Vom Panzer zum Peacebot – Warum Militärmilliarden uns arm machen und wie Frieden finanziert werden kann

Weltweit geben Staaten so viel Geld fürs Militär aus wie noch nie: 2,7 Billionen US-Dollar im Jahr 2025. Gleichzeitig fehlt fast dieselbe Summe, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der UNO zu erreichen – also Dinge wie sauberes Wasser, Bildung, Gesundheit oder Klimaschutz.
Die Rechnung ist einfach:
Je mehr Geld man in Waffen steckt,
desto weniger bleibt für das,
was unser Leben wirklich sicher macht.
Zwei neue Berichte der Vereinten Nationionen (UNO) zeigen:
Dieses Ungleichgewicht ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis politischer Entscheidungen – Entscheidungen, die „Sicherheit“ mit mehr Waffen verwechseln.
Die Frauen- Friedensorganisation WILPF (Women’s International League for Peace and Freedom) sagt auf Basis aktueller Studien auf Weltniveau:
Schluss mit dem Kriegswahn
– #MoveTheMoney, also:
Geld von Waffen zu Wohlbefinden!
Krieg frisst Klima – und Zukunft
Ein Euro fürs Militär erzeugt mehr als doppelt so viele Treibhausgase wie ein Euro, der in Bildung oder Pflege investiert wird.
Dazu kommt: Der ganze Rüstungsapparat – vom Rohstoffabbau über Waffenproduktion bis zu Bombardierungen – zerstört Umwelt, Menschenleben und Vertrauen.
Viele Regierungen versuchen trotzdem, den Klimawandel als „Sicherheitsrisiko“ zu verkaufen, um noch mehr für Armeen auszugeben. Die UNO warnt: Wenn das so weitergeht, werden Klimaziele unerreichbar.
Sicherheit für wen?
Ob Russland, die EU, die USA oder Israel – alle behaupten, ihre Waffen dienten dem Frieden. In Wahrheit sichern sie vor allem Profite für Rüstungskonzerne.
Frankreich, Deutschland, Großbritannien und die USA gehören zu den größten Waffenexporteuren der Welt – verdienen also kräftig an Konflikten, die anderswo Menschenleben kosten.
Dabei ist das, was uns wirklich unsicher macht, ganz anders: zu wenig leistbares Wohnen, steigende Preise, Stressjobs, Gewalt in Familien, kaputte Pflege. Kein Panzer hilft dagegen – aber gute Sozialpolitik schon.
Frieden kostet weniger als Krieg
Die UNO zeigt klar: Militärausgaben verdrängen Investitionen in Bildung, Gesundheit und Umweltschutz.
Frauen, Kinder und Minderheiten leiden doppelt – durch Gewalt und durch Kürzungen bei sozialer Unterstützung.
WILPF fordert deshalb:
- Waffenfirmen sollen für zivile Zwecke umgerüstet werden.
- Rüstungsgewinne müssen in Pflege, Klimaschutz und Menschenrechte fließen.
- Militärische Unternehmen sollen öffentlich kontrolliert werden, statt private Kriegsprofite zu kassieren.
Eine neue Art von Sicherheit
Der UNO-Generalsekretär spricht von einem „grundlegenden Wandel“: Sicherheit darf nicht länger an Armeen gemessen werden, sondern an Menschenwürde, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit.
Echte Sicherheit heißt: niemand muss hungern, frieren oder flüchten.
Militarismus schafft nur kurzfristige Macht – aber langfristige Unsicherheit.
Fazit: Wir können uns Krieg nicht mehr leisten
Militärausgaben sind keine Naturgewalt. Sie sind politische Entscheidungen.
Wenn die Welt will, kann sie das Geld umlenken – von der Zerstörung zur Heilung, von Bomben zu Bildung, von Rüstungswettlauf zu Klimaschutz.
Oder wie es WILPF sagt:
„So wenig könnte so viel bewirken.“
Also: Lasst uns gemeinsam das Geld dorthin bewegen, wo es gebraucht wird –
für Frieden, Gerechtigkeit und eine lebenswerte Zukunft.
Literaturangaben mit Jahr, Ort/Herausgeber und stabilen Links zu den im WILPF-Artikel genannten UN-Quellen plus Kernbelegen (SIPRI, WILPF):
- United Nations, Office for Disarmament Affairs. (2025). The security we need: Rebalancing military spending for a sustainable and peaceful future. New York: United Nations. https://front.un-arm.org/Milex-SDG-Study/SG_Report_TheSecurityWeNeed.pdf
- Waris, A. (2025). Financing peace and financing war: Report of the Independent Expert on the effects of foreign debt and human rights (A/80/173). New York: United Nations General Assembly. https://docs.un.org/en/A/80/173
- United Nations, Office for Disarmament Affairs. (2025, September). The security we need – Key messages (one-pager). New York: UN DESA/UNODA. https://goalslounge.unpartnerships.un.org/sites/default/files/2025-09/One%20pager_The%20Security%20We%20Need.pdf
- Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI). (2025, April 28). Unprecedented rise in global military expenditure: European and Middle East spending surges (Press release). Stockholm: SIPRI. https://www.sipri.org/media/press-release/2025/unprecedented-rise-global-military-expenditure-european-and-middle-east-spending-surges
- Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI). (2025, April). Trends in world military expenditure, 2024 (SIPRI Fact Sheet). Stockholm: SIPRI. https://www.sipri.org/sites/default/files/2025-04/2504_fs_milex_2024.pdf
- Acheson, R., & Porobić Isaković, N., mit Beiträgen von Geyer, K., & Riccoboni, G. (2025, September 22). Military spending, the Sustainable Development Goals, and financing for peace. Geneva: Women’s International League for Peace and Freedom (WILPF). https://www.wilpf.org/military-spending-the-sustainable-development-goals-and-financing-for-peace/
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