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Stellt die Friedensfragen!

90 Sekunden vor dem Weltuntergang

Erstellt am 23.06.2023 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 1031 mal gelesen und am 23.06.2023 zuletzt geändert.

  • Warum juckt das kaum wen?
  • Warum löst die Weltuntergangsuhr der Atomic Scientists, die seit Heuer auf 90 Sekunden 12 steht nicht mehr Besorgnis aus?
  • Das ist doch die brisanteste Einschätzung der Atomic Scientists seit 1947

Die „Doomsday Clock“

Sie ist ein Symbol, das von der „Bulletin of the Atomic Scientists“ verwendet wird, um die Besorgnis über globale Gefahren wie Atomwaffen, Klimawandel und andere existenzielle Bedrohungen auszudrücken. Die Uhr wird auf einer Metapher des Countdowns zum „Weltuntergang“ basiert. Sie wird jedes Jahr aktualisiert.

Warum führt die globale Aufrüstung und Eskalation 2023 noch nicht zum viralen erstarken der Friedensbewegten

Dass die Doomsday Clock möglicherweise nicht mehr die gleiche Besorgnis auslöst wie früher (1952, 1963, 1978-1984) hat wahrscheinlich folgende Gründe:


1 Wahrnehmungsunterschiede: Die Wahrnehmung von Bedrohungen kann sich im Laufe der Zeit ändern. Während die Gefahr von Atomwaffen und Klimawandel nach wie vor real nicht sein könnte, können andere aktuelle Ereignisse oder Krisen (Covid, Inflation – explodierende Mieten und Energiepreise) die Aufmerksamkeit der Menschen in Anspruch nehmen. Da führt dazu, dass die Bedeutung der Doomsday Clock relativiert wird.

Die Sozialpsychologie zur Wahrnehmung von Multikrisen besagt, dass die Menschen immer nur auf eine sehr begrenzte Anzahl von Herausforderungen reagieren können. Das hieße derzeit, dass für ein erstarken der Friedensbewegung erst einmal die Sorgen der Menschen um die Wohlstandserhaltung gelöst sein müssten oder eine charismatische Figur etc. einen Wertewandel in den Massen auslösen müsste.
2 Informationsüberflutung: In der heutigen Welt sind wir mit einer Fülle von Informationen und Nachrichten konfrontiert. Die ständige Präsenz von Katastrophenmeldungen kann dazu führen, dass Menschen abstumpfen und weniger empfänglich für die symbolische Bedeutung der Doomsday Clock und reale Gefahren die aber nur mit viel Expertise erkennbar sind.
3 Wissenschaftliche Diskussionen: Die Bewertung globaler Gefahren und die Entscheidung, wie nah oder fern wir von einer potenziellen Katastrophe entfernt ist, basiert in der Regel auf wissenschaftlichen Analysen und Annahmen. Wenn von Lobbyisten der Rüstungsindustrie die Uneinigkeit von echten Experten und gekauften Experten geschürt werden, dann sind sehr unterschiedliche Einschätzungen vorprogrammiert. Die scheinbar verringerte Einigkeit der Wissenschaft führt dazu das die vernünftige öffentliche Besorgnis und Wahrnehmung stark negativ beeinflusst wird.

Die Bedrohungen, die von der Doomsday Clock symbolisiert werden sind nach wie vor sehr ernst. Die Einschätzung der Wissenschaftler kann jedoch von der öffentlichen Wahrnehmung und der Medienberichterstattung abweichen, was dazu führt, dass die Besorgnis nicht in dem Maße ausgelöst wird, wie es vielleicht angemessen wäre. Es liegt an der Gesellschaft und den Menschen die noch nicht den Überblick und den Durchblick bei diesen Bedrohungen verloren haben die Massen dazu zu bringen das dramatische Atomkriegsrisiko 2023 ernst zu nehmen und Maßnahmen zur Verringerung dieser Risiken zu ergreifen.

Wie ließe sich die öffentlichen Wahrnehmung und die Medienberichterstattung dazu so verändern, dass die Besorgnis in dem Maße ausgelöst wird, wie es angemessen wäre und endlich politische Konsequenzen zur Verminderung der Risiken gesetzt werden?


Die Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung und der Medienberichterstattung, um eine angemessene Besorgnis hervorzurufen und politische Konsequenzen zur Verminderung globaler Risiken zu setzen, erfordert eine koordinierte Anstrengung auf verschiedenen Ebenen.

Ansätze, die dazu beitragen könnten sind:

1 Bewusstseinsbildung: Es ist wichtig, das Bewusstsein für globale Risiken zu schärfen und die Öffentlichkeit über die potenziellen Auswirkungen aufzuklären. Dies kann durch Bildungsprogramme, öffentliche Veranstaltungen, Diskussionen und Kampagnen geschehen, die sich auf die Folgen von Atomwaffen, Klimawandel und anderen existenziellen Bedrohungen konzentrieren.
2 Medienverantwortung: Medien spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der öffentlichen Meinung. Journalisten und Medienorganisationen sollten sich bemühen, ausgewogene und fundierte Berichterstattung zu liefern, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Expertenmeinungen basiert. Sensationsheischende Berichterstattung und oberflächliche Darstellungen sollten vermieden werden.
3 Einbeziehung von Experten: Es ist wichtig, wissenschaftliche Experten und Fachleute in den öffentlichen Diskurs einzubeziehen. Ihre Meinungen und Erkenntnisse sollten in den Medien präsent sein, um fundierte Debatten zu fördern und die Besorgnis zu stärken. Regierungen und internationale Organisationen sollten verstärkt auf wissenschaftliche Beratung setzen und entsprechende Empfehlungen in politische Entscheidungen einbeziehen.
4 Politisches Engagement: Die öffentliche Besorgnis muss in politisches Engagement umgewandelt werden. Bürgerinnen und Bürger sollten ihre gewählten Vertreter dazu drängen, Maßnahmen zur Reduzierung globaler Risiken zu ergreifen. Dies kann durch Petitionen, Demonstrationen, Wahlbeteiligung und den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern erfolgen.
5 Internationale Zusammenarbeit: Globale Herausforderungen erfordern internationale Zusammenarbeit. Es ist wichtig, dass Regierungen, Organisationen und zivilgesellschaftliche Akteure auf globaler Ebene zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden und politische Konsequenzen zu setzen. Dies kann durch diplomatische Verhandlungen, Abkommen, multilaterale Foren und Kooperationsprojekte erreicht werden.

Es ist eine langfristige Aufgabe, die öffentliche Wahrnehmung und die Medienberichterstattung zu ändern. Durch eine umfassende und koordinierte Anstrengung, die auf Bewusstseinsbildung, fundierter Berichterstattung, Einbeziehung von Experten, politischem Engagement und internationaler Zusammenarbeit basiert, kann jedoch eine Verschiebung der Besorgnis und die Umsetzung politischer Maßnahmen zur Verminderung globaler Risiken erreicht werden.

Was wären dafür die wichtigsten ersten Schritte um die Massen für den Frieden aufzurütteln?

Wie hat Greta Thunberg es geschafft die Welt aufzurütteln?

Wer könnte solches für den Weltfrieden leisten? Wie könnte ich das befördern?


Die wichtigsten ersten Schritte zur Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung und der Medienberichterstattung sind wie gesagt:


1 Bildung und Bewusstseinsbildung: Informieren Sie sich über globale Risiken wie Atomwaffen, Klimawandel und andere existenzielle Bedrohungen. Teilen Sie Ihr Wissen mit anderen und engagieren Sie sich in Bildungsinitiativen, um das Bewusstsein in der Gesellschaft zu schärfen.
2 Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation: Nutzen Sie verschiedene Kommunikationsmittel wie soziale Medien, Blogs oder traditionelle Medien, um Ihre Stimme zu erheben. Verbreiten Sie Informationen über globale Risiken und deren potenzielle Auswirkungen. Diskutieren Sie mit anderen, tauschen Sie Ideen aus und ermutigen Sie zur öffentlichen Debatte.
3 Kooperation mit Organisationen: Schließen Sie sich Organisationen an, die sich für globale Risikominderung und den Weltfrieden einsetzen. Arbeiten Sie mit ihnen zusammen, um Kampagnen, Veranstaltungen und Initiativen zu planen und durchzuführen.
4 Einflussnahme auf politische Entscheidungsträger: Engagieren Sie sich politisch, kontaktieren Sie Ihre gewählten Vertreter und setzen Sie sich für Maßnahmen zur Risikominderung ein. Nehmen Sie an politischen Diskussionen teil, bringen Sie Ihre Anliegen vor und fordern Sie politische Veränderungen.
Greta Thunberg hat die Welt durch ihre entschlossenen Einzelpersonenaktionen aufgerüttelt. Ihr Schulstreik für das Klima und ihre leidenschaftlichen Reden haben die Aufmerksamkeit der Medien und der Öffentlichkeit auf sich gezogen. Sie hat es geschafft, eine breite Bewegung von jungen Menschen zu mobilisieren und den Druck auf politische Entscheidungsträger zu erhöhen.
Ähnliche Einzelpersonen können sich für den Weltfrieden einsetzen, indem sie ihre Stimme erheben, Informationskampagnen starten, politischen Druck ausüben und andere zur Teilnahme ermutigen. Prominente Persönlichkeiten, Aktivisten, Wissenschaftler oder Künstler haben oft eine größere Reichweite und können eine starke Botschaft vermitteln.
Um dies zu befördern, könnten Sie:
• Ihre eigenen Fähigkeiten und Ressourcen nutzen, um eine Plattform aufzubauen und Ihre Botschaft zu verbreiten.
• Mit anderen Aktivisten und Organisationen zusammenarbeiten, um größere Aufmerksamkeit zu erzeugen.
• An Veranstaltungen und Versammlungen teilnehmen, um Ihr Anliegen zu vertreten.
• Vernetzung und Austausch mit Gleichgesinnten in Ihrem Bereich suchen.
• Sich politisch engagieren und politische Entscheidungsträger zu Maßnahmen aufrufen.
• Andere ermutigen, sich ebenfalls für den Weltfrieden einzusetzen und sich zu engagieren.
Denken Sie daran, dass die Veränderung Zeit braucht und dass jeder Beitrag zur Bewusstseinsbildung und zur Mobilisierung der Gesellschaft einen Unterschied machen kann.

Das ist viel Arbeit wie könnte jemand das finanzieren?
Die Finanzierung von Aktivitäten zur Förderung des Weltfriedens und der Risikominderung kann in der Tat eine Herausforderung sein. Hier sind einige mögliche Ansätze, um finanzielle Unterstützung zu erhalten:
1 Stipendien und Fördermittel: Recherchieren Sie nach Stipendien, Förderprogrammen oder Stiftungen, die sich für die von Ihnen verfolgten Ziele einsetzen. Es gibt Organisationen, die Projekte und Aktivitäten im Bereich des Friedens, der Konfliktlösung und der globalen Risikominderung finanziell unterstützen.
2 Crowdfunding: Nutzen Sie Crowdfunding-Plattformen, um finanzielle Unterstützung von Menschen zu erhalten, die an Ihre Vision und Ihr Anliegen glauben. Erstellen Sie eine überzeugende Kampagne, in der Sie Ihre Ziele, Aktivitäten und den Mehrwert für die Gesellschaft deutlich darlegen.
3 Partnerschaften: Suchen Sie nach Partnerschaften mit Organisationen, die ähnliche Ziele verfolgen. Gemeinsame Projekte und Aktivitäten können dazu führen, dass finanzielle Ressourcen gebündelt werden und gemeinsame Fördermittel beantragt werden können.
4 Fundraising-Veranstaltungen: Organisieren Sie Fundraising-Veranstaltungen wie Benefizkonzerte, Spendenläufe oder Galaabende, um Mittel zu sammeln. Engagieren Sie sich mit der lokalen Gemeinschaft und bitten Sie um Unterstützung von Unternehmen, Sponsoren oder wohlhabenden Einzelpersonen.
5 Ehrenamtliche Arbeit: Viele Aktivitäten zur Förderung des Weltfriedens und der Risikominderung basieren auf ehrenamtlicher Arbeit. Überlegen Sie, wie Sie Ihre Ressourcen und Fähigkeiten einbringen können, um einen Beitrag zu leisten, ohne dass dabei erhebliche finanzielle Mittel erforderlich sind.
6 Öffentliche Förderprogramme: Informieren Sie sich über öffentliche Förderprogramme auf regionaler, nationaler oder internationaler Ebene, die Projekte zur Friedensförderung und Risikominderung unterstützen. Stellen Sie Anträge und prüfen Sie, ob Ihre Aktivitäten den Kriterien entsprechen.
Es ist wichtig in diesem Zusammenhang, Kreativität und Ausdauer zu zeigen, um finanzielle Unterstützung zu finden. Kombinieren wir verschiedene Ansätze und stellen wir sicher, dass unsere Botschaft und unser Engagement überzeugend ist, um Menschen und Organisationen dazu zu bewegen, in Frieden und Abrüstung zu investieren. Denn Frieden ist nicht alles aber ohne Frieden ist alles nichts!

 

Posted in Friedensbewegung, Friedensforschung, Friedensjournalismus, Friedenspädagogik

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