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Stellt die Friedensfragen!

Friedenswerkstatt

Erstellt am 19.08.2002 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 2156 mal gelesen und am 08.07.2010 zuletzt geändert.

Für eine friedensfördernde Kommunikation ist es ratsam, die drei Siebe des Sokrates zu bemühen: Ist es wahr, gut und schön?

Wahr ist

Die Flutkatastrophe ist dragisch und zu einen Gutteil hausgemacht. Das überbringen wirklich schlechter Nachrichten ist lebensgefährlich. Vor allem zum falschen Zeitpunkt. Zivildiener beim Roten Kreuz wissen ja: Du kannst einem Schockpatienten vielleicht noch sagen, dass jemand gestorben ist aber sag nie, nie dass das Auto einen Totalschaden hat und das er selbst Schuld ist.
Das ist der Beste Weg einen Kollaps oder blinde Wut herbeizuführen.

Besser ist daher vorerst Schweigen und helfen

Die „Spindoktoren“ (Public Relation Leute) der Regierungen und zynische Marketingleute wissen wie die Politik der Gefühle funktioniert. Krise als Chance. Die Ökonomie der Aufmerksamkeit hat ihre eigenen Gesetzgeber.

Zunächst ging die Taktik der Regierung ja nicht auf. Man wollte das Volksbegehren gegen Abfangjäger im Sommerloch versenken. Das ging aber ziemlich nach hinten los. Nun heißt es aber erst recht aufpassen. Denn Zyniker könnten auf die Idee kommen, das Volksbegehren am Rande der Flutwelle unauffällig zuertränken.

Schön wäre, wenn die Friedensbewegung jetzt tätiges Mitgefühl zeigt
und besonders Aufmerksam verfolgt was die Regierung sonst noch treibt

Friedenstip der Woche:

Tue Flutes und rede darüber. Laut Pressestelle des „Roten Kreuzes“ sind zur Zeit praktisch alle Zivildiener in die Fluthilfe involviert. https://spende.roteskreuz.at/index.html

Linz, 18. 8. 2002

Friedenswerkstatt Linz/Abfangjäger/NR-Sondersitzung
Jeder Eurofighter ist einer zuviel!

Angesichts der Sondersitzung des Nationalrats zum Thema Abfangjäger am Montag, 19. August, bekräftigt die Friedenswerkstatt Linz ihre Forderung nach einer Nulllösung: jeder Eurofighter ist einer zuviel! Die vielen Milliarden, die die Abfanjäger kosten würden, sollen in die Beseitigung der Hochwasserschäden und in den Ausbau der sozialen und ökologischen Infrastruktur investiert werden, statt damit die europäische Rüstungsindustrie zu mästen. Dass der Verteidigungsminister noch nicht die Summe nennen kann, die die Abfangjäger kosten sollen, weil erst jetzt – wohlgemerkt nachdem die Typenentscheidung getroffen worden ist! – die Verhandlungen über den Kaufpreis geführt werden, lässt die Frage immer dringender werden, wieviele Mitglieder und Parteifreunde dieser Regierung
direkt oder indirekt von EADS geschmiert worden sind. Die vielen
Euro-Millionen für die Werbefirma des Ex-Bundesgeschäftsführers der FPÖ, Gernot Rumpold, sind offensichtlich nur die Spitze des Eisbergs.

Die Eurofighter sind das Einstiegspräsent der österreichischen Regierung für die Teilhabe an der EU-Armee, die ab 2003 einsatzbereit sein soll – erklärtermaßen für Militäreinsätze von Zentralafrika bis hinter den Ural.
Die Aussagen von Generaltruppeninspektor Horst Pleiner, dass sich das Bundesheer in Hinkunft „aktiv im Rahmen einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik“ und als „Instrument der Außenpolitik engagieren werde, sollte alle Alarmglocken schlagen lassen. Damit kündigt die Generalität offen an, dass sie das Bundesheer zum Instrument der aktiven Neutralitätsverletzung und des Verfassungsbruchs einzusetzen bereit ist. Der Widerstand gegen Eurofighter und Euro-Armee muss daher gerade jetzt verstärkt fortgesetzt werden.

Für die Friedenswerkstatt Linz
Gerald Oberansmayr

Aktuelle Informationen der Linzer Friedenswerkstatt zum Widerstand gegen Abfangjäger unter: www.friwe.at

 

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