Dialogforum “Was macht uns sicher?“

Gestern fand in Wien von 18:00 bis 22:30 eine hervorragende Veranstaltung statt. Das:
„1. Dialogforum der Womens‘ Int. League for Peace and Freedom Austria
Es gabe Interaktive Diskussion mit Fishbowl zum Thema „Human Security“ – dem UNO-Konzept für „soziale, menschen/frauenrechtliche, ökonomische und ökologische Sicherheit“ als Basis für Demokratie und Frieden. Dieses Sicherheitskonzept ist menschenzentriert statt militärisch. Und Sicherheit bedeutet eigentlich sene curas – frei von Sorgen! Was wohl eine bis auf die Zähne bewaffnete Truppe – die auf ein Öllager aufpasst – nicht wirklich nachhaltig schaffen kann.

Hier ein erster aktueller Bericht mit Fotos:
Am Podium referierte eine hochkarätige Runde von Expertinnen und Experten (von links nach rechts):

die sozialanthropologiesche Politikwissenschafterin und Ökonomin Gabriele Michalitsch – Universtität Wien,
Maria Katharina Moser – Diakonie,
Lukas Gahleitner-Gertz – Sprecher und Anwalt der Asylkoordination,
Rosa Logar – Womens‘ Int. League for Peace and Freedom Austria und Int. Vorstand,
Friedensforscher Josef Mühlbauer – Empowerment For Peace
Ort: 1020 Wien, Bruno-Marek Allee 5, Nordbahnsaal, DieHauswirtschaft,
Klimafreundlich erreichbar über U1/U3 Praterstern & Linie O oder mit Fahrrad,…
27. Feb. 2025, ab 18:00

Das Podium des 1. Dialogforums hatte im Vorfeld drei Fragen erhalten zum Thema:
“Was macht uns sicher?“
In der ersten Runde gab es kurze Inputs der Expert*innen. Die Veranstaltung wurde von Radio-Orange mitgeschnitten und wird am 9. März zusammenfassend ausgestrahlt. Das Podium wurde auch gefilmt. Ein Video wird bei Empowerment For Peace zu sehen sein.
Interaktive Diskussion zum Thema soziale, menschen/frauenrechtliche, ökonomische und
ökologische Sicherheit als Basis für Demokratie und Frieden.
Datum: Do, 27. Februar 2025, 18h – 20h30
Ort: Nordbahnsaal, DieHauswirtschaft, 1020 Wien, Bruno-Marek Allee 5
Sicherheit werde von der herrschenden Politik großgeschrieben, gemeint werde damit aber meist militärische Sicherheit und Aufrüstung.
Auch in Österreich solle das Militärbudget weiter erhöht und in den nächsten Jahren auf über 12 Milliarden Euro ausgebaut werden, obwohl Österreich ein neutraler Staat ist. Gleichzeitig werden bei den derzeitigen Koalitionsverhandlungen einschneidende Sparmaßnahmen geplant; diese drohen die soziale und ökonomische Situation von Frauen und anderen benachteiligter Gruppen, weiter zu verschlechtern.
In den Vereinten Nationen wurde ein Konzept von umfassender Sicherheit entwickelt, das die Menschen und die Umwelt ins Zentrum stellt.
Im Dialogforum werden VertreterInnen verschiedener Fachbereiche eingeladen, zum Thema
„Was macht uns sicher?“
aus ihrer beruflichen Perspektive Stellung zu nehmen, auf Herausforderungen für die Realisierung menschlicher Sicherheit einzugehen und Vorschläge zu präsentieren.
Im Anschluss daran werden TeilnehmerInnen eingeladen, an der Diskussion mitzuwirken (Fishbowl).
Beiträge von:
* Erich Fenninger Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe Österreich
* Lukas Gahleitner-Gertz asylkoordination österreich
* Rosa Logar Women’s International League for Peace and Freedom Austria
* Gabriele Michalitsch Politikwissenschafterin und Ökonomin, Universität Wien
* Maria Katharina Moser Direktorin der Diakonie
* Josef Mühlbauer Politikwissenschafter, Mitarbeiter bei „Empowerment for Peace“
Moderation: Gundi Dick und Luisa Dietrich, WILPF Austria
Nach der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit des Austausches und der Vernetzung.

Anmeldung und Rückfragen: gerhard.kofler@attac.at
Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums unterstützt von
Im Rahmen des vom Sozialministerium geförderten Projektes FRIEDA wird WILPF Austria in Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und weiteren KooperationspartnerInnen sechs Dialogforen zu Friedensthemen durchführen. Die Foren haben zum Ziel den gesellschaftlichen Dialog zu fördern und damit zur Stärkung von Demokratie, Menschen/Frauenrechten und Frieden beizutragen.
Verein Women´s International League for Peace and Freedom – WILPF Austria
(Frauenliga für Frieden und Freiheit)
E-Mail: info@wilpf.at Konto: Erste Bank AT28 2011 1848 6087 8400
Das Dialogforum „Was macht uns sicher?“ könnte eine wertvolle Plattform bieten, um die einseitige Fokussierung auf militärische Sicherheit infrage zu stellen und alternative, nachhaltigere Sicherheitskonzepte zu diskutieren.
Mögliche Themenschwerpunkte:
- Menschliche Sicherheit vs. Militärische Sicherheit
- Vorstellung des UN-Konzepts der „Human Security“, das neben physischer Sicherheit auch soziale, wirtschaftliche und ökologische Sicherheit einbezieht.
- Welche Gefahren bedrohen Menschen in Österreich und weltweit wirklich? (z. B. Klimawandel, Armut, soziale Ungleichheit, Gesundheitskrisen)
- Auswirkungen steigender Militärbudgets
- Folgen für den Sozialstaat, insbesondere für Frauen, Kinder und benachteiligte Gruppen.
- Alternativen zur Militarisierung: Diplomatie, Konfliktprävention und Friedensförderung.
- Klimawandel als Sicherheitsrisiko
- Warum Klimaschutz auch Sicherheitspolitik ist.
- Österreichs Verantwortung als neutrales Land in der globalen Klimapolitik.
- Wirtschaftliche und soziale Sicherheit
- Wie Sparmaßnahmen bei Sozialleistungen die Unsicherheit vieler Menschen verstärken.
- Modelle für eine gerechtere Verteilung von Ressourcen und Vermögen.
- Geschlechterperspektiven auf Sicherheit
- Wie Frauen von Kürzungen im sozialen Bereich besonders betroffen sind.
- Feministische Sicherheitsansätze, die Care-Arbeit, soziale Gerechtigkeit und gewaltfreie Konfliktlösungen in den Mittelpunkt stellen.
Ziel des Forums:
- Erarbeitung konkreter Forderungen an die Politik.
- Vernetzung von ExpertInnen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik.
- Medienwirksame Verbreitung eines erweiterten Sicherheitsbegriffs.
Die aktuelle Österreichische Sicherheitsstrategie 2024 legt einen klaren Fokus auf militärische Landesverteidigung und eine umfassende Sicherheitsvorsorge. Der Sicherheitsbegriff wurde zwar verbreitert, bleibt jedoch stark auf Bedrohungen durch externe Konflikte, hybride Kriegsführung und militärische Maßnahmen ausgerichtet.
Mein Resüme zur einer Humanen Sicherheitsstrategie für Österreich nach dieser Veranstaltung
Österreich brauch dringende eine Alternative Sicherheitsstrategie basiernde auf nachhaltiger Humaner Sicherheit und Abrüstung statt Militärlastiger Sicherheit und Aufrüstung bis alles zusammenkraft
Eine Strategie der Humanen Sicherheit, wie sie von der UNO betont wird, würde einen grundlegenden Perspektivenwechsel erfordern. Anstelle der militärischen Landesverteidigung würde sie sich auf die Sicherheit der Menschen selbst konzentrieren. Eine umfassende Friedensorganisation könnte folgende Aspekte enthalten:
1. Sicherheit als Freiheit von Not und Furcht
- Fokus auf globaler menschlicher Sicherheit statt auf kurzsichtiger staatlicher Souveränität und Bewachung der Werte der Vermögenden.
- Schutz vor Hunger, Umweltkatastrophen, Armut und Krankheit als primäre Sicherheitsziele.
- Präventive Konfliktvermeidung durch soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Resilienz und Klimaschutz.
2. Diplomatie und proaktive Friedenspolitik statt Abschreckung
- Neutralitätspolitik ausbauen: Österreich als diplomatischer Vermittler und Friedensförderer positionieren.
- Aktive Beteiligung an VN-Friedensmissionen und zivilem Konfliktmanagement.
- Förderung von friedensjournalistischen Initiativen zur Stärkung eines kritischen Diskurses.
3. Abrüstung und Rüstungskonversion
- Senkung der Verteidigungsausgaben zugunsten von Sozial- und Umweltprogrammen.
- Förderung von Konversionsprojekten, um Rüstungsindustrien in nachhaltige Wirtschaftsbereiche umzuwandeln.
- Striktes Verbot von Autonomen Waffensystemen und Drohnenkriegführung.
4. Prävention durch nachhaltige Entwicklung
- Klima- und Umweltpolitik als zentrale sicherheitspolitische Strategie.
- Förderung von Bildung und wirtschaftlicher Sicherheit als langfristige Friedensmaßnahmen.
- Zivile Resilienzstrategien gegen Katastrophen, Pandemien und wirtschaftliche Krisen.
5. Stärkung der UNO und multilateraler Strukturen
- Unterstützung von Reformen zur Stärkung der UNO und der OSZE.
- Einbindung in UN-Programme zur Friedensförderung und globalen Gerechtigkeit.
- Förderung eines internationalen Rechtsrahmens gegen Kriegsprofiteure und Rüstungsexporteure.
Diese alternative Sicherheitsstrategie würde eine Umfassende Friedensorganisation (UFO) anstelle einer Umfassenden Landesverteidigung (ULV) erfordern. Sie könnte auch als Modell für andere (neutrale) Staaten dienen und die internationale Rolle Österreichs als Vorreiter für Frieden stärken.
Links und Videos die verschiedene Perspektiven auf das Thema Sicherheit beleuchten
1. Konzept der menschlichen Sicherheit:
- Artikel der Heinrich-Böll-Stiftung: Dieser Beitrag erläutert das Konzept der menschlichen Sicherheit und diskutiert dessen Bedeutung in der heutigen Zeit. boell.de
2. Österreichs Militärbudget und dessen Auswirkungen:
- Parlamentskorrespondenz: Dieser Artikel informiert über die geplante Erhöhung des österreichischen Militärbudgets für 2024 und die damit verbundenen politischen Debatten. Parlament
3. Auswirkungen von Budgetentscheidungen auf soziale Programme:
- Kontrast.at: Dieser Artikel analysiert, wie Kürzungen in Bereichen wie Gesundheit und Klimaschutz zugunsten von erhöhten Militärausgaben umgesetzt werden und welche sozialen Folgen dies haben kann. Kontrast
4. Video: Einführung in das Konzept der menschlichen Sicherheit:
- YouTube – United Nations: Dieses Video bietet eine grundlegende Einführung in das Konzept der menschlichen Sicherheit und dessen Anwendung.
Ich hoffe, diese Ressourcen unterstützen dich dabei, verschiedene Aspekte des Themas Sicherheit aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.
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