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Solidarität forschender mit türkischen Akademikern für Frieden

Erstellt am 22.01.2016 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 2068 mal gelesen und am 22.01.2016 zuletzt geändert.

Neues Deutschland meldet, Forschende solidarisieren sich mit andren »Akademikern für Frieden« Ein Appell von »medico« und »kritnet« hatte am 20.1.2016 Bereits 120 Unterzeichner, darunter Judith Butler, Axel Honneth und Slavoj Zizek
Viele Wissenschaftler bekunden ihre Solidarität mit den »Akademikern für Frieden« in der Türkei, die dort kriminalisiert werden:

in Krisenzeiten müsse Wissenschaft auch oppositionelle Positionierung einnehmen.

Viele internationale Wissenschaftler bekunden ihre Solidarität mit den »Akademikern für Frieden«[1] in der Türkei, die sich seitens des türkischen Staates kriminalisiert sehen[2]. Mit dem Appell »Für das Recht, im Krieg den Frieden zu fordern«[3] verurteilen sie auch die Kriminalisierung ihrer Kollegen: »Es darf keine Entlassungen und keine Anklagen geben. Der türkische Staat hat die Pflicht, die Unterzeichner des Appells vor Drohungen und Angriffen Dritter zu schützen. Die Regierungen der Europäischen Union, mit der türkischen Regierung im engsten Kontakt, sind aufgefordert, ihren Bündnispartner auf die Wahrung des Rechts zu verpflichten«, heißt es in dem von 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterzeichneten Aufruf.

Der Appell wurde unter anderen von

  1. Etienne Balibar,
  2. Chantal Mouffe,
  3. Judith Butler,
  4. Axel Honneth,
  5. Rainer Forst,
  6. Jean-Luc Nancy,
  7. Gayatri C. Spivak und
  8. Slavoj Zizek

unterzeichnet. Er geht auf eine Initiative der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international und des »Netzwerks Kritische Migrations- und Grenzregimeforschung« (kritnet) zurück.

In der international vernetzten Wissenschaft müsse es selbstverständlich sein, sich für Kollegen einzusetzen, deren wissenschaftliche Freiheit eingeschränkt wird, wie es gerade in der Türkei geschehe, erklärte Sabine Hess, Direktorin des Göttinger Zentrums für Geschlechterforschung:

»Gerade in Krisenzeiten muss Wissenschaft eine kritische und gegebenenfalls auch oppositionelle Positionierung einnehmen«, so Hess.

medico international leistet seit zwei Jahren mit dem Rojava-Hilfsverein medizinische Nothilfe im syrischen Kobane. Der Hilfsverein hat angesichts der Kriegszustände nun begonnen, auch im türkischen Teil Kurdistans die ausgebombte Zivilbevölkerung mit Decken, Nahrung und Arzneimitteln zu versorgen. kritnet ist eine interdisziplinäre europäische Vernetzung kritischer Migrations- und Grenzregimeforscher, die mit vielen betroffenen Wissenschaftlern in der Türkei zusammenarbeitet. nd

Links:

http://www.neues-deutschland.de/artikel/998156.die-maechtigen-aber-schweigen.html
http://www.neues-deutschland.de/artikel/998266.tuerkei-auf-kriegswacht.html
https://www.medico.de/internationaler-appell-16370/

Quelle: http://www.neues-deutschland.de/artikel/998753.forscher-solidarisieren-sich-mit-akademikern-fuer-frieden.html

 

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