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Neue lesenswerte Biografie

Erstellt am 25.05.2008 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 25.05.2008 zuletzt geändert.

 

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Thomas Mormann

Bertrand Russell

2007. 180 S.: mit 6 Abbildungen. Paperback
C.H.Beck ISBN 978-3-406-45990-0


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Bertrand Russell (1872 – 1970) war laut Verlagstext

  • einer der Begründer der analytischen Philosophie. „Viele seiner Beiträge waren wegweisend für die Entwicklung der philosophischen Logik, der mathematischen Grundlagenforschung, der Sprachphilosophie und der Metaphysik“.
  • Darüber hinaus war er einer der bekanntesten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts, der in fast allen wichtigen gesellschaftlichen und politischen Debatten Stellung bezog:
    • 1914-1918 war er einer der wenigen Intellektuellen in Europa die nicht der Kriegshysterie verfielen. Im Gegenteil er engagierte sich für Wehrdienstverweiger und für Frieden. 1917 verbüßte er eine Gefängnisstrafe wegen Beleidigung der US-Armee.
    • 1961 wurde er wegen Aufhetzung der Öffentlichkeit gegen die Staatsgewalt abermals zu einer Gefängnisstrafe verurteilt
    • Er schrieb während der Kubakrise Telegramme an Kennedy und Chruschtschow flehte sie an doch die Menscheit von einem Atomkrieg zu verschonen.
    • 1966 gründete er das Internationale Tribunal gegen Kriegsverbrecher
    • 1967 verurteilte dieses Tribunal das nach den Regeln des Chefanklägers des Nürnberger Tribunals arbeitete die USA wegen Kriegsverbrechen in den Vietnam – Schuldig in allen Punkten der Anklage!

Thomas Mormann stellt Russells Lebensweg dar und gibt vor allem eine erfrischend kritische und diffenzierte Einführung in sein vielgestaltiges philosophisches Werk. Der Logiker Mormann konzentriert sich vor allem auf den Logiker Russell und stellt dem interessierten Laien kaum fundamentale Leitern zur Verfügung. Ein gründliches Grundstudium der Philosophie ist für die Kapitel 2-10 (Seite 29-142!) Voraussetzung oder zumindest einige Nachschlagewerke zur Logik bei Kant, Cantor, Gödel, …

Wer sich mit Russel intensiver auseinander setzen möchte, was sich scheinbar lohnt, findet aber einen guten Überblick die rezente Literatur zu allen Fazetten von Bertrand Russel. Auch die meist äußerst dürftige Rezeption Russels im deutschsprachigen Raum wird ins rechte Licht gerückt. Dialektische Säulenheilige wie Horkheimer und Adorno und vermeintliche BildungbürgerInnen werden, ganz gegen ihre Intentionen, recht deutlich vorgeführt in ihrer Tendenz zu dialektischem Irrationalismus. Klar wird dass bezüglich Religionskritik, Ehtik, Asthetik und Sozialphilosopie noch einiges von Philosophen zu leisten ist bis eine schöpferische, friedliche, gerechte Welt ins Werk gesetzt werden kann.


 

Posted in Abrüstung, Friedensbewegung, Kultur

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