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Stellt die Friedensfragen!

Taylor Swift Peace am Nagasaki-Tag in Wien

Erstellt am 08.08.2024 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 2527 mal gelesen und am 12.08.2024 zuletzt geändert.

Heute wurden alle drei ausverkauften Taylor-Swift-Konzert vom 8. bis 10. August 2024 in Wien abgesagt, wegen Terrorgefahr. Ein Austro-IS-Anhänger mit makedonischem Hintergrund und seine Kumpels haben das bewirkt. Swift ist ja das World-Trade-Center der US-Popkultur. Der weltweit führendende Top-Teenie Star des Jahres.

Wen außer den IS bedroht die Frau noch?

Osama bin Laden ist ja angeblich ausgerastet, weil die Männer und Frauen in den USA öffentlich küssen. Putin dreht durch bei LGBQ+ für die Swift auch singt und wem könnte noch eine False-Flag-Operation gegen Swift in Österreich nutzen? Müssen wir jetzt auch besonders auf Conchita Wurst aufpassen?

Wenn jetzt noch herauskommt, dass Putin dahinter steckt, …

dann sind Chancen auf Ashratu’s-Sa’ah, den Weltuntergang – wie ihn die Moslems nennen – fast perfekt.

Vielleicht wäre es vorbeugend eine gute Aktion, wenn sich die die 180000 Swifties morgen spontan am Heldenplatz versammeln und mit Swift „Peace“ singen. Das ist vielleicht doch etwas zu spontan.

Morgen Freitag am 79. Nagasaki-Tag, dem 9.8.24 gibt es im Zentrum von Wien am Stephansplatz eine Aktion von „Stimmen für Neutralität“ vo 15.00 – 19.00 Uhr eine Protestaktion für Frieden und Neutralität und gegen die österreichische Beteiligung an Sky Shield. Was der Nagasakitag mit Frieden und Abrüstung zu tun hat erkläre ich weiter unten. Ich will da auf jeden Fall hinkommen und hoffentlich viele andere die keine 1000 Euro für eine Konzertkarte hinblättern wollen oder können und Peace von Taylor Swift auswendig singen können. Wer es noch nicht kann hier ein Link zum offiziellen Lyric Video von Peace von Taylor Swift.

Ein Anschlag am Nagasakitag an dem die USA den Atomterror perfektionierten

8/9 wäre von der Symbolkraft und der Anti-US-Wirkung wohl nicht zu Toppen. 4000 tote Swifties, 2/3 junge Frauen, das würde 9/11 klar Toppen. Die arabische Zahl 9 wird oft als Symbol für Vollendung und Erfüllung betrachtet, da sie die höchste einstellige Zahl ist. 8 steht für Unendlichkeit.

Aber vielleicht steckt ja auch Trump hinter dem versuchten Anschlag?

Swift hat sich ja in den letzten Jahren zunehmend politisch geäußert, wobei sie für Angry-Man-Parteien eine richtige Teufelin ist. Swift vertritt in Beziehungsfragen eher progressive und liberale Positionen. Sie hat sich für LGBTQ+-Rechte, Frauenrechte und Wählerregistrierung eingesetzt. Trump hätte ein Motiv und hat bisher wenig Skrupel in Bezug auf Gewalt als Mittel der Politik gezeigt.

Auch gegen Faker und Hater hat Swift ein recht befriedendes Rezept. Es ist relativ einfach zum mitsingen „Shake It Off“

Cause the players gonna play, play, play, play, play

And the haters gonna hate, hate, hate, hate, hate baby

I’m just gonna shake, shake, shake, shake, shake

Shake it off, I shake it off

Heart breakers gonna break, break, break, break, break

And the fakers gonna fake, fake, fake, fake, fake baby

I’m just gonna shake, shake, shake, shake, shake

Shake it off, I shake it off

Shake It Off!

https://www.youtube.com/watch?v=8xG7mH8i-WE

Der Hammer wäre natürlich, wenn Kickel der Joker im Spiel um Gotham City ist

Die FPÖ unterhält ja als einzige Partei gute Beziehungen zu Putin, Trump, israelischen Rechtsextremen und anti-semitischen Größen in der arabischen Welt. Perfide, das hat er sicher heimlich von einer KI an der Tsinghua University in Peking aushecken lassen. Elastisch halt wie sein Vorbild der Volkskanzler.

Ein neuer Terror-Mozart?

Ein austro-makedonischer Bursche mit 19 Jahren in einer autonomen IS-Zelle wäre ja der Mozart unter den Terroristen. Das ist sehr unwahrscheinlich aber nicht unmöglich.

Aber vielleicht hat Allah, Gott oder Jehowa den Anschlag verhindert um mir eine Freude zu machen

Ich schreibe seit Diensttag an einem Essay um mit meinen verstörten Emotionen zu Swift klar zu kommen. In Kürze war mein Einstiegsgefühl, dass wenn es nicht Billy Eilish gäbe, sondern nur Swift, dann fände ich den Weltuntergang nur mehr halb so schlimm. Wenn ich aber ein Phänomen so nicht verstehe, dann lohnt es sich erfahrungsgemäß darüber nachzudenken.

Peace!

Was hat Swift mit Friedensjournalismus zu tun?

Für meinen Essay über Swift stieß ich auf Habermas. Seine Merkmale eines qualifizierten Sprechers passen eigentlich ganz gut zum vernunftbezogenen Teil meiner Haltung als Friedensjournalist:

1. Kompetenz und Verständlichkeit

  • Ein qualifizierter Sprecher muss in der Lage sein, sich klar und verständlich auszudrücken. Die Sprachkompetenz ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Botschaft für alle Diskursteilnehmer nachvollziehbar ist.

2. Wahrheit und Wahrhaftigkeit

  • Der Sprecher sollte bemüht sein die Wahrheit sagen und die Aussagen sollten durch Beweise oder logische Argumente gestützt sein. Der Anspruch auf Wahrheit ist ein zentrales Element im Diskurs, um zu einer gemeinsamen Verständigung zu gelangen.
  • Wahrhaftigkeit bezieht sich auf die Aufrichtigkeit und Authentizität des Sprechers. Der Sprecher sollte ehrlich sein und nicht versuchen, andere durch Täuschung oder Manipulation zu beeinflussen.

3. Richtigkeit und Angemessenheit

  • Die Aussagen des Sprechers sollten normativ richtig sein, das heißt, sie sollten mit den geltenden sozialen und moralischen Normen übereinstimmen.
  • Angemessenheit bezieht sich auf die Relevanz und den Kontext der Aussagen. Die Aussagen sollten im gegebenen Diskurszusammenhang sinnvoll und passend sein.

4. Bereitschaft zum Dialog

  • Ein qualifizierter Sprecher muss bereit sein, am Diskurs teilzunehmen und die Meinungen und Argumente der anderen Diskursteilnehmer ernsthaft zu prüfen.
  • Dies bedeutet auch, dass der Sprecher bereit sein muss, seine eigenen Positionen und Überzeugungen im Licht neuer Argumente und Beweise zu überdenken.

5. Gleichberechtigung und Inklusion

  • Habermas betont, dass alle Diskursteilnehmer gleiche Chancen haben müssen, sich am Kommunikationsprozess zu beteiligen. Dies bedeutet, dass kein Teilnehmer aufgrund von Machtpositionen oder sozialen Unterschieden privilegiert oder benachteiligt sein sollte.

6. Diskursregeln und Verfahrensgerechtigkeit

  • Der Diskurs sollte bestimmten Regeln folgen, die sicherstellen, dass der Austausch von Argumenten fair und unparteiisch ist. Diese Regeln beinhalten unter anderem das Recht auf Rede und Gegenrede, die Pflicht zur Begründung von Aussagen und die Offenheit für Kritik.

Zusammengefasst ist ein qualifizierter Sprecher im Sinne von Habermas jemand, der sich an den Prinzipien der Verständlichkeit, Wahrheit, Wahrhaftigkeit, Richtigkeit, Dialogbereitschaft und Gleichberechtigung orientiert und bereit ist, sich im Rahmen eines fairen und rationalen Diskurses auf Augenhöhe mit anderen auszutauschen. Die Idee ist, dass durch solche Diskurse ein rationaler Konsens und eine gemeinsame Wahrheit gefunden werden können.

Wie hält es Habermas mit den Emotionen die ja wohl eher die Menschheit und die Swifties lenken als die Vernunft?

Jürgen Habermas’ Theorie des kommunikativen Handelns und seine Diskursethik legen großen Wert auf Vernunft und rationalen Diskurs. Dabei wird oft die Frage aufgeworfen, wie Emotionen, die zweifellos eine wesentliche Rolle im menschlichen Verhalten und in der Kommunikation spielen, in sein Modell passen. Hier sind einige Punkte, die beleuchten, wie Habermas Emotionen in seinen theoretischen Rahmen integriert:

1. Rationalität und Emotionen

  • Habermas konzentriert sich auf die Rationalität im Diskurs, aber er ignoriert nicht völlig die Rolle von Emotionen. Emotionen können wichtige Informationen über persönliche und soziale Zustände liefern und sind daher auch relevant für den kommunikativen Prozess.
  • Emotionen beeinflussen die Art und Weise, wie Menschen Argumente wahrnehmen und darauf reagieren. Auch wenn der ideale Diskurs rational und frei von Verzerrungen sein sollte, erkennt Habermas an, dass dies ein Ideal ist, das in der Praxis nicht immer vollständig erreicht werden kann.

2. Diskursregeln und Emotionen

  • Die Diskursregeln, die Habermas aufstellt, zielen darauf ab, eine faire und gleichberechtigte Kommunikation zu gewährleisten. Diese Regeln sollen helfen, emotionale Manipulation und irrationale Einflüsse zu minimieren.
  • Emotionen können jedoch konstruktiv in den Diskurs eingebracht werden, wenn sie offen kommuniziert und reflektiert werden. Die Fähigkeit, emotionale Erfahrungen in einer verständlichen und wahrhaftigen Weise zu artikulieren, kann den Diskurs bereichern.

3. Öffentlichkeit und Privatheit

  • Habermas unterscheidet zwischen der privaten und der öffentlichen Sphäre. In der privaten Sphäre haben Emotionen einen zentralen Platz und sind ein wesentlicher Bestandteil des persönlichen Lebens und der Identitätsbildung.
  • In der öffentlichen Sphäre, insbesondere in politischen und rationalen Diskursen, sollten Emotionen so eingesetzt werden, dass sie zur Verständigung beitragen und nicht den rationalen Austausch behindern.

4. Empathie und Verständigung

  • Empathie, die Fähigkeit, die Emotionen und Perspektiven anderer zu verstehen und nachzuvollziehen, ist ein wichtiger Aspekt der Kommunikation. Habermas würde wahrscheinlich zustimmen, dass empathische Fähigkeiten die Diskursfähigkeit verbessern können, da sie das Verständnis und die Rücksichtnahme auf andere Standpunkte fördern.
  • Emotionale Intelligenz kann daher als eine Ergänzung zur rationalen Diskursfähigkeit gesehen werden, die dazu beiträgt, einen konstruktiven und respektvollen Austausch zu ermöglichen.

5. Kritik und Erweiterung

  • Einige Kritiker von Habermas argumentieren, dass seine Theorie die Rolle von Emotionen und subjektiven Erfahrungen unterschätzt. Sie schlagen vor, dass eine vollständige Theorie der Kommunikation die Integration von Emotionen stärker berücksichtigen sollte.
  • Erweiterungen von Habermas’ Theorie könnten beispielsweise die Rolle von Narrativen und Geschichten betonen, die oft emotional aufgeladen sind und dennoch wichtige Beiträge zur Verständigung leisten können.

Zusammengefasst erkennt Habermas die Existenz und Relevanz von Emotionen an, legt jedoch den Schwerpunkt auf die Rationalität und die Regeln des idealen Diskurses, um faire und vernünftige Verständigung zu ermöglichen. Emotionen sind nicht ausgeschlossen, aber sie sollten in einer Weise in den Diskurs eingebracht werden, die die rationale Verständigung unterstützt und nicht behindert.

Fazit

Neben Johan Galtung werde ich noch Habermas in meine Friedensjournalismus-Filter integrieren.

Mein erster Impuls zu Swift war ja:

  • Und die bewegt die Massen?
  • Was hat die, was ich noch nicht habe?
  • Ist es überhaupt erstrebenswert das zu haben was sie hat?

Inzwischen finde ich es schön, dass es Taylor Swift gibt. Ich danke ihr für die produktive Verwunderung die sie bei mir auslöst. Danke für die Erkenntnis: Emotionen sind nicht ausgeschlossen, aber sie sollten in einer Weise in den Diskurs eingebracht werden, die die rationale Verständigung unterstützt und nicht behindert. Vielleicht reift Swift ja noch in Richtung vernünftige Verständigung mit den Massen über die großen Herausforderungen der Menschheit und ihre Fans auch.

Jetzt müssten nur noch die Swifties ihr rückerstattetes Kartengeld an Greenpeace spenden, dann wäre mein Tag perfekt. Den morgigen könnten sie erhellen, wenn wie zum Stephansplatz kommen morgen ab 15 Uhr. Dort wo die Baby Boomer ihren Infostand haben könnten sie Shaken und singen. Frieden braucht ja alle. Zum Abschluss noch ein nettes Gitarrencover von Peace:

 

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