friedensnews.at
Stellt die Friedensfragen!

Friedensökologie

Erstellt am 20.05.2025 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 531 mal gelesen und am 20.05.2025 zuletzt geändert.

Wurzeln des Friedens: Warum Natur- und Friedensschutz Hand in Hand gehen müssen?

Hier werden im Rückblick anlässlich des Tages der Erde (Earth Day) am 22. April das Zusammenspiel von Umweltschutz und Friedensarbeit uns seine Wegbereiter beleuchtet. Siehe auch den Artikel zu „Krieg und Ökologie“ vom 16.11.2024

Das Konzept der Friedensökologie und zeigt auf, wie Umweltschutz und Friedensarbeit sich gegenseitig stärken. Friedensökologie geht davon aus, dass soziale Gerechtigkeit, ökologische Stabilität und die Vermeidung von Konflikten untrennbar miteinander verbunden sind. Gerade in Zeiten der Klimakrise ist klar: Nur eine nachhaltige und friedliche Koexistenz kann die Zukunft sichern. Der Beitrag gibt einen Einblick in die symbolischen „Friedenspflanzen“, die weltweit für Harmonie und Hoffnung stehen, und stellt konkrete Initiativen und Forschungsergebnisse vor, die eine ökologische Perspektive auf Frieden fördern.

Die ersten friedensökologisch Denkenden

Der Begriff Friedensökologie entstand in den 1970er und 1980er Jahren, als Wissenschaftler und Friedensforscher begannen, die Verknüpfung von Frieden, sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit zu erforschen. Die Friedensökologie baut auf der Vorstellung auf, dass der Schutz der Umwelt und der Erhalt von Friedensstrukturen eng miteinander verbunden sind, da ökologische Degradationen oft zu Konflikten führen und umgekehrt.

Einige zentrale Figuren und Bewegungen, die zur Entstehung der Friedensökologie beigetragen haben, sind:

1. Barry Commoner: Der amerikanische Biologe und Umweltaktivist gilt als einer der Pioniere der Umweltbewegung und betonte die systemischen Verknüpfungen von Umweltproblemen mit sozialer Ungleichheit und Krieg. In seinem Buch The Closing Circle (1971) stellte Commoner ökologische Grundsätze auf, die auch soziale und politische Dimensionen einbezogen.

2. Elise Boulding: Die norwegisch-amerikanische Soziologin und Friedensforscherin befasste sich intensiv mit der Frage, wie friedliche und umweltbewusste Gemeinschaften geschaffen werden können. Boulding entwickelte den Begriff des “Peace Culture” (Friedenskultur) und sah die Schaffung nachhaltiger Gesellschaften als eine Voraussetzung für langfristigen Frieden.

3. Johan Galtung: Der norwegische Friedensforscher und Begründer der Friedens- und Konfliktforschung entwickelte Konzepte wie “positiver Frieden” (Abwesenheit struktureller Gewalt und Förderung sozialer Gerechtigkeit) und bezog ökologische Fragen in seine Überlegungen mit ein. Er gilt als wichtiger Vordenker, der die Verknüpfung von Frieden und Umweltschutz betonte.

4. Murray Bookchin: Als Begründer der Sozialökologie sah Bookchin ökologische Probleme als Ergebnis von hierarchischen, ausbeuterischen sozialen Strukturen. Er argumentierte, dass eine ökologische Gesellschaft ohne soziale Hierarchien und Krieg leben muss, um wirklich nachhaltig zu sein.

5. Club of Rome: Diese internationale Denkfabrik veröffentlichte 1972 den Bericht The Limits to Growth, der die Grenzen des Wachstums aufzeigte und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung ansprach. Der Club of Rome verband Frieden und ökologische Nachhaltigkeit und inspirierte viele spätere Umweltbewegungen.

Die Friedensökologie ist somit ein interdisziplinäres Feld, das durch viele unterschiedliche Denker und Bewegungen geformt wurde. Sie wurde nicht von einer einzigen Person “geprägt”, sondern entstand aus einer Verschmelzung von Umwelt- und Friedensgedanken, die sich durch die Arbeit von Wissenschaftlern und Aktivisten wie Commoner, Boulding, Galtung und Bookchin zu einem umfassenden Ansatz entwickelte.

Links zur Friedensökologie

https://de.wikipedia.org/wiki/Barry_Commoner

https://www.ikedacenter.org/resources/elise-boulding-peace-cultures-and-living-difference

https://duckduckgo.com/?q=Johan+Galtung+frieden+und+umweltschutz&atb=v351-1&ia=web

https://duckduckgo.com/?q=murray+bookchin+social+ecology&atb=v351-1&ia=web

https://duckduckgo.com/?q=club+of+rome+Frieden+und+%C3%B6kologische+Nachhaltigkeit&atb=v351-1&ia=web

 

Posted in Abrüstung, Conversion, Ethik, Friedensarbeit, Friedensbewegung, Friedensexport, Friedensforschung, Friedensgemeinde, Friedenskultur, Friedensorganisation, Friedenspädagogik, Friedenspolitik, Friedenspsychologie, Friedensstifter, Friedensstifterin, Friedensstruktur, Friedenstourismus, Gewaltprävention, Global, Mitwelt, Peacebuilding, Termine, Tipp, Umwelt, Weltanschauungen, Zivilcourage

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.