur, aber eben auch mit Flüchtlingen und Migranten. Ziel muss es sein, gleichberechtigte Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen und damit auch gemeinsam eine tragfähige Wertebasis zu erarbeiten, die wechselseitige Anerkennung und Wertschätzung unter den hier lebenden Menschen ermöglicht, aber auch einfordert und verteidigt. Das Bundesforum steht für eine bedingungslose Ächtung aller sexuellen Übergriffe und von Gewalttaten.

 

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