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Militär bedeutet Klimakrise

Erstellt am 30.08.2023 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 1690 mal gelesen und am 30.08.2023 zuletzt geändert.

Operation Greenhouse
Test site Enewetak May 25, 1951

Also so richtig einheizen können uns ja nur die Atomwaffenstaaten. Aber auch im kalten Unfrieden heizen des Teufels Generäle das Klima höllisch auf.

„Eine der grössten Technologien zur Emissionsreduzierung ist der Einsatz unbemannter Luftfahrzeuge – Drohnen“

„Wenn man den Menschen aus dem Flugzeug nimmt, verbessert sich die Energiebilanz dramatisch.“

hochrangiger Beamter des US-Verteidigungsministeriums, der anonym bleiben wollte

Kein Grund zur Sorge die US-Militärs hängen sich echt rein beim Klimaschutz. Auch Selensky setzt bis er mit den F16 angasen kann auf klimafreundliche Drohnen. Alles in Ordnung? Wer lesen, rechnen und denken kann lässt kann die weltbrandgefährliche Kriegs-PR der Militärisch-Industriellen Komplexe trotz heftigem tarnen und tauschen leicht aufdecken.

Der Krieg Russlands in der Ukraine und der Anstieg der Treibhausgas-Emissionen

Der Ukrainekrieg sei 2022 mache das Anliegen der Klimaschützer nicht einfacher. Der niederländische Klima-Experte Lennard de Klerk der heute in Ungarn lebt schätzte in einem im Juni 2023 veröffentlichen Bericht, dass der Krieg in den ersten zwölf Monaten (= pro Jahr ab 24. Feber – 23. Feber 23) für einen Anstieg der Treibhausgas-Emissionen um 120 Millionen Tonnen gesorgt habe.

Das heißt:

1 Jahr Ukrainekrieg
= jährlichen Treibhausgas-Ausstoss von Singapur + Schweiz + Syrien
= 119 000 000 Tonnen CO2-Äquivalent

= das sind rund 4 % der globalen Emissionen von 2019 (41 % davon gehen auf die Zerstörung ziviler Ziele durch die Russen; auch die leck gesprengte Nord-Stream-Pipeline macht täglich für nichts und wieder nichts horrende Emissionen im Interesse der Flüssiggas-Industrien in den USA und in den arabischen Muster-Autokratien).

das heißt heute nach 553 Tagen Krieg sind das rund 180.000.000 Tonnen CO2-Äquivalentoder rund 330000 CO2-Äquivalent Tonnen pro durchschnittlichem Kriegstag im Ukrainekrieg.

30.07.2023  meldete Cash auf Basis einer Reuters Meldung: „Sie gehören zu den grössten Verbrauchern von fossilen Energieträgern, tauchen aber in keiner Klimastatistik auf: die weltweiten Streitkräfte.“

Nach einer Schätzung von internationalen Experten aus dem Jahr 2022 seien die weltweiten Streitkräfte für 5,5 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Darüber Rechenschaft ablegen müsse das Militär bisher nicht, es gibt bis heute keine international bindenden Vereinbarungen dazu. Obwohl Friday for Future und andere NGOs seit Jahrzehnten die Staatsmänner und -frauen auffordern endlich die Fakten auf den Tisch zu legen. Das liege daran, dass Emissionen des Militärs bei Auslandseinsätzen – etwa durch Kampfjets, Kriegsschiffe oder Übungen – sowohl aus dem Kyoto-Protokoll von 1997 zur Reduzierung von Treibhausgasen als auch aus dem Pariser Klima-Abkommen von 2015 herausgenommen wurden.

Die Begründung dafür lautet: „Daten über den Energieverbrauch von Streitkräften könnten die nationale Sicherheit untergraben.“

Während die Temperaturen neue Höchststände erreichen, erhöhen Wissenschaftler und Umweltgruppen den Druck auf die Vereinten Nationen (UN), um die Streitkräfte zu zwingen, ihre Emissionen vollständig offenzulegen.

https://www.youtube.com/results?search_query=yes+minister+defense

Die Klimaschützer

  • stossen Studien an,
  • sie organisieren Kampagnen und
  • Konferenzen.

All das wäre eigentlich Aufgabe der Politik.

„Wegen der Klimakrise können wir es uns nicht länger leisten, dass militärbedingte Emissionen in der UN-Klimarahmenkonvention nicht berücksichtigt werden“, schrieben die Umweltgruppen

im Februar an die UN. Durch die langjährigen Ausnahmeregelungen werden Hunderte Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen nicht erfasst sein, so Axel Michaelowa. Sie ist Gründungsmitglied der Perspectives Climate Group.

Soziales und Klimaschutz versus Nationale Sicherheit

Eine erste globale Bestandsaufnahme von Emissionen werde es auf dem am 30. November beginnenden COP28-Klimagipfel in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) geben. Dort sollte Bilanz gezogen werden, wie weit die Länder noch von den Pariser Klimazielen entfernt sind. Bislang fallen die Forderungen, Emissionen des Militärs in die Bilanz einzubeziehen, nicht auf fruchtbaren Boden:

„Es gebe keine Pläne zur Änderung der Richtlinien für die Anrechnung von militärbedingten Emissionen„, teilte das United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) mit Sitz in Bonn per E-Mail mit. Auf die Frage, ob das Thema auf dem COP28-Klimagipfel erörtert werde, verwiesen die Veranstalter auf einen der Thementage unter der Überschrift „Linderung, Wiederaufbau und Frieden“. Details gab es nicht.

Es gäbe aber durchaus Anzeichen dafür, dass sich einige Streitkräfte auf Änderungen ihrer Berichtspflichten in den kommenden Jahren vorbereiten, so cash.

https://www.defense.gov/Spotlights/Tackling-the-Climate-Crisis/

Andere versuchen, ihre Auswirkungen auf das Klima zu verringern.

Die Nato habe beispielsweise eine Methode entwickelt, mit der ihre Mitglieder über militärische Emissionen berichten könnten, wie das 31 Länder umfassende Militärbündnis gegenüber Reuters erklärt. Neuseeland prüfe, ob bisher ausgeschlossene Bereiche wie Emissionen aus Auslandseinsätzen erfasst werden können.

Deutschland und Grossbritannien wollten nach Angaben aus Militärkreisen Grauzonen in ihrer Berichterstattung beseitigen.

Angehörige des deutschen Militärs befürchten allerdings, dass die Veröffentlichung von Details etwa über den Ölverbrauch einen Einblick in ihre Auslandseinsätze gewähren würde. „Wir möchten nicht, dass jeder weiss, wie viel Treibstoff wir bei diesen Einsätzen verbrauchen – wie weit wir fliegen, wie weit wir fahren und wie unsere Übungsmuster aussehen“, sagt etwa Markus Ruelke vom deutschen Bundesverteidigungsministerium.

Mehr Drohnen, weniger Ölverbrauch

In den USA erfasse die für die Beschaffung zuständige US Defence Logistics Agency den Ölverbrauch und die Emissionen des Militärs. Ihren Angaben zufolge sind beide rückläufig:

Im Jahr 2022 seien 84 Millionen Barrel Öl gekauft worden, fast 15 Millionen Barrel weniger als 2018.
Die Emissionen sanken 2022 auf 48 Millionen Tonnen von 51 Millionen Tonnen im Vorjahr. Diese Zahlen erfassten alle Emissionen. Bei der Ölbeschaffung werde allerdings internationale Transporte und Schweröl für Schiffsmotoren aus den an das UNFCCC gemeldeten Zahlen ausgeklammert, erläuterte das US-Verteidigungsministerium.

Österreich:

Eurofighter – also die Kampfjets, die auch das österreichische Bundesheer einsetzt – brauchen laut Internationalem Versöhnungsbund bis zu 6.000 Litern Kerosin pro Stunde in der Luft. Das ist etwa so viel wie ein durchschnittliches Passagierflugzeug für die Strecke Wien-Moskau. 2018 verbrachten die österreichischen Eurofighter knapp 10.500 Stunden in der Luft. 

Am Boden sieht es für militärisches Gerät nicht viel besser aus. Ein Panzer der Marke „Abrahams“ des US-Militärs braucht für 800 Meter fast vier Liter Treibstoff. Allein der Treibstoff, der für den Irakkrieg (2003 bis 2011) gebraucht wurde, ist für 250 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich. Das ist mehr als drei Mal so viel wie Österreichs Emissionen im Jahr 2021. 

Die Krux ist: Wie umweltschädlich das österreichische Bundesheer tatsächlich ist, kann niemand so genau sagen. Wie in anderen Ländern ist die Datenlage dünn und basiert überwiegend auf Schätzungen. Einer dieser Schätzungen lautet: Militärs sind weltweit für bis zu fünf Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. In Zeiten großer Kriege – wie derzeit – für bis zu sechs Prozent. 

Während beispielsweise Deutschland seine Heeresemissionen sehr präzise ausweist, ist man hierzulande zurückhaltender. Seit drei Jahren werden die Emissionen des österreichischen Bundesheers erhoben.

2020 und 2021 wurden je rund 120.300 Tonnen CO2 ausgestoßen,
für 2022 liegen noch keine Daten vor,
teilt das Bundesheer auf Nachfrage mit. Erhoben werden dabei lediglich der Energie- und Treibstoffverbrauch der Streitkräfte. Die Emissionen der Eurofighter werden etwa nicht erhoben. Eine Gesamtbilanz findet sich auch im Nachhaltigkeitsbericht des Bundesheeres nicht. Der Military Emissions Gap-Report 2021 bescheinigt Österreich eine „sehr schlechte“ Meldetätigkeit und Intransparenz. Eine entsprechende Nachfrage ließ das Bundesheer unbeantwortet.

https://www.moment.at/story/vom-bundesheer-bis-zum-ukraine-krieg-wie-umweltschaedlich-ist-das-militaer

Zum Rückgang des Kraftstoffverbrauchs hätten zum Beispiel der Abzug der US-Truppen aus Afghanistan und dem Irak, die Einführung von Technologien auf Basis erneuerbarer Energien, sparsamere Fahrzeuge sowie weniger und kleinere Militärübungen beigetragen. Das erläutert Neta Crawford, Professorin für internationale Beziehungen an der Universität Oxford laut Cash/Reuters.
Auch der verstärkte Einsatz von US-Drohnen könnte Anteil daran haben:
„Eine der grössten Technologien zur Emissionsreduzierung ist der Einsatz unbemannter Luftfahrzeuge – Drohnen“

„Wenn man den Menschen aus dem Flugzeug nimmt, verbessert sich die Energiebilanz dramatisch.“

hochrangiger Beamter des US-Verteidigungsministeriums, der anonym bleiben wollte

Der Krieg Russlands in der Ukraine und der Anstieg der Treibhausgas-Emissionen

Der Ukrainekrieg sei 2022 mache das Anliegen der Klimaschützer nicht einfacher. Der niederländische Klima-Experte Lennard de Klerk der heute in Ungarn lebt schätzte in einem im Juni 2023 veröffentlichen Bericht, dass der Krieg in den ersten zwölf Monaten (= pro Jahr ab 24. Feber – 23. Feber 23) für einen Anstieg der Treibhausgas-Emissionen um 120 Millionen Tonnen gesorgt habe.

Das heißt:

1 Jahr Ukrainekrieg
= jährlichen Treibhausgas-Ausstoss von Singapur + Schweiz + Syrien
= 119 000 000 Tonnen CO2-Äquivalent

das heißt heute nach 553 Tagen Krieg sind das rund 180.000.000 Tonnen CO2-Äquivalentoder rund 330000 CO2-Äquivalent Tonnen pro durchschnittlichem Kriegstag im Ukrainekrieg.

 

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