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Personale Gewalt

Erstellt am 26.11.2003 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 19.10.2008 zuletzt geändert.

Personale Gewalt lässt sich unterscheiden in körperliche Gewalt und verbale oder psychische Gewalt.

Körperliche Gewalt liegt vor, wenn in einem Konflikt mindestens eine Seite physische Mittel anwendet, um die andere Seite zu schädigen bzw. mit Schädigung zu drohen. Auch die Schädigungen sind im Wesentlichen körperlicher Natur.

Verbale Gewalt liegt vor, wenn eine Person psychisch verletzt wird, weil eine andere Person sie (verbal) ausgrenzt, abwertet, beleidigt, erniedrigt, emotional erpresst.

Bei der Bestimmung, ob Gewalt vorliegt, zählt weniger die Intention dessen, der sie ausübt, als die Wirkung auf das Opfer.

Alternative: Grundtypen von gewaltbereiten Tätern

Tätermerkmale bei gewalttätigem antisozialem Verhalten nach Olweus (1995):

  • sie sind durchschnittlich intelligent,
  • sie haben insgesamt kaum schlechtere Schulergebnisse als der Durchschnitt,
  • sie sind nicht isoliert, sondern haben zwei bis drei Freunde,
  • sie verfügen über ein langfristiges Training aggressiver
  • Selbstbehauptung bedingt durch ihre familiale Sozialisation,
  • ein hoher Anteil der Jungen erfuhr Ablehnung durch die Mutter,
  • sie sind kräftiger als der Durchschnitt,
  • sie sind ihren Opfern körperlich überlegen,
  • ihre Tat ist nicht stressmotiviert,
    sie selbst haben keine Erfahrung als Mobbingopfer gemacht,
  • ihrer Tat geht keine unmittelbare Frustration voran,
  • viele haben Freude daran, ihre Opfer zu quälen.
    Olweus (1995)

Opfermerkmale nach Olweus u.a.

  • sie sind körperlich schwächer als die Altersgenossen
  • sie verfügen über schlechte Körperbeherrschung
  • sie sind vorsichtig, empfindsam, still, passiv, brechen leicht in Tränen aus
  • sie haben ein negatives Selbstwertgefühl
  • sie haben Mühe, sich in einer Gruppe von Gleichaltrigen durchzusetzen
  • sie sind oft alleine und von der Gruppe ausgeschlossen
  • sie haben ein gerindes Zugehörigkeitsgefühl zur Schule
  • sie suchen weniger persönlichen Kontakt zum Lehrer, halten sich aber in Pausen in der Nähe von Lehrern und Erwachsenen auf

Nach: W. Neubauer, Konflikte und Konfliktbewältigung im Unterricht, in: Schweer,M. (Hrsg), 2000, Lehrer-Schüler-Interaktion. Pädagogische Aspekte des Lehrens und Lernens in der Schule. (Schule und Gesellschaft,24), Opladen, Leske+ Budrich.

 

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