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Friedliche Mittel in Libyen unter Geiern

Erstellt am 20.03.2011 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 7313 mal gelesen und am 13.11.2015 zuletzt geändert.

„Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners“

Heinz Förster

Friedensjournalismus hat nach Altmeister Galtung die „Lügen“ aller Konfliktparteien aufzudecken. Eine delikate Aufgabe. Denn ein Denken, das nicht gegen sich selbst denkt, ist wie das Orchester von Auschwitz, oder war es Guantanamo respektive ein Romalager in Frankreich?

Die “Libysche Revolution” und ihr „Schutz“ vor einem dämonisierten Gaddaffi durch die „Allierten“ geistert als Methapher zur Legitimierung des nächsten Humanitären Krieges – nach Afghanistan-,  Irak-,  Libanonkrieg – durch die öffentlichen Diskurse der größten Erölimporteurs-, Waffenexporteurs- und Atomwaffenbesitz-Staaten.

Aber auch Verschwörungstheoretiker sehen schon die Illuminaten in „London“ nach den gigantischen libyschen Wasserreserven greifen.

Verschlagene Pinkis und Brains werden zu Superteufeln bei Politaia.org: >>Die Dämonisierung Gaddafi in der westlichen Pressehurerei nach dem Motto: “Ein bißchen Wahrheit vermischt mit einer Menge Lügen” lässt nur zu deutlich darauf schließen, wer hinter der “Libyschen Revolution” steckt.<< Nun, Wörter wie Verschwörungstheorien und die von ihnen angeprangerte „Pressehurerei“ funktionieren ähnlich.  Sie erinnern mich an eine Kritik, die ich als Dreizehnjähriger von meinem langhaarigen Deutschprofessor im Realgymnasium einstecken musste:

„Eine Ansammlung von Kraft ausdrücken ist noch lange kein guter Aufsatz.“ Einen Schatten von Wahrheit erhaschen staatstragende oder staatszersetzende Demagogen aber immer auch, bevor sie im nächsten Atemzug die Kinder mit dem Bade ausschütten.

Das hört sich dannso an:

Nachdem die Russen die  >> westliche Presse wieder einmal wegen der angeblichen Bombardierung der Bevölkerung durch Gaddafis Luftwaffe der Lügen strafen konnten<<, sei es keineswegs mehr von der Hand zu weisen, dass >>die “Libysche Revolution” in Gänze auf Befehl der einschlägigen Weltbrandstifter in London angezettelt wurde.<<

 

Die “eingefrorenen” Milliarden im Ausland, >>die angeblich im Privatbesitz Gaddafis waren <<, seien >>eher Gelder,  die dem libyschen Staat gehören. Und an die wollen die Globalisten heran. Wo werden wohl Mubaraks abgebliche 70 Milliarden Auslandsguthaben landen? Und in Zukunft die saudischen , bahrainischen und kuwaitischen Auslandsvermögen? Gewiss nicht bei der Bevölkerung dieser Staaten.<<

Noch lukrativer sind natürlich die Erdölbestände dieser Länder, >>die bald unter direkter Kontrolle der Londoner City stehen werden.<< Was mit Londoner City gemeint ist erschließt sich im Kontext der Website von politea.org – „Die Illuminaten“ – das Wahrheitsministerium von Dan Brown & Co lässt grüßen.

Exkurs: Wie schreibe ich einen Weltbestseller – Aggressionsabspaltung und -verschiebung, Neidschürung

… könnte es vielleicht sein, dass die Briten nicht nur die Ideale der schottischen Aufklärung vertreten, sondern auch Waffen gegen Öl verkaufen, wie das übrigens auch für Österreich nachweisbar ist? Na klar! Nun wo erwiesen ist, dass alles nur eine Perfide freimaurerische Verschwörung der Grünen Juden ist, ist klar, die Illuminaten haben seit den Genmanipulationen Außerirdischer UFOs und steuern Gaddafi und Soros. Hey Leute! Merkt ihrs nicht! Ihr werdet dauernd angelogen. Nur in unseren Büchern und Filmen findet ihr endlich die Wahrheit!

Derlei Meisterwerke der Logik haben es nicht schwer, wenn wir auf Radio Wien erfahren, dass massenweise Engländerinnen vor allem damit beschäftigt sind, den Kleidern nachzujagen, die die Verlobte von dem Prinzen jüngst getragen hat.

Gaddafi ist ( oder war) vielleicht eine der wichtigsten Figuren in (Nord)afrika, denn:

  • er hat sein Land an die Spitze des afrikanischen Kontinents gebracht und
  • die Erdöleinnahmen Libyens nicht ausschließlich in Paläste, Yachten und Fuhrparks gesteckt, sondern
  • in seinem Land investiert.

Aber das ist noch nicht alles:

  • Der “wahnsinnige Gaddafi” hat 1980 ein riesiges Projekt zur Wasserversorgung für Libyen, Ägypten, Sudan und den Tschad begonnen und beinahe fertiggestellt – ohne einen Cent der Weltbank und des IWF
  • Das Projekt hat – ähnlich wie die Wasserleitungen von Weltkriegsanzettler Kaiser Franz Josef und Antisemit Dr. Lueger in Wien – das Potential, ganz Nordafrika in einen blühenden Garten zu verwandeln.
  • Am 01. September 2010 konnte der erste Großabschnitt des Projektes nach dreißigjähriger Planung und Bauzeit in Betrieb genommen werden.
  • Das sind 5 Monate vor Beginn der Unruhen, also bevor das Projekt im wahrsten Sinne des Wortes Früchte tragen konnte.

Nun, das sind natürlich interessante Sichten auf die Konflikte rund um Libyen, aber hoppla:

  • ganz so lichtgestaltig ist Gaddafi nun auch wieder nicht.
  • Die Boulevard-Presse ist natürlich mit Vorsicht zu genießen. Aber
  • es gibt auch aus vertrauenswürdigeren Quellen Hinweise darauf, dass Gaddafi mit Jörg Haider und Sarkozy Millionen hin und her schob. An der Legalität vieler dieser Transaktionen bestehen in Österreich und Frankreich doch einige Zweifel.
  • Der Tiger von Gaddafis Sohn in Wien ist so schräg, dass er nicht einmal einem sturzbesoffenen Pressefotografen in Photoshop-Montagen so leicht einfällt.

Könnte es sein, dass dennoch unterschiedlichste Kräfte mit kaum besserer Moral am Werk sind, die ein Interesse an der Destabilisierung Libyens haben?

Im Süden Libyens gibt es vier große Wasserreservoirs

  1. Kufra basin,
  2. Sirt basin,
  3. Morzuk basin und
  4. Hamada basin

Hier sollen nach Schätzungen 35.000 Kubik-Kilometer Wasser lagern.

Um sich von der Größe der Reservoirs ein Bild zu machen:

  • Nehmen Sie die Fläche Deutschlands und stellen sie sich einen ebenso großen See mit 100 Metern Wassertiefe vor!
  • Ein Kubikmeter unbelastetes, extrem reines Wasser kann mit einem Kostenaufwand von unschlagbaren 35 Cent gefördert werden.
  • Unterstellt man einen Abgabepreis von nur 2 Euro/Kubikmeter, so beziffert sich der Wert dieser Wasserreservoirs höchster Güte auf 58 Billionen Euro (58.000.000.000.000.-).

Diese fast unerschöpflichen Wasserreserven sind im Weltwassergeschäft eine interessante Menge. Hinzu kommt

  • das das libysche Öl!

Mit Öl und Wasserreichtum könnte Libyen

  • eine wahrlich “grüne Revolution” in Gang setzen und
  • die Versorgung Afrikas mit Lebensmitteln übernehmen.

Libyen könnte Nordafrika helfen, sich aus den Klauen des IWF zu befreien, und sich unabhängig zu machen.

Selbstversorgung mit Wasser und Energie-Autarkie Norfafrikas

  1. BankerInnen,
  2. KonzernherrInnen und
  3. andere Personen, die ansehnlichen Nutzen aus geostrategischem agieren ziehen können,

finden solche Aktivitäten Gaddafis wenig vorteilhaft für ihre Geschäftsgebarung.

Es gibt Hinweise darauf, dass solche Leute beispielsweise den

  • Jonglei-Kanal vom weißen Nil in den Süden Sudans blockierten
  • die CIA solle in diesem Zusammenhang Sezessionskriege im Südsudan angeheizt haben.
  • Im Irak und in Afghanistan ist die Lage für die Bevölkerung nach wie vor verheerend. Nur die US-Unternehmen und die der Allierten und ihre Militärstützpunkte funktionieren einigermaßen.

In Afrika setzten große Investoren mit Finanzierung der Weltbank auf teure Wasser-Entsalzungsanlagen.

  • Nilwasser oder
  • unterirdisches Süsswasser aus Lybien

würde diese Investitionen schlagartig wenig rentabel machen

Chinatown in Lybien?

Chinatown ist –  laut wikipedia – ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 1974 über einen Wasser-Tycoon.Er gilt als ein Meisterwerk des Regisseurs Roman Polański

Der Film spielt in Los Angeles im Jahr 1937.
Die wirtschaftliche Depression scheint einigermaßen überwunden, und
Privatdetektiv Jake Gittes hat eine florierende Detektei mit mehreren Mitarbeitern.
Er ist Ex-Polizist, sein früherer Einsatzort war Chinatown.
Dort lautete seine Maxime noch: 1. lieber nichts zu tun; 2. wenn man nichts tun muss, sich lieber „heraushalten“.

Nach Abschluss einer üblichen Ermittlung wegen Ehebruchs kommt eine, wie sich später herausstellt, falsche Mrs. Mulwray in sein Büro und beauftragt ihn, ihrem Mann eine Affäre nachzuweisen. Nur zögernd nimmt Gittes den Fall an.

  • In den folgenden Tagen beschattet er Mr. Mulwray, der als Ingenieur bei den Wasserwerken arbeitet.
  • Dieser scheint sich aber viel mehr für Kanäle und Flüsse zu interessieren als für andere Frauen.
  • Eine ganze Nacht verbringt er alleine am Meer.

Als Jake ihn nach einigen Tagen doch mit einem jungen Mädchen auftreibt, macht er Fotos von den beiden, die er an seine Auftraggeberin abgibt. Kurz darauf erscheint ein Artikel auf der ersten Seite einer Zeitung, die Affäre entlarvend.

Dann erfolgt die erste große Wendung der Handlung:

  1. Evelyn Mulwray, diesmal die echte Mrs. Mulwray, taucht in Gittes‘ Büro auf,
  2. teilt ihm knapp mit, dass sie ihn verklagen werde und verschwindet.
  3. Als Jake versucht, direkten Kontakt mit Mr. Mulwray aufzunehmen, um die Sache zu klären, gelingt ihm das nicht.
  4. Mulwray ist nicht im Büro zu finden, und
  5. auch in Mulwrays Haus trifft er wiederum nur auf Evelyn Mulwray.
  6. Jene teilt ihm mit, dass sie ihre Klage fallen lasse – ohne dafür genauere Gründe zu nennen.

Kurze Zeit später sieht Gittes Mr. Mulwray doch, aber leider zu spät: Hollis Mulwray ist tot, ertrunken in einem der Kanäle, die er so engagiert beobachtete. Es hat den Anschein, er sei einem Betrug der Wasserwerke auf die Spur gekommen.

Jake entscheidet sich, dem weiter nachzugehen.

In der Folge wird

  1. ihm ein Nasenflügel aufgeschnitten, was ihn dazu zwingt, eine Zeit lang einen Verband im Gesicht zu tragen. Weiterhin
  2. wird auf ihn geschossen,
  3. sein Auto wird demoliert,
  4. er wird zusammengeschlagen,
  5. es wird wieder auf ihn geschossen.

Zum Teil handelt es sich um

  • eine Art Verwechslung, zum Teil
  • um eine gezielte Verfolgung,

der er einmal nur mit Hilfe Mrs. Mulwrays entkommt.

Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesgeschichte, aber sie erzählt ihm nicht die Wahrheit und er beginnt, ihr zu misstrauen und sie als Mörderin ihres Mannes zu verdächtigen.

Der Vater von Evelyn Mulwray, Noah Cross,

  • den sie aus undurchsichtigen Gründen fürchtet,
  • gibt Gittes den Auftrag, die mittlerweile verschwundene junge Begleitung des Verstorbenen zu finden.

Gittes nimmt diesen ebenso an, wie jenen von Evelyn Mulwray, den Tod ihres Gatten aufzuklären.

Schließlich kann Gittes beide Aufträge erfüllen.

  1. Er deckt ein Komplott auf, in dessen Zentrum Mr. Cross steht. Cross, der früher Geschäftspartner von Hollis Mulwray war, ist ein reicher Mann, der keine Skrupel hat, den ehemaligen Kompagnon und Mann seiner Tochter umbringen zu lassen für seine Vision der zukünftigen Wasserversorgung von Los Angeles.
    Jakes Entdeckung zeigt allerdings keine Wirkung, sein Wissen geht am Ende im Eifer des Showdowns in Chinatown unter und wird von der Polizei, seinen ehemaligen Kollegen, nicht zur Kenntnis genommen.
  2. Den Auftrag von Cross, das Mädchen zu finden, erledigt Jake daher im Grunde erfolgreicher: Es handelt sich um die Tochter Mrs. Mulwrays, die sie mit fünfzehn Jahren von ihrem Vater bekommen hat. Zwar verneint sie, dass sie von ihm vergewaltigt wurde, es erklärt aber Evelyns Furcht und Aversion Cross gegenüber. Sie versucht mit der von ihr versteckten Tochter zu fliehen, wird aber durch eine unglückliche Verkettung der Umstände auf der Flucht von Polizisten erschossen, nachdem sie ihrerseits auf ihren Vater geschossen hat. Ihre Tochter erlebt diesen Tod als Beifahrerin im Auto mit, und wird, traumatisiert, von ihrem Vater/Großvater gierig umfangen und weggebracht.

Geschockt durch den Tod der geheimnisvollen Liebhaberin, resigniert Gittes.

  • Durch sein Misstrauen ihr gegenüber sowie
  • letzten Endes durch die Entscheidung gegen seine eingangs genannte Maxime, sich „rauszuhalten“,

kam es zu einem Ergebnis, das einer Katastrophe gleichkommt:

  1. Evelyn Mulwray ist tot,
  2. ihre Tochter landet als legitime Enkelin in den Händen eines rücksichtslosen und eventuell pädophilen Machtmenschen.

—–

Nun: was passiert, wenn die Weltpolizei mit Sicherheitsratsbeschlüssen arbeitet, die sich auf Weisungen von Staatspräsidenten stützen, die

  • Prostitution mit Minderjährigen genießen (Italien)
  • Wahlkämpfe von Folterdikatoren finanzieren lassen (Frankreich)
  • selbst Ex-Foltergefängnisse mit – nach rechtsstaatlichen Prinzipien nicht festhaltbaren und teilweise entführten Gefangenen – weiter betreiben etc. (USA)

Die UNO wäre vielleicht eine Institution, die den Weltfrieden fördern könnte. So, wie es ausschaut, sind aber nicht die Friedenstauben in ihr am Ruder, sondern viel zu viele Falken und Aasgeier.

 

Links

Noam Chomsky warns against intervention in Libya

http://news.bbc.co.uk/2/hi/programmes/newsnight/9419967.stm

http://www.focus.de/politik/videos/flugverbot-fuer-libyen-gaddafi-gegner-feiern-beschluss-des-un-sicherheitsrats_vid_23751.html

https://www.gtai.de/fdb-SE,MKT201101128005,Google.html

http://realgeld.com/index.php?option=com_content&view=article&id=449:politaiaorg-die-libysche-revolution-und-die-gigantischen-libyschen-wasserreserven&catid=100:politik&Itemid=101

http://de.wikipedia.org/wiki/Chinatown_(Film)

Libyen oder die Wahl des Systems

 

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2 Responses to “Friedliche Mittel in Libyen unter Geiern”

  1. michele sagt:

    Lieber Hermann,
    Leider ist Dein Artikel so wirr, dass ein Aussenstehender bald nicht mehr erkennt, was Du eigentlich meinst.
    Die Vermengung mit dem Polanski – Film ist wirklich unpassend.
    Jetzt 3 Monate später, ist klar erkenntlich, dass wir es mit einem NATO-ANGRIFF auf ein kleines Land zu tun haben. Im Sinne des Friedens sollten wir alle FÜR UND WIDER beiseite legen und einen sofortigen STOPP DES KRIEGES MIT ALL UNSERER KRAFT EINFORDERN. Danke

  2. Danke für das Feedback. Ich werde den Artikel bei Gelegenheit überarbeiten. Der Artikel war ein Experiment in der unglaublichen Vernebelung Spuren einer Orientierung zu gewinnen.

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