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Studie belegt Musik fördert interkulturellen Dialog

Erstellt am 12.05.2010 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4087 mal gelesen und am 12.05.2010 zuletzt geändert.

http://www.faz.net/m/%7B964A0A79-1CFD-40D5-9F00-DB2835801F64%7DPicture.jpgMDW – 11.05.2010 Eine Studie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zur Bi- bzw. Multimusikalität belegt, dass Bi- bzw. Multimusikalität als die Fähigkeit, sich in mehreren musikalischen Sprachen zu artikulieren den interkulturellen Dialog fördert.

Die Studie des Instituts für Volksmusikforschung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) hat sich eingehend mit dem Thema der „Musikalischen Mehrsprachigkeit“ beschäftigt und festgestellt, dass Personen die bi- bzw. multimusikalisch sind ideale MediatorInnen zwischen den Kulturen darstellen.

Da ein hoher Prozentsatz der Studierenden der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien auch in anderen Musiksprachen als jener der westeuropäischen Kunstmusik sozialisiert ist, besteht hier ein großes Potential, das bisher zu wenig ins Bewusstsein trat.
Durch den Minderheitenschwerpunkt des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie, der sich mit „fremden“ Musikkulturen in Österreich beschäftigt, werden Studierende öfters ermutigt, ihre speziellen bi-musikalischen Fähigkeiten einzubringen.

Die aktuelle Studie des Instituts zeigte, dass Studierende erst dadurch

  • erstmalig eine Wertschätzung ihrer Herkunftskultur erfahren und
  • beginnen, ihre Fähigkeiten als solche zu erleben.

Die Studie arbeitete mit quantitativen und qualitativen Methoden und es wurde ein bestimmtes Segment der Studierenden zur Befragung herangezogen

  • Instrumental- und Gesangspädagogik Master und
  • Komposition und Musiktheorie.

Die Kategorisierung von „musikalischen Sprachen“ war möglichst breit angelegt, von

  • westeuropäische Kunstmusik,
  • angloamerikanischer Popularmusik bis hin zur
  • Volksmusik des Herkunftslandes.

Das Phänomen der Bi- bzw. Multimusikalität nehmen knapp 60 Prozent der Befragten für sich in Anspruch. Bei genauerer Betrachtung werde deutlich, dass

  • ein Großteil (84 Prozent) der Nennungen die „Sprache“ der westeuropäischen klassischen Musik umfassen und
  • 134??? Prozent der Nennungen Sprachen einschließen, die den Kategorien „angloamerikanische Popularmusik“, „Volksmusik des Herkunftslandes“, „Jazz“, „Fusion/ Worldmusic/ Filmmusik“, „Kunstmusik des Herkunftslandes“, „regional geprägte Popularmusik“ sowie „Musikstile anderer Kulturen“ zuzuordnen sind.

Der hohe Prozentsatz an Studierenden, welcher sich eine „musikalische Mehrsprachigkeit“ zuschreibt, verweise auf das Potenzial, das an der mdw vorhanden sei.

Augenfällig hoch scheine der Stellenwert, den die angloamerikanische Popularmusik in der musikalischen Lebenswelt der Befragten einnehme.

Die Studie habe außerdem bestätigt, dass der Umgang mit traditioneller Musik in den Ausbildungssystemen der verschiedenen Länder, darunter China, Japan, Kasachstan, Iran, Finnland, Türkei, Österreich und die Romakultur, sehr unterschiedlich ist und direkte Auswirkungen auf die bi- bzw. multi-musikalischen Kompetenzen der Studierenden habe.

Eine vermehrte Umsetzung der Kompetenzen im Unterricht könne für die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie für ihr Umfeld bedeuten, dass in der

  • „Stadt der Musik“ und der
  • „Stadt der musikalischen Zuwanderung“

ein bewussterer Umgang mit musikalischer interkultureller Kommunikation gepflegt werde. Dies trage letztlich zur Qualität der Ausbildung bei. In Zeiten, in denen die Cultural Diversity politisch zu einem der wichtigsten „Schlagworte“ geworden sei, können Bildungsinstitutionen wesentlich dazu beitragen, dass es nicht bei „Schlagworten“ bleibe.
Der gesamte Ergebnisbericht ist für einen Kostenersatz von  12,50 € + 2,50 € Versandkosten zu beziehen unter: ive-versand(@)mdw.ac.at

Link zur Zusammenfassung der Ergebnisse:

http://www.mdw.ac.at/upload/dateien/Abstract_Studie_Bimusikalitaet_Mai_10.pdf

Weitere Infos

Ursula Hemetek
Projektleiterin
hemetek(@)mdw.ac.at
01/711-55 4211

 

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