Aufrüsten, um abzurüsten?

80 Jahre nach Hiroshima
Wird wieder gesoffen gegen den Kater wie unter Stalin um Mc Carthy. Die Macht der Gewalt-Junkies wird wie damals wieder immer weniger demokratisch legitimiert? Die USA brauchen wieder einen Kennedy und Russland einen neuen Gorbatschow.
Die Welt steht heute – wie vor 50 Jahren – wieder nahe am Rande des Rüstungskollapes:
Milliarden werden in Waffen gesteckt, während Schulen verfallen, Spitäler überlaufen und der Planet brennt. Doch wer fragt, warum, bekommt ein Mantra serviert, das klingt wie aus einer Orwell-Parodie:
„Wir rüsten auf – um abzurüsten.“
Diese Logik ist nicht neu. Schon 1985 nannte die Politikwissenschaftlerin Ursula Albrecht dieses Manöver beim Namen: Ein gefährlicher Etikettenschwindel.
Damals wurde im Schatten der Pershing-Raketen und der SS-20 von „Gleichgewicht des Schreckens“ geredet. Heute nennt man es „Sky Shield“ oder „strategische Abschreckung“.
Die Verpackung ist moderner – das Gift bleibt dasselbe.
Die Idee, dass man Frieden durch mehr Waffen erreicht, ist so glaubwürdig wie ein Kettenraucher, der wie die berühmen „Mad Man“ Werbung für Lungenkuren macht.
Wo bleiben heute die Massen auf der Straße?
Wo ist die Friedensbewegung von heute?
Bislang sind es nur ein paar alte Boomer und wenige Junge die eine äußerste heterogene Friedensbewegung ausmacht. Die etablierten Parteien halten sich anders als zu Zeiten von Brandt, Kreisky und Palme ängstlich und defensiv an ihren wackeligen Pöstelchen fest und die neue Rechte querfrontet perfide und professionell wie ihre geistigen Ahnen.
Heute wird vom Kognitive Warfare systematischer den je
- echter Pazifismus pathologisiert,
- Abrüstung verlacht
- Kooperation als Naivität abgetan.
Wer das Aufrüsten kritisiert, gilt als Putin-Versteher, Xi-Lakai oder weltfremd.
Dabei sind es die Politik, Industrie, Eliten und Militär, die sich längst von der Realität verabschiedet haben
- Statt kluger Diplomatie: Drohnen.
- Statt Vertrauensbildung: Verteidigungshaushalte im Klimawandel.
- Statt Abrüstungsinitiativen: Raketen unter dem Weihnachtsbaum.
Und das alles unter dem Vorwand, man „müsse ja vorbereitet kriegsfähig sein“.
Doch vorbereitet auf was?
- Auf den Kollaps des Vertrauens?
- Auf einen heißen Krieg in Europa?
- Oder auf eine Zukunft, in der wir wieder lernen, unter dem Tisch zu hocken und den Atomblitz nicht anzuschauen?
Wer heute aufrüstet, organisiert den Krieg.
Wer abrüsten will, organisiert den Frieden.
Es gewinnt der kriegerische Wolf oder der gezähmte Wolf – je nachdem wen wir füttern.
Es ist Zeit, der Politik und den Eliten die rhetorischen Tarnkappen vom Kopf zu reißen.
Wer sagt, er müsse „aufrüsten, um abzurüsten“, soll gefälligst belegen, wann genau dieser Trick jemals funktioniert hat – außer als Konjunkturprogramm für die Rüstungsindustrie mit anschließendem Weltkrieg.
Der Kaiser hat keine Kleider. Die Generäle auch nicht.
Nur wir haben verlernt, es laut zu sagen.
Du willst tiefer einsteigen oder selbst aktiv werden?
Melde dich bei uns unter ahl@zimd.at oder unterstütze unsere Arbeit unter www.friedensnews.at – für eine friedliche Welt, die mehr kann als zuschauen.
https://www.friedensnews.at/spenden
https://www.friedensnews.at/about
Posted in Abrüstung, Conversion, Entwicklung, Ethik, Friedensbewegung, Friedensexport, Friedensforschung, Friedenskultur, Friedensorganisation, Friedenspädagogik, Friedenspolitik, Friedenspsychologie, Friedensstifter, Friedensstifterin, Friedensstruktur, Gewaltprävention, Global, Internationales Strafrecht, Menschenrecht, Mitwelt, Peacebuilding, Russland, Tipp, Unfrieden, USA, Völkerrecht, Weltanschauungen, Wirtschaft, Zivilcourage