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Sicherheitspolitik auf brennendem Planeten

Erstellt am 16.04.2025 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 334 mal gelesen und am 18.04.2025 zuletzt geändert.

Österreich und Deutschland 2025 zwischen Aufrüstung und Klimaverdrängung nach 80 Jahren UNO

Während die Erde brennt, investieren Österreich, Deutschland und Europa in Aufrüstung. Während

  • Wälder vertrocknen
  • Böden erodieren
  • Städte überhitzen und
  • Flüsse über die Ufer treten

diskutiert die Politik über Drohnenabwehr und „Luftraumsicherung“ durch Kampfjets die eigentlich im organisierten Unfrieden- und besonders im Krieg in einer Stunde soviel Treibhausgas ausstoßen wie ein afrikanisches Dorf im Jahr.

Die sogenannte „Umfassende Landesverteidigung“ (ULV), ein austro-maoistisches Konzept aus den 1970er Jahren, wird ständig wiederbelebt – als hätte sich die Welt seither nicht verändert. Dabei war schon 1972 mit dem Bericht Die Grenzen des Wachstums klar: Sicherheit kann nicht länger unter militärischem Primat definiert werden. Wir brauachen UFO statt ULV. Das wäre mal ein Statement Österreichs, Deutschlands und der EU bei der 80 Generalversammlung der UNO in NY im September.

Der neue Copernicus-Bericht spricht eine deutliche Sprache: 2024 war das heißeste Jahr Europas seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Hitze, Dürre, Überschwemmungen – die Klimakrise macht vor Landesgrenzen nicht halt. Trotzdem bleibt die österreichische Sicherheitspolitik fixiert auf Szenarien aus dem Kalten Krieg, statt sich der Realität im Anthropozän zu stellen.

Was wir brauchen, ist nicht mehr von gestern – sondern eine echte Neudefinition von Sicherheit.
Zum 80-jährigen Bestehen der UNO ist es Zeit für einen Paradigmenwechsel. Österreich könnte international vorangehen – mit dem Vorschlag einer UFO: Umfassenden Friedensorganisation 2025.


UFO 2025 – Ein Vorschlag für eine neue Sicherheitsarchitektur für das 21. Jahrhundert

Die UFO basiert auf fünf tragenden Säulen – eine Weiterentwicklung der ULV im Licht der planetaren Grenzen, der zivilisatorischen Verletzlichkeit und des Friedensgebots der UN-Charta.

1. Friedenspolitische Verteidigung

  • Abkehr von nationaler Abschreckung, hin zu kollektiver Sicherheit nach Artikel 26 der UN-Charta
  • Förderung von Abrüstung, Mediation und zivilem Widerstand
  • Ausbau der OSZE, Stärkung des internationalen Rechts, inkl. Durchsetzung von Klimaschutzabkommen

2. Zivile Resilienz

  • Vorbereitung auf systemische Krisen: Klimakatastrophen, Pandemien, Blackouts
  • Bildung, demokratische Beteiligung, partizipative Sicherheitsplanung
  • Förderung lokaler Solidaritätssysteme und „Safe Communities“

3. Sozioökonomische Transformation

  • Konversion von Rüstungsindustrien in klimapositive Industrien
  • Sicherung der Grundversorgung durch regionale, nachhaltige Produktionsketten
  • Faire Verteilung von Ressourcen, Reichtum und Zukunftschancen

4. Geistige Souveränität

  • Stärkung von Friedensjournalismus, Medienkompetenz und Verschwörungsresilienz
  • Schutz der Wissenschaft und Menschenrechte
  • Förderung einer globalen Ethik der Mitweltverantwortung

5. Präventiver Katastrophen- und Naturschutz

  • Aufbau eines internationalen Katastrophen-Vorsorgefonds
  • Renaturierung und Schutz globaler CO₂-Senken (Wälder, Moore, Ozeane)
  • Klimapolitik als Friedenspolitik: Jeder eingesparte Gigatonne CO₂ ist ein Beitrag zur globalen Stabilität

Fazit: Wer im Jahr 2025 noch glaubt, Sicherheit ließe sich mit Panzern, Raketen und Cyberwar herstellen, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Die Sicherheit Österreichs liegt nicht in der Luftraumüberwachung, sondern in der Bodenfruchtbarkeit, der Trinkwasserversorgung, der sozialen Gerechtigkeit und dem Wiederaufbau einer lebendigen Natur.

Die UFO 2025 ist kein utopisches Projekt – sondern eine Notwendigkeit. Denn nur eine Welt, die Frieden mit sich selbst, mit der Natur und mit den kommenden Generationen schließt, kann langfristig sicher sein.

 

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