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Friedensinseln in Afrika

Erstellt am 02.06.2018 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 2000 mal gelesen und am 02.06.2018 zuletzt geändert.

Der Global Peace Index (GPI)

Dieser Index wird erstellt und herausgegeben durch ein internationales Gremium. Es besteht aus Friedensexperten, Friedensinstituten, Expertenkommissionen und dem Zentrum für Frieden und Konfliktstudien der Universität Sydney. Seine Herausgabe erfolgt in Kooperation mit der Zeitschrift The Economist.

Der GPI gilt als eine der umfassendsten Analysen

  • des Friedens in der Wirtschaft,
  • seines wirtschaftlichen Wertes und
  • als Maß für die friedliche Entwicklung Gesellschaft eines Staates.

Global Peace Index (GPI) 2017

  • Der GPI verbesserte sich von 2016/17 um 0,3 Prozent für 93 Staaten
  • In 68 Ländern verschlechterte er sich

Der Positive Peace Index (PPI) und der GPI

Der Positive Peace Index wurde im Oktober 2017 im Positiv Peace Report veröffentlicht. Dieser Friedensbericht will positive Friedensanzeichen und positives Friedens- und Systemdenken in Staaten darstellen.

Positiver Frieden wird definiert als

  • die Einstellungen,
  • Institutionen und Strukturen,

die friedliche Gesellschaften schaffen und erhalten. Dieselben Faktoren schaffen – so die Annahme – Frieden und positive Ergebnisse, „die von den Gesellschaften angestrebt werden“. Beispielsweise:

  • blühende Volkswirtschaften,
  • bessere Integration,
  • hohe Widerstandsfähigkeit und
  • Gesellschaften, die sich besser an Veränderungen anpassen können.

Daher könne der positive Frieden „als ein optimales Umfeld beschrieben werden, in dem menschliches Potenzial gedeihen könne“.

Wenn ein Land im PPI höher rangiert als im GPI, dann zeige dies seine institutionelle Kapazität zur Unterstützung niedrigerer Gewaltniveaus.

Global Peace Index 2015 und 2018

Der Global Peace Index (GPI) 2015 gab Grund zur Annahme von zwei gegensätzlichen Trends weltweit und in Afrika. Aufgrund der erfassten Werte wurde die Kluft  zwischen friedlichen und von Konflikten betroffenen Regionen weltweit immer größer.

  • Seit 2014 hatte sich das Level der Friedfertigkeit in 81 Ländern verbessert,
  • während 78 Länder eine negative Entwicklung verzeichneten.

Afrika

Oftmals wurde  und wird Afrika in den Medien als „verlorener“ Kontinent, der nur von Kriegen und Konflikten charakterisiert sei, dargestellt.

  • Sub-Sahara Afrika war und ist laut GPI der Teil der Erde mit den meisten inner- und nichtstaatlichen Kriegen der Welt ist,
  • andererseits gibt es „afrikanische Friedensinseln“ in Mauritius, Malawi, Ghana, Namibia, Botswana, Simbabwe, Sambia, Tansania und Madagaskar sogenannte  dass es auch stabile Länder auf dem afrikanischen Kontinent gibt. Einige dieser Afrikanischen Staaten schnitten sogar deutlich besser ab als etwa Großbritannien (Rang 41) und Frankreich (Rang 51)
Land Rang im GPI
 Mauritius 22
 Botswana 27
 Sierra Leone 39
 Sambia 41
 Ghana 43
 Madagaskar 44
 Malawi 48
 Namibia 50
 Tansania 54

Als Friedensinseln werden die Länder bezeichnet, in denen Frieden herrscht, obwohl sie in einer von Konflikten betroffenen Region liegen. Laut dem GPI liegt Mauritius beispielsweise weltweit auf Platz 25 und wird gefolgt von Botswana. Andere relativ stabile Länder in Afrika sind laut dem GPI Namibia, Senegal und Ghana.

Extreme Verbesserungen und Verschlechterungen 2014-2015

Insgesamt wurden 2015 in Sub-Sahara Afrika die extremsten Entwicklungen im Vergleich zu 2014 beobachtet – sowohl positiv als auch negativ.

  • Guinea-Bissau und die Elfenbeinküste verzeichneten die positivsten Veränderungen weltweit.
    • Gründe dafür war der friedliche Ablauf der Wahlen in Guinea-Bissau und die weitaus weniger gewalttätigen Attacken durch Rebellen in der Elfenbeinküste.
  • Auch Benin verbesserte seine Position um 29 Plätze.

Besonders negative Entwicklungen mussten

  • Djibouti,
  • Nigeria,
  • Kamerun und
  • Niger

verzeichnen. In Djibouti waren vermehrte Unruhen, Gewalt und die autoritäre Regierungen Gründe für die Verschlechterung. Auch das noch immer instabile Nachbarland und der weit verbreitete Waffenschmuggel in den Grenzregionen verschlechtere Djiboutis Position.

In Nigeria, Kamerun und Niger waren Terroranschläge durch die Gruppe Boko Haram der Hauptgrund für die deutliche Verschlechterung. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Todesopfer, die durch Terroranschläge ums Leben kamen, um 140 Prozent.

Auf dieser interaktiven Karte kann man die Friedfertigkeit der 162 vom GPI erfassten Staaten nachverfolgen.

In den Ländern Afrikas wurden sowohl extreme Verbesserungen, als auch starke Verschlechterungen verzeichnet.

Den gesamten Global Peace Index 2015 können Sie hier einsehen.

Quelle: Global Peace Index 2015

Bild: Global Peace Index,Institute for Economics and Peace, CC BY-SA 3.0

 

Posted in Afrika, Friedensforschung, Friedenskultur, Friedenspädagogik

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