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Gewalt und Friedenspädagogik an Schule in Wien

Erstellt am 18.02.2018 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 5850 mal gelesen und am 20.02.2018 zuletzt geändert.

Foto: Kurier

Fred Sinowatz 1983 so:
„Ich weiß, das klingt alles sehr kompliziert …“

„Obwohl es noch nie so viel politische Bildung an den Schulen gab wie jetzt
und noch nie so eine Fülle von zeitgeschichtlichen Publikationen erschienen ist, gewinnen Fremdenhass und faschistoides Gedankengut immer mehr Menschen.
Mich beunruhigt das zutiefst.“
Sinowatz 1999 über die wachsende Fremdenfeindlichkeit

Alltag in einer Wiener Brennpunktschule *

Die Dachausbau-Wohnungskinder gehen nur in diese Schule, wenn sie Legastenie oder sonstige Bedürfnisse haben. Die Mittelschule ist aufgrund der Kulturellen Gewalt auch in Wien nicht weit Weg von der Segregation und Strukturellen Gewalt der Hauptschulen.

Nachdem drei SPÖ-Unterrichtsministerinnen an der Sollbruchstelle der Großen Koalition zerrieben wurden ist Wiens Schulsystem zwar „anders“ als in den anderen Bundesländern, nun ist aber zu erwarten, dass der Bund mit der neuen Rechts-Konservativen Regierung noch mehr Gegenwind erzeugen wird als die Rot-Schwarzen Koalitionen seit 1983. Familien und Kinder abzuschieben und oder zu bestrafen ist zwar keine Konfliktlösung sondern eine Konfliktverschiebung. Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Fernwirkungen dieser simplen populistischen Politik werden Österreich wie ein Bumerang treffen.

Die Gemeinsame Gesamtschule für alle, Inklusion und Integration in und um die Schulen sind aber nach wie vor eine der größten Herausforderungen der Wiener und Wienerinnen und der Rot-Grünen Landesregierung.

Staudingergasse 6. Geniales Radio-Feature von Günter Kaindlstorfer noch eine Woche nachzuhören im Netz auf Ö1

Abdelrachman, Katie, Esma, Omar, Damaris und ihre Freunde

Sie kommen aus 22 Nationen. Viele aus der Türkei und Serbien, aus Syrien, Polen, Nigeria, Bosnien-Herzegowina und Afghanistan. Sie besuchen die „Neue Mittelschule“ in der Staudingergasse. Sie ist eine sogenannte „Brennpunktschule“ in Wien-Brigittenau.

„Viele unserer Kinder kommen aus sozial benachteiligten Familien“,

weiß Monika Wenzel, seit 2013 Direktorin an der NMS:

„Und es ist einfach so, dass diese Kinder besonders viel Zuwendung brauchen“.

Diese Zuwendung versuchen fünfunddreißig Lehrkräfte an der Staudingergasse ihren Schülerinnen und Schülern zu geben – so gut es mit den begrenzten Ressourcen, die Kindern und Lehrkräften zur Verfügung stehen, eben geht.

„Vor allem der Platzmangel ist ein Problem“, sagt Monika Wenzel:

„Unser Schulgebäude stammt noch aus der Gründerzeit, die Klassen sind viel zu klein, wir haben keinen Sportplatz und keinen Außenbereich, den winzigen Schulhof, den’s gibt, kann man im Sommer wegen der brutalen Hitze nicht betreten. Also, da müsste dringend etwas getan werden“.

Platzmangel ist allerdings nur eine Herausforderung, der sich die Pädagoginnen und Pädagogen der NMS Staudingergasse stellen müssen. Die anderen heißen:

  • Analphabetismus,
  • Lern- und Leseschwäche,
  • ethnischer Pluralismus,
  • religiöse Intoleranz – und
  • Gewalt in der Familie – zum Beispiel Brandspuren vom „Bügeleisen am Rücken“ oder vom „Gürtel“

Fred Sinowatz Unterrichtsminister: „Ich weiß, das klingt alles sehr kompliziert …“

 

Hörbilder

Gestaltung

10:00

 

http://oe1.orf.at/programm/20180217

 

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