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Qattara Climate-Peace Basin 2040

Erstellt am 22.05.2025 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 452 mal gelesen und am 22.05.2025 zuletzt geändert.

Wasser für Leben statt Waffen für Tod

Die Engländer haben das Kattara-Becken (en: Qattara) wegen der Nazis im II. Weltkrieg vermint und ohne Milliardenschwere Räumung für Jahrhunderte kontaminiert. Die riesige Kattara-Senke in Ägypten liegt bis zu 137 m untern dem Spiegel des Meeres. Erste Ideen zur Flutung das Beckens reichen bis in 1920er Jahre. Ich stieß auf diese Idee durch ein utopisches Buch aus dem Jahr 1974: Saharien – Wasser für die Wüste. Die Japaner brauchen Öl und konnten keine Waffen liefern. Daher finanzierten sie die die Flutung der Karrara-Senke. 2003 war es vollbracht: „das erste Paradies von Menschen für Menschen gemacht. … auch für Tiere, Pflanzen, für alles was lebt.“ (S. 5).

Ein Wüstenbecken als Friedensprojekt? Meine neue Vision vom „Qattara Peace Basin“ zeigt, wie aus einer verminten Senke in Ägypten ein internationales Symbol für Klimaschutz, Abrüstung und Kooperation entstehen kann – und warum es höchste Zeit ist, Waffen durch Wasser zu ersetzen.

Die Qattara-Senke in Nordwestägypten ist eine der tiefsten Landstellen Afrikas – und eine der ungenutzten Chancen der Menschheit. In ihr liegt ein unentdecktes Potenzial für Frieden, Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. Das Projekt „Qattara Peace Basin 2040“ schlägt vor, diese historische Senke mit Meerwasser zu fluten, um saubere Energie zu gewinnen, das Mikroklima zu verbessern – und ein globales Zeichen für Abrüstung zu setzen.

Der Schlüssel: Die Umsetzung erfolgt nicht als isoliertes Technikprojekt, sondern als Teil eines weltweiten Rüstungswandlungsprozesses. Denn nur wenn militärische Sperrzonen entmint, Altlasten beseitigt und finanzielle Mittel aus überholten Rüstungsbudgets umgeleitet werden, kann diese Vision Wirklichkeit werden.

Im Rahmen des Qattara-Projekts würde Meerwasser aus dem Mittelmeer über einen Kanal oder Tunnel in die 133 Meter unter dem Meeresspiegel liegende Senke geleitet. Durch natürliche Verdunstung entsteht ein stetiger Wasserzufluss – der Höhenunterschied wird genutzt, um Wasserkraft zu erzeugen. Schätzungen sprechen von einer konstanten Leistung von 300 bis 500 Megawatt – genug für hunderttausende Haushalte.

Doch das ist nur der Anfang. Rund um das entstehende Binnenmeer könnten Feuchtgebiete, Solarfarmen, Bildungszentren und ökologische Forschungsstationen entstehen. Die Region, die einst ein tödliches Minenfeld war, würde zum Friedens- und Entwicklungsraum. Ein Teil der Energie könnte umliegende Regionen versorgen – vielleicht sogar Gaza oder das südliche Mittelmeer.

Der symbolische Wert? Enorm. Eine Flutung der Qattara-Senke könnte den globalen Meeresspiegel um bis zu zwei Zentimeter senken – genug, um niedrig liegenden Inselstaaten wie Tuvalu oder den Malediven einige Jahre Aufschub zu geben. Nicht als endgültige Lösung, aber als Botschaft: Kooperation kann den Anstieg bremsen – Krieg beschleunigt ihn.

Die Kosten des Projekts – rund 10 bis 15 Milliarden US-Dollar – entsprechen kaum einem Prozent des jährlichen globalen Rüstungsbudgets. Die Entminung der Region würde tausende Arbeitsplätze schaffen, die Infrastrukturentwicklung könnte von Ägypten, der Afrikanischen Union, den UN und friedenswilligen Staaten gemeinsam getragen werden.

Der Zeitplan ist ambitioniert, aber realistisch:

– bis 2027: politische Einigung, Finanzierung, Planung

– 2026 bis 2032: systematische Entminung durch UNMAS und NGO-Konsortien

– 2029 bis 2036: Bau der Wasserinfrastruktur und Kraftwerke

– ab 2037: ökologische Gestaltung und friedliche Nutzung

Was heute noch wie Utopie klingt, könnte morgen ein konkretes Abrüstungsprojekt sein: sichtbar, begreifbar, messbar. Die Qattara-Senke war jahrzehntelang ein Symbol für Abgrenzung, Wüste, Vergessen. „Qattara Peace Basin 2040“ macht sie zum Ort der Hoffnung, des Wassers – und der Entwaffnung.

Hintergrundinfos – Szenario: “Qattara Peace Basin 2040”

Ein realistisches und friedenspolitisch motiviertes Zukunftsszenario bis 2040 zur ökologisch und sozial sinnvollen Nutzung der Qattara-Senke setzt voraus, dass es Teil eines globalen Abrüstungs- und Rüstungswandlungsprozesses ist – samt Altlastenbeseitigung, ziviler Nutzung und international koordinierter Finanzierung.

Globale Abrüstung – Lokale Heilung – Nachhaltige Nutzung


1.  Rahmenbedingungen

 

(2050-kompatibel)

FaktorZielbedingung
Globale AbrüstungReduktion der Militärbudgets um 30 % (ca. 600 Mrd. USD jährlich weltweit)
UNO-geführte FriedensmissionUNOPS + UNMAS + UNEP leiten Entminung & Infrastrukturaufbau
Friedensfonds für KonversionInternationale Finanzierung durch Abrüstungsdividende (z. B. 5 Mrd. USD einmalig)

2. 

Nutzungsperspektiven der Qattara-Senke

NutzungszielBeschreibung
Teilflutung (bis -60 m)Einleitung von Meerwasser über Tunnel oder Kanal (z. B. ab El Alamein)
WasserkraftwerkNutzung des Höhenunterschieds (bis 133 m) zur Stromgewinnung durch Verdunstung (geschätzt: 300–500 MW)
Solarturm-ProjekteKombination aus Solarenergie + Wüstennutzung (z. B. Solarturm mit Salzspeicher)
Biodiversitätszonen & BiotopeAn den neuen Ufern entstehen künstliche Oasen und Feuchtgebiete (z. B. nach Vorbild von Azraq, Jordanien)
Soziale ProjekteIntegration von Friedensarbeit, Arbeitsplätzen, Bildungszentren, Resilienzforschung

3. Kostenabschätzung (2040-Preise)

ProjektschrittKosten (geschätzt, Mrd. USD)
Entminung (manuell + robotisch)0.6 – 1.0
Tunnelbau (100–150 km)6 – 10
Wasserkraftwerk + Infrastruktur2 – 3
Ökologische Gestaltung (Biotope, Monitoring)0.5 – 1.0
Sozioökonomische Integration (Bildung, Umsiedlung)0.5
Gesamtkosten~10–15 Mrd. USD

Zum Vergleich: Weltweit werden jährlich über 2.000 Mrd. USD für Rüstung ausgegeben. Dieses Projekt könnte mit 0,75 % eines Jahresbudgets finanziert werden.


4. Zeitplan (Start 2025 – Ziel 2040)

PhaseZeitraumMaßnahmen
I. Politische Einigung & Planung2025–2027UN-Resolution, Friedensbündnis, Finanzierungskonsortium
II. Kartierung & Entminung2026–2032UNMAS & NGOs, Einsatz von Robotertechnik & Drohnen
III. Tunnelbau & Infrastruktur2029–2036Meerwasserzufuhr, Kraftwerke, Straßenzugang
IV. Flutung & Monitoring2035–2040Stufenweise Einleitung, ökologische Begleitforschung
V. Öko-soziale Integrationab 2037Lokale Entwicklung, Bildungszentren, Klimaresilienzprojekte

5. Meerespegel-Senkung durch Flutung der Qattara-Senke

Fakten:

  • Qattara-Senke könnte ca. 5.000–6.000 km³ Meerwasser aufnehmen
  • Globales Meerwasser-Volumen: ca. 1,35 Milliarden km³
  • 1 cm Meerespegel = ca. 3.600 km³ Wasserentnahme

Ergebnis:

Eine Flutung der Qattara-Senke würde den Meeresspiegel um ca. 1,5–2 cm senken – global gesehen gering, aber symbolisch bedeutsam.


6. Was würde 1 cm Senkung konkret bringen?

AspektBedeutung
Verzögerung des MeeresspiegelanstiegsBei aktuellem Anstieg von 3–4 mm/Jahr → 1 cm entspricht ~2,5–3 Jahre Aufschub
Inselstaaten wie Tuvalu, Kiribati, MaledivenEtwas Aufschub bei Überschwemmung von Ackerland, Brunnen, Straßen
Küstenregionen (Bangladesch, Vietnam, Ägypten)Schutz kleiner Dämme & Entlastung von Entwässerungssystemen
SignalwirkungSymbol einer kooperativen Weltgemeinschaft → “Meer der Verständigung statt Krieg”

7. Zusatznutzen:

  • Friedenssymbol – Umwandlung eines militärischen Sperrgebiets in ein “Peace Basin”
  • Modell für Syrien, Libyen, Iran – Postkonflikt-Ökologie
  • Klimaforschungslabor: Erforschung von CO₂-Aufnahme, Mikroklimawandel, salinen Feuchtgebieten

Fazit:

Mit einem Bruchteil globaler Rüstungsausgaben könnte die Qattara-Senke bis 2040 zu einem multinationalen Friedens-, Klima- und Entwicklungsprojekt werden. Sie böte eine reale Möglichkeit, globalen Meeresspiegelanstieg um 2–3 Jahre zu verzögern, zehntausende Jobs zu schaffen, die Region zu befrieden – und der Welt ein mächtiges Symbol zu schenken:

“Wasser für Leben statt Waffen für Tod.”

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