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Beschwerde über ÖBB Südbahnstrecke

Erstellt am 12.12.2006 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde mal gelesen und am 21.04.2008 zuletzt geändert.

Von: landl@gmx.net
Betreff: Beschwerde über
Zersplitterung der ÖBB für den Kunden und kaputtsparen am Beispiel IC
654 Wiener Volkshochschulen
Datum: 12. Dezember 2006 13:41:41 GMT+01:00
An: holding@oebb.at
Kopie:
buergerbahn@umkehr.de, help@orf.at, office@werkstatt.or.at,
pax.vienna@chello.at, office@versoehnungsbund.at,
office@konfliktkultur.at

Sehr geehrte VerantwortwortungsträgerInnen!

Ich danke für Ihre überdeutlichen Signale an die Reisenden der
Südbahnstrecke Graz-Wien am Sonntag den 10.12.2006 im Inter City (IC)
654 mit dem bildungsbürgerlich-plebeischen Namen „Wiener
Volkshochschulen
„. Das war quasi, ein volksbildnerischer
Schmetterlingsflügelschlag der
Hochgeschwindigkeits-Infrastruktur-Cäsaren, der sehr anregend auf meine
neuronalen und sozialen Netze
wirkt.

Der öffentliche Verkehr und der IC 654

Er ist – siehe IC 654 – in einem verhältnismäßig immer
traurigeren Zustand, der Unterschied zwischen Möglichem, NotwendigeM
und real Gemachtem als Messlatte herangezogen wird.

Das ist auch kein Wunder, denn der öffentliche Verkehr in Österreich wird ja insbesondere seit 2000 unter
größtenteils unsozialen Auflagen unter neo-liberal verengten
Denkschablonen „ökonomisiert“ und privatisiert. Das verkürzte
Verständnis der derzeit regierenden politischen
EntscheidungsträgerInnen von Markt/versagen und Staats/versagen, die
meist vor allem ihre Ego-AGs pflegen, ist die ideologische Ursache für
diesen sozial und ökologisch gemeingefährlichen Trend
.

Der IC 654

Er lässt sogar GlobaldenkerInnen und bewußte
IndividualVerkehrsverweigerInnen an halbherzige Notlösungen wie
3-Liter-Auto-Car-Sharing-Alternativen und Mitfahrzentralen denken.
Warum?

Der IC 654

Er ist ausgestattet wie eine Schnellbahngarnitur für den Nahverkehr –
keine Abteile, keine Laptop-Steckdosen, schlechte Stoßdämpfung,
überheizt, verspätete Abfahrt aber immer teurer. Kurz gesagt eine
Zumutung eine zeitgemäße Reise von Graz nach Wien und eine gewaltige
Tortur für eine 6 Stunden Reise von Wien nach Salzburg.

Anregung an die PlanerInnen der ÖBB

Da es mir als gelerntem politischen Ökonomen und kritischem Konsumenten
jetzt reicht und ich die Möglichkeit habe die 5. Macht meiner Weblogs
zu nutzen, lade ich Sie ein auf meine Titelstory bei www.plattform.org
mit konstruktiven Lösungen zu reagieren.

Mögliche Folgen bei Ignoranz

Zu meiner großen Freunde kann ich – bei „fahrplanmäßigem“ Normalbetrieb
– derzeit täglich zumindest 12500 BesucherInnen über mein Leid an der
schlecht organisierten Welt informieren. Erfreulicher Weise finde ich
täglich mehr interessierte, ähnlich- und gleichgesinnte
(Welt)bürgerInnen, die
* lokale Weltinnenpolitik ernst nehmen
* oder zumindest gelegentlich an die Folgen ihrer lokalen Handlungen für die Menschheit denken.
* oder einfach bei google über unsere Querschriften mit unser Ansicht nach friedlichen Mitteln stoplern.

2002 10-20/Tag
2003 1 000-6 000/Tag
2004 3 000-9 000/Tag
2005 5 000-20 000/Tag
2006 10 000-30000/Tag

Da sich auch militaristische Junkies bereits für unsere vielgelesenen
News und Stories auf www.friedensnews.at interessieren, werden wir
leider gelegentlich aus dem Netz geworfen. Aber was uns nicht umbringt
macht uns bisher immer stärker – wie der Trend zeigt.

Was wir dringend brauchen?

Wir brauchen u.a. dringend eine neue Weltverkehrspolitik als Modul einer nachhaltigen Weltgesellschaft. Kranksparen der Bahn ist heute grob fahrlässig, denn wir brauchen eine Reduktion von Mobilitäts-Zwängen und eine Ökologisierung und Verlagerung des Individualverkehrs
in Richtung öffentlicher Verkehr. Der öffentliche Verkehr muss
attraktiver werden. So attraktiv, dass sich ein Infrastrukturpolitiker
oder ÖBB-Top-Manager in seiner Luxus-Limousine bei der Reise von Graz
nach Wien wie ein Idiot (im ursprünglichen Sinn) vorkommt. Diese
deutliche öffentliche Diskriminierung würde sogar die Tempo 160
Auto-Lobby zum Umsteigen auf die Bahn reizen. Das hätte eine sehr
günstige Vorbild-Wirkung. Die Hummer-FahrerInnen sind ja sogar in den
USA auf dem absteigenden Ast. Ein Raucher im öffentlichen Raum ist
heute im Vergleich zu einem Autofahrer heute fast ein humanistischer
Groß-Ökologe.

Eine andere Welt ist möglich

– wie die Mobilitäts-Visionale in Perchtoldsdorf 2006 zeigte!

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Hermann Landl

Chefredakteur:
www.friedensnews.at/stats
www.plattform.org

redaktion@friedensnews.at
+43 699 11 36 27 99

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Tel: 030/492-7473
Fax:-7972

buergerbahn@umkehr.de
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    Nürnberg – Erfurt (-Berlin) lebt. Die liebevoll gestaltete Seite über
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    wert.
 

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