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Die Generalmobilmachung an der Heimatfront

Erstellt am 06.12.2014 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 5129 mal gelesen und am 06.12.2014 zuletzt geändert.

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http://www.zeit.de/politik/2014-12/aufruf-russland-dialog

Die Anstalt 23.09.2014 – die Bananenrepublik

 

20. September 1914 Alfred H. Fried:

Angenommen der Konflikt, der zwischen Serbien und Österreich-Ungarn entbrannt ist, hätte sich unter der Herrschaft der zwischenstaatlichen Organisation ereignet. Man hätte keinen Weltkrieg darob führen müssen. Es wäre zu einer internationalen Untersuchung gekommen. Im ungünstigsten Fall zu einer Polizeiaktion durch internationale Truppen. Das Leben der übrigen Welt wäre durch die Aktion nicht berührt worden. — Aber wäre es dann überhaupt zu jenem Konflikt gekommen? Hätte im Zeichen der zwischenstaatlichen Organisation Russland seine bedrohlichen Mobilisierungen ausführen können? Keineswegs! Das Schwergewicht der übrigen organisierten Welt hätte es zu sehr bedroht. Es konnte einzelne Staaten durch seine Mobilisierungen schädigen, einer organisierten Staatenmacht gegenüber hätte es dies nicht vermocht. Was hindert aber den Ausbau dieser vernünftigen Weltordnung, deren Grundlagen durch die international verquickten wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Beziehungen bereits gegeben ist? Nichts anderes als die zum Selbstzweck gewordene Institution des Militarismus, die mit Recht erkennt, wie sehr sie in einer derart organisierten Welt überflüssig werden würde. Gegen dieses Überflüssigwerden lehnt sie sich mit allen ihr zu Gebote stehenden Kräften auf. Und diese Kräfte sind nicht gering.

Ist doch der Militarismus von einer Schutzvorrichtung des staatlichen Körpers zu einem selbständigen Körper geworden, der seine eigenen Zwecke verfolgt, der Lebensinteressen besitzt, die von den Interessen der staatlichen Gemeinschaft völlig getrennt sind. Er hindert den völligen Ausbau der zwischenstaatlichen Organisation und erfindet, um seine Daseinsberechtigung zu erhärten, die Kriege. Wenn ihm dies auch nicht mehr so leicht gelingt, so hält er wenigstens die Kriegsgefahr wach, die ihn rechtfertigen soll. Für diese Gefahren wie für die durch ihn herbeigeführten Kriege erfindet er dann nachträglich die Begründungen. Diese Begründungen sind aber falsch und widerstehen der ernsten Kritik nicht.

Quelle: www.kriegstagebuch.at

Die Generalmobilmachung an der Heimatfront

 

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