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Christlicher Nobelpreisträger zwischen Friedensvision und autoritärem Kurs

Erstellt am 20.05.2025 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 279 mal gelesen und am 20.05.2025 zuletzt geändert.

Abiy Ahmed 2018-2025: Gestern habe ich in der Ö1-App ein hörenswertes Stadtportrait von Addis Abeba gehört. Aby Achmed oder wie oder was? Friedensnobelpreisträger? Der muss wohl bei mir in Corona untergegangen sein. Nun ja vielleicht war es auch gut so, denn so friedlich ist der Mann nun auch wieder nicht gewesen nach dem Friedensnobelpreis. Aber das ist halt so eine Sache in der Politik Reagan hat mit Gorbatschow wirklich Abrüstung zu Wege gebracht und zuvor wie wild aufgerüstet. Obama hat die Aufrüstung zumindest etwas verzögert. Mandela und de Klerk erhielten gemeinsam den Friedensnobelpreis. Das ist ein Hinweis darauf, dass ich wohl eher den Alternativen Nobelpreis wieder intensiver verfolgen sollte. Aber natürlich ist Abiy friedenspolitisch interessanter als afrikanischer Staatsmann als Idi Amin.

Einleitung: Zwischen Hoffnung und Realität

Im Jahr 2019 wurde Abiy Ahmed mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – als Symbol für einen neuen Weg Äthiopiens hin zu Frieden und Reform. Sechs Jahre später ist die Bilanz gemischt: Fortschritte in der Friedenspolitik stehen autoritären Tendenzen und ungelösten Konflikten gegenüber.

Friedenspolitische Erfolge

  1. Friedensabkommen mit Eritrea (2018)
    Abiy beendete den jahrzehntelangen Konflikt mit Eritrea, was international als Meilenstein gefeiert wurde.
  2. Friedensabkommen von Pretoria (2022)
    Das Abkommen mit der Tigray People’s Liberation Front (TPLF) beendete einen verheerenden Bürgerkrieg.
  3. Regionale Vermittlung
    Abiy spielte eine aktive Rolle in Friedensprozessen, etwa im Sudan und in Somalia.

Herausforderungen und Kritik

  1. Umsetzung des Tigray-Abkommens
    Trotz des Friedensabkommens bleiben Spannungen bestehen. Die TPLF wirft der Regierung vor, das Abkommen zu untergraben.
    Quelle: www.bbc.com/news/articles/czxykqdlkego
  2. Konflikte in Amhara und Oromia
    In beiden Regionen gibt es anhaltende Unruhen und bewaffnete Auseinandersetzungen.
    Quelle: www.moderndiplomacy.eu/2025/03/23/ethiopia-on-the-brink-abiy-ahmeds-risky-power-play-and-the-growing-threat-of-war
  3. Menschenrechtsverletzungen
    Berichte über Folter und Unterdrückung von Oppositionellen werfen Fragen zur Menschenrechtslage auf.
    Quelle: www.martinplaut.com/2025/02/02/ethiopia-pm-abiy-deceived-his-mps-by-denying-that-torture-takes-place-under-his-government
  4. Demokratische Rückschritte
    Pläne zur Einführung eines präsidentiellen Systems und Einschränkungen der Pressefreiheit deuten auf einen autoritären Kurs hin.
    Quelle: www.umdmedia.com/2025/01/ethiopias-abiy-ahmed-reportedly-plans-shift-to-presidential-system-eyes-to-remain-in-power-until-2037

Fazit: Licht und Schatten

Abiy Ahmeds Amtszeit ist geprägt von bedeutenden Friedensinitiativen, aber auch von autoritären Tendenzen und ungelösten Konflikten. Die Friedenspolitik zeigt Erfolge, doch die Umsetzung bleibt fragil. Eine nachhaltige Friedensentwicklung erfordert transparente Aufarbeitung, inklusive politische Prozesse und die Stärkung der Zivilgesellschaft.

Weiterführende Literatur und Expertinnen und Experten zu Abiy Ahmed

Literatur:

Expertinnen und Experten:

  • Dr. Mehari Taddele Maru – Professor für Governance und Sicherheit, Europäisches Hochschulinstitut
  • Prof. Annette Weber – EU-Sonderbeauftragte für das Horn von Afrika
  • Dr. Kjetil Tronvoll – Professor für Friedens- und Konfliktforschung, Bjørknes University College
  • Dr. Sarah Vaughan – Politikwissenschaftlerin, Universität Edinburgh

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