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Wiener Konferenz zur internationalen Kontrolle von Autonomen Waffen

Erstellt am 29.04.2024 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 1781 mal gelesen und am 29.04.2024 zuletzt geändert.

Die Deutschen Presse-Agentur (dpa) meldet in Wien hat eine Konferenz zur internationalen Kontrolle von Autonomen Waffen begonnen. Sie hat mit Warnungen vor dem Einsatz solcher Systeme durch Terroristen und Kriegsverbrecher begonnen.

Derzeit könne nicht garantiert werden, dass diese mit Künstlicher Intelligenz betriebenen Systeme nicht in falsche Hände geraten, warnte die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric Egger, in Wien. «Darum ist es so wichtig zu handeln, und sehr schnell zu handeln»,

sagte sie laut dpa.

Außenminister Schallenberg sieht ein «Oppenheimer-Moment unserer Generation»

Das von Österreich organisierte Treffen von Diplomaten und Fachleuten aus etwa 150 Ländern soll nun Schwung in die langjährigen Bemühungen zur Regulierung von Autonomen Waffen bringen.

In den vergangenen zehn Jahren hatten Expertengespräche am Sitz der Vereinten Nationen in Genf zu keinen diplomatischen Verhandlungen über ein Regelwerk geführt.

«Die Technologie schreitet rasant voran, und die Diplomatie kommt nicht nach» … «Dies ist der Oppenheimer-Moment unserer Generation»

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg

In Nolans oskar-gekröntem Film hat Oppenheimer, der Vater der Atombombe ja seine Zweifel, ob die Menschen mit den Konsequenzen dieser Technologie fertig werden. Bertha von Suttner warnte 1913 vor der Barbarisierung der Luft durch Flugzeuge und trat ein für einen Stopp der Forschung für militärische Zwecke in diesem Bereich.

Barbarisierung der Luft 2.0 abwenden

Waffensysteme, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz selbstständig Ziele auswählen oder bekämpfen können, stehen derzeit wegen der Konflikte im Gazastreifen und in der Ukraine im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sie knacken in der Ukraine US-Abrahams-Hitec Panzer so effizient, dass die Amis die Panzer nun zurück ziehen, weil das für den Waffenexport-Schlager geschäftsstörende PR ist.

Israels Armee setze nach eigenen Angaben ein KI-gestütztes System ein, das in kurzer Zeit viele mögliche Angriffsziele vorschlagen könne.

Die Ukraine verwende laut Medienberichten und Informationen aus diplomatischen Kreisen Drohnen, die mittels KI ihr Ziel auch dann fänden, wenn ihre Funksteuerung von russischer Seite elektronisch gestört werde.

Estnischer Experte: Kriege werden verlängert

Der estnische IT-Investor und Risikoforscher Jaan Tallinn wies darauf hin, dass der Einsatz von KI in Konfliktregionen offensichtlich nicht dazu beitrage, die Zahl von Toten und Verletzten zu reduzieren.

«Man kann vorhersagen, dass Autonomie in Waffen Kriege einfach nur verlängern wird, weil es billiger wird, Gegner zu töten»

IT-Investor und Risikoforscher Jaan Tallinn

Verhaltenskodex zu Autonomen Waffen

Während sich eine Reihe von Ländern bislang offen für Prinzipien oder einen unverbindlichen Verhaltenskodex zu Autonomen Waffen gezeigt haben, hat sich Russland gegen rasche Einschränkungen auf diesem Gebiet und gegen Gespräche außerhalb der Genfer Expertengruppe ausgesprochen. Dennoch sollten die in Wien geführten Debatten in einen geplanten Bericht von UN-Generalsekretär António Guterres für die nächste Generalversammlung der Vereinten Nationen einfließen.

Links

https://www.stopkillerrobots.org/wp-content/uploads/2024/04/CSO-Forum-AWS_PROGRAMME.pdf.pdf

https://www.derstandard.at/story/3000000216098/oesterreichs-plan-killerroboter-kuenftig-besser-zu-regulieren?ref=rss

CIVIL SOCIETY FORUM ON AUTONOMOUS WEAPONS AND THE CHALLENGE OF REGULATION

 

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