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Stellt die Friedensfragen!

Premiere für Friedensinteressierte

Erstellt am 18.04.2012 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 8663 mal gelesen und am 18.04.2012 zuletzt geändert.

Ich will! Das Leben der Bertha von Suttner sollten möglichst viele Menschen besuchen.

Gestern wohnte ich der Uraufführung des Stückes von Michaela Ehrenstein bei. Es handelt sich dabei um eine gelungene Produktion der Freien Bühne Wieden die vorerst vom 17. April bis 5. Mai 2012 zu sehen ist.
Bertha von Suttner, die österreichische Friedensnobelpreisträgerin, eine der außergewöhnlichsten Frauen des 19. und20. Jahrhunderts war gestern für einige Augenblicke auch im 21. Jahrhundert zu erleben.
Michaela Ehrenstein als Bertha von Suttner gelang am Ende des Aktes ihre Rede vor dem Weltfriedenskongress in Rom ergreifend in Szene zu setzen. Zeit und Raum wurden bedeutungslos und ich hatte den Eindruck am 3. Internationalen Friedenskongreß in Rom bei der ersten öffentliche Rede Suttners dabei zu sein. Dieser Kongress war wie kaum ein Kongress danach zentral für die Entwicklung der modernen Friedensbewegung. Es wurde die Gründung des Zentralbüros der Friedensgesellschaften in Bern in die Wege geleitet. Sutter wurde Vizepräsidentin des Internationalen Friedensbüros das heute in Genf tätig ist.
Auch die anderen Schauspieler und Schauspielerinnen führten zu einer recht überzeugenden Ensemble-Leistung. Gerhard Dorfer als Alfred Nobel, Stephanie Fürstenberg als Gräfin Sophie, die Mutter Suttner;
Felix Kurmayer als Arthur Suttner als ihr Ehemann,  Christoph Prückner als Friedensjournalist Alfred Hermann Fried und als wichtigster Mitstreiter für den Weltfrieden sowie Sissy Scheickl als Baonin Suttner und Angelika Strahser als Marie Loise die Nicht und Geliebte von Suttners Mann webten ein dichtes Netz der wichtiger Stationen im Leben der Friedenskämpferin.
Regie führte Reinhard Hauser der mich mit sparsamen Mitteln in den Bann zog. (Die letzte Inszenierung von Goethes Faust am Burgtheater hat das nicht geschafft mit mehr Aufwand und bei erheblich teureren Karten). Wenn ich zurück denke, dann haben mich wohl noch kein Theaterabend mehr befriedigt wie dieser Theaterabend.
Allerdings habe ich Suttners Hauptwerk, Die Waffen nieder! gelesen. Und ich bin heute mit der Geschichte Frieds und der Friedensbewegung relativ gut vertraut. Junge Menschen, die einen ähnlich schlechten Geschichtsunterricht hatten wie ich –  im Vorarlberg der 70er Jahre – sollten sich vorher einlesen. Denn sonst könnte die Bedeutung der Figuren leicht skizzenhaft bis zur Unkenntlichkeit ankommen.

Link & Infos

Wiedner Hauptstraße 60b, A-1040 Wien
 

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