friedensnews.at
Stellt die Friedensfragen!

Atomkriegsgefahr und globale Schlafwandler

Erstellt am 19.06.2017 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4059 mal gelesen und am 19.06.2017 zuletzt geändert.

Gefahr eines Atomkrieges?

Die Nuklear Scientist stellen bekanntlich die Weltuntergangsuhr heuer von 3 auf 2,5 Minuten vor 12.

US-Präsident Donald Trump wolle, so Schreier, das Atomwaffenarsenal der USA ausbauen, denn „Amerika müsse immer die führende Atommacht sein, so Trump“. Für das Jahr 2016 wurden laut Sipri weltweit insgesamt 15 395 nukleare Sprengköpfe registriert. Ein großer Vorrat an US-Atombomben lagert in Europa und in Kleinasien an einem kritisch gelegenen Ort in der Türkei. Schon vor dem Putschversuch des Militärs in der Türkei sorgten sich Experten um das Lager in Incirlik. Der US-Luftwaffenstützpunkt nahe der syrischen Grenze im Südosten der Türkei liegt strategisch äußert exponiert. Man muss ein Experte sein um sich auszurechnen, dass das potenzielle Risiko eines terroristischen Angriffs etc. hier, nur rund 100 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt, besonders hoch ist. Hinzu kommt Trumps jüngste Rüstungspromotiontour im Nahen Osten und Europa.

Die neuen nuklearen Muskelspiele

Schon lange ist bekannt, dass der türkische Präsident Erdogan sein Land zur Großmacht ausbauen will. Bereits 2014 wurde die Vermutung laut, dass die Türkei heimlich an der Atombombe arbeite.

Modernisierung der Atomarsenale

„Gegenwärtig unternimmt das amerikanische Militär eine auf 30 Jahre angelegte Modernisierung seines Atomarsenals im Umfang von einer Billion Dollar.“

  • Eine Billion das sind 1000 Milliarden,
  • als Zahl ausgeschrieben 1000.000.000.000.
  • Alle Güter und Dienste die Österreich pro Jahr produziert, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beläuft sich 2017 auf rund 400 Milliarden Dollar und
  • das Budget auf rund 90 Milliarden Dollar.

Wir können uns diese riesige Summe  vielleicht so vorstellen, die Österreichische Regierung würde alle Staatseinnahmen von 11 Jahren nur in die Modernisierung ihrer Atomwaffen stecken.

Viele Experten halten die Kosten des US-Programms für untragbar, denn 2016 hat Saudi-Arabien mit dem Ausverkauf von US-Staatsanleihen für bis zu 750 Milliarden Dollar gedroht.  Wenn der Big Brother die USA zahlungsunfähig werden, dann sehen selbst die hochgerüsteten Saudis durch die Finger. Ende Januar 2017 betrug die Staatsverschuldung der USA rund 19,94 Billionen US-Dollar. Die US-Regierung ist der größte Arbeitgeber in den USA. Rund 3,4 Millionen Beschäftigten stehen im Sold der US-Regierung, davon 1,4 Millionen „Soldaten“ (41%). Zur Erinnerung 2013 konnte die Regierung seine Hunderttausende Arbeitnehmer nicht bezahlen. Es drohte eine aufgrund einer Budgetblockade der Republikaner die „Zahlungsunfähigkeit der USA“. US-Präsident Donald Trump kümmert das nun weniger. Es Kredite und die Rüstungskonzerne freuen sich. „In seinen Wahlreden machte er klar, dass er als Chef der amerikanischen Streitkräfte neben Hunderten neuen Flugzeugen, Schiffen und U-Booten sein Militär aufstocken werde“, so Schreier.

Gefährliche Muskelspiele!

Aufrüstung schürte bisher stehts Misstrauen und Misstrauen neue Aufrüstung. Im Zentrum der derzeitigen atomaren Muskelspiele steht Donald Trump mit seiner America First Parole. Hinzu kommt Saudi Arabien, das von Trumps Araber-Hass ausgenommen ist, obwohl die Saudis bereits die IS unterstützt haben sollen und bereits ein Prozesswelle in den USA deswegen anrollt.

Die saudische Luftwaffe

Sie fliegt

  • Tornados und
  • Eurofighter

aus europäischer Produktion zum Beispiel bei den Angriffen im Jemen auf Flüchtlingsboote. Letzteres ein Kriegsverbrechen das eigentlich vor den Internationalen Gerichtshof gehören würde. Was Saudi Arabien nicht aus Europa bekommt, das  bekommt es aus den USA angeboten 110 Millarden Dollar bei der jünsten Reise Trumps nach Saudi Arabien.

Der Kreislauf Öl gegen Waffen

Die USA kaufen Öl zu ökologisch irrwitzigen Preisen. Dann bekommen sie einen guten Teil ihres Geldes dafür wieder, indem sie den Saudis Waffen verkaufen, die dann in einem der ohnehin ärmsten Länder der Welt zum Einsatz kommen. Dies läuft in Nahen Osten seit Jahrzehnten nach der selben Masche.

Türkei First, Erdogan und Putin First Russia

Auch Erdogan bekommt weiterhin Rüstungsgüter aus den USA und hat Kooperationen mit Saudi Arabien geschlossen. Rüstungskonzerne in den USA und Europa haben derzeit ohnhin bereits Hochkonjunktur. Nun kommt noch die bereits unter Obama eingeleitete und unter Trump angekündigte verschärte atomare Aufrüstung hinzu.

Atombomben in der Türkei

Rund 50 US-Atombomben befinden sich in der Türkei, so Schreier. Bereits 2015 berichtete netzfrauen.org, dass eine Modernisierung europäischer Standorte für US-Atomwaffen erfolgen solle. Auch für die Luftwaffenbasis in Incirlik in der Südost-Türkei war dies vorgesehen.

Siehe auch: USA rüstet in Norwegen auf, Rückkehr nach Mannheim und neue US-Atomwaffen in Deutschland.

Der Zweite Kalte Krieg des Atomzeitalters

Wir befinden uns in einem neuen atomaren Rüstungswettlauf.

Heute ist die Situation so gefährlich wie im Todesjahr Stalins im Jahr 1953 dem bisherigen Höhepunkt im ersten „Kalten Krieg“.  Ian Kearns der Direktor des European Leadership Network, einer Vereinigung hochrangiger europäischer Sicherheitspolitiker und ehemaliger Staatslenker, wie Helmut Schmidt die eher kaltschnäutzig in Sicherheitsbelangen denken sind alarmiert. Auch der US-Journalist Joe Clifford warnte vor drohenden Atomkriegen. Zuletzt verfasste er im May 2017 einen Artikel zu den verschwiegenen Risiken rund um Nordkorea.

Erdogan als Unterstützer des Islamischen Staates (IS)

Im Oktober 2014 sagte US Vizepräsident John Biden in Harvard, dass Erdogan die IS mit „Hunderten von Millionen Dollar und Tausenden von Tonnen an Waffen“ unterstütze….“ In der Folge entschuldigte sich Biden aus taktischen Gründen, denn man wollte Erdogans Erlaubnis erhalten, um die türkische Incirlik Air Base für Luftangriffe gegen IS in Syrien zu nutzen. Die Dimensionen der Unterstützung Erdogans an den IS, die zwischenzeitlich enthüllt wurden, scheinen noch weitaus umfangreicher zu sein als Biden andeutete.

Siehe: Treffen Sie den Mann, der ISIS finanziert: Bilal Erdogan, der Sohn des türkischen Präsidenten.

Von der NATO-Basis in Incirlik in der Türkei fliegt die „internationale Gemeinschaft“ gleichzeitig ,mit fragwürdigem Mandat seitens der UNO, Einsätze gegen den IS.

Im Dezember 2015 beschloss der deutsche Bundestag das Mandat für den Syrien-Einsatz der Bundeswehr. Sie stellt  unter anderem die Bundeswehr bis zu sechs Aufklärungstornados zur Verfügung, die mit einem Tankflugzeug im türkischen Incirlik stationiert sind. Zweisitzige Recce-Tornados die in Deutschland, Italien und Brexitanien produziert werden wurden „zum Eigenschutz bewaffnet“. Es sei aber nicht geplant, sie gegen Bodenziele einzusetzen.

Am 16. Juli 2016 bestätigteder türkische Außenminister, dass auch türkische Soldaten auf dem NATO-Stützpunkt Incirlik in den Putschversuch verwickelt gewesen sein sollen. In Incirlik sind auch 250 deutsche Soldaten stationiert, so Schreier.

Am 17. Juli 2016 kommentierte der Pressesprecher des Pentagons, laut Schreier, die Situation in der Türkei so:

„Nach enger Abstimmung mit unseren türkischen Verbündeten haben sie ihren Luftraum für militärische Flugzeuge wieder geöffnet. Daraufhin wurde die counter-ISIL coalition air operations (Koalition der Luftoperation gegen IS) an allen Flugplätzen in der Türkei wieder aufgenommen. Die US-Einrichtungen in Incirlik sind immer noch auf Eigenstromversorgung angewiesen, aber wir hoffen, dass die kommerzielle Stromversorgung wieder hergestellt wird. Die Grundoperationen sind davon nicht betroffen.“

Am 21. Juli 2016 wurde, laut Schreier, in einer neuen Nachricht von dem Stützpunkt mitgeteilt, dass durch einen längeren Verlust der kommerziellen Stromversorgung Nahrung, Treibstoff und andere Vorräte nach Incirlik gesendet wurden, um die Mission aufrecht zu erhalten.

An diesem Militärputsch-Epizentrum lagern 50 US-50 Atombomben!

50 US-Atombomben in der krisengeschüttelten Türkei unter Erdogan

Hans M. Kristensen, Federation of American Scientists berichtete in einem Beitrag des ARD im Magazin  MONITOR im April 2015:

„Diese Bombe wird zielgenauer sein. Das gibt den Militärplanern die Möglichkeit, ein Ziel mit geringerer Sprengkraft zu zerstören. Das macht die Bombe aus militärischer Perspektive attraktiver. Die Gegenseite könnte das als Schritt deuten, dass damit die Einsatzmöglichkeiten dieser Atomwaffen verbessert werden sollen. Das muss gar nicht gewollt sein. Aber die Wahrnehmung der Gegenseite ist maßgeblich dafür, wie Staaten sich militärisch aufstellen.“

Jetzt sagte Kristensen dem Guardian, laut Schreier: 

„Ich denke, die zentrale Lektion aus diesem Vorfall ist, dass der Nutzen minimal ist, Atomwaffen in der Türkei zu stationieren. Das Risiko hingegen ist gegenüber den vergangenen fünf Jahren signifikant gestiegen“.„Meiner Meinung nach entspricht die Situation in der Türkei und in der Gegend des Luftstützpunktes nicht länger den Sicherheitsansprüchen, die die Vereinigten Staaten für die Lagerung von Atomwaffen haben sollten. Man wird eben immer so oft gewarnt, bis dann etwas furchtbar schief läuft. Es ist Zeit, die Waffen zurückzuziehen“, ergänzte der Experte.

Die Atombomben sind, laut Schreier, nicht für den Kampf gegen den „IS“ gedacht, sondern seien Überbleibsel dem Kalten Krieg. Weil es bisher keine NATO-Richtlinie darüber gebe, was mit diesen Waffen geschehen solle, seien sie eben noch in der Türkei gelagert. Nach den aktuellen Entwicklungen in der Türkei, die auch den Verbleib des Landes in der NATO infrage stellen, solle laut Schreier „schleunigst über das weitere Vorgehen nachgedacht werden“. Mittlerweile hätten die in Incirlik stationierten Truppen ihre Aktivitäten wieder aufgenommen. Doch sei die Gefahr nicht gebannt, sondern „größer denn je“.

Atomkriegsgefahr im Nahen Osten und Europa …?
Die Rückkehr der nuklearen Gefahren

Die Netzfrauen waren für Recherchen in London und konnten live erleben, dass Großbritannien trotz Protesten der Bevölkerung aufrüstet. Budgetiert sind Atomwaffen für 41 Milliarden Pfund. Das sind rund 47 Millarden Euro oder zirka ein Österreichisches Bundesbudget. Diese Summe beschloss das Unterhaus am 18. Juli 2016 nach heftiger Diskussion.

Premierministerin Theresa May sagte in dieser Parlamentsdebatte,

  1. die atomare Abschreckung sei „zentraler Teil der nationalen Sicherheit und Verteidigung“ Großbritanniens.
  2. „Wir können unsere ultimative Absicherung nicht auf Grund eines unangebrachten Idealismus‘ aufgeben. Das wäre ein waghalsiges Glücksspiel“.
  3. Gegnern der atomaren Bewaffnung warf sie vor, „die Feinde des Landes“ zu verteidigen.

Die britische U-Boot-Flotte zur nuklearen Abschreckung besteht aus vier U-Booten der Vanguard-Klasse. Jeweils eines der Schiffe befindet sich seit 1969 ständig auf hoher See. Im Falle eines atomaren Angriffs auf das Vereinigte Königreich stünden die mit nuklearen Sprengköpfen bestückten Raketen für einen Vergeltungsschlag zur Verfügung. Die Schiffe sollen nun nach und nach durch modernisierte Nachfolgemodelle ersetzt werden. Der Linksoppositionelle Corbin gilt als Pazifist und war strikte gegen diese atomare Aufrüstung.

Muskelspiele auf der Weltbühne inklusive Nato-Übungen an und auch die Aufrüstungen aller Länder der Erde ergeben eine potentiell hochexplosive Internationale Lage.

Die Supermacht USA rüstet auf und auch die anderen Großmächte

  • Russland, China, Japan tut es und auch die arabischen Länder kaufen groß ein.
  • Die Briten wollen ihre Atom-U-Boot-Flotte erneuern.
  • Die Türkei rüstet seit Jahren auf und verkauft aber auch Rüstungsgüter, zum Beispiel an Saudi Arabien und den IS.

Der türkische Präsident bestätigte bei einem Besuch Ende Dezember 2015 gegenüber Medien, dass die Türkei und Saudi Arabien bedeutende Schritte zur Kooperation in den Bereichen „Wirtschaft und Rüstungsindustrie“ eingeleitet habe.

Siehe dazu :

Die internationale Lage ist so irre, dass sie nicht mehr in die Köpfe will und kollektiv verdrängt wird. Am Höhepunkt der sogenannten „Nato-Nachrüstung“ gingen Hunderttausende Menschen auf die Straße gegen den Nuklearen Wahnsinn. Damals war die Lage vergleichsweise brenzlig und heute schlummern die Massen wie vor dem I und II. Weltkrieg im Konsumrausch oder steigern sich gar in rechtsextremen Fremdenhass.

 

 

Posted in Global, Unfrieden

Leave a Comment

Please note: Comment moderation is enabled and may delay your comment. There is no need to resubmit your comment.