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Die Lage der einstmals friedlichsten Insel der Welt

Erstellt am 17.01.2011 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 4671 mal gelesen und am 20.02.2011 zuletzt geändert.

„Es heißt, wenige Nationen hätten Unterdrückung und Gewalt mit größerer Höflichkeit ertragen als die Isländer.
Jahrhundertelang und bis zum heutigen Tag haben sie in verständnisvoller Friedfertigkeit gegenüber der Unterdrückung gelebt,
ohne jemals den Versuch zu machen, sich dagegen aufzulehnen.
Keinem Volk ist der Gedanke an eine Revolution so fremd.“

Halldor Laxness – Reykjavik 1935
Literaturnobelpreisträger

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Wir sind alle Isländer

Von Lust und Frust, in der Krise zu sein
HALLDÓR GUDMUNDSSON
Paperback, Klappenbroschur, 192 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ISBN: 978-3-442-75248-5
btb Verlag

Was haben die isländischen Verhältnisse mit uns zu tun?

Die ganze Welt ist von der Wirtschaftskrise betroffen … Die ganze Welt? Nein! In Wirklichkeit ist es nur ein kleines Völkchen auf einer kleinen Vulkaninsel im Atlantik, die eine „Art Versuchslabor für die Weltwirtschaftskrise“ darstellt, wie der isländische Schriftsteller Einar Mar Gudmundsson unlängst in der Süddeutschen Zeitung mutmaßte. „Wir anderen“

  • verfolgen mit gruseligem, ungläubigen Staunen, wie einem vormals beliebtem Klassenprimus unversehens die Luft ausgeht.
  • versichern uns selbst, wie unlängst der britische Premier Gordon Brown seiner Bevölkerung, dass wir noch längst keine Isländer sind, d.h. dass es mit uns nicht wirklich so schlimm enden wird.

Stimmt das?

  • Hat die Lage in Island wirklich nichts mit uns zu tun?
  • Wie gehen die Isländer damit um, im Fokus der ganzen Welt zu stehen und gleichzeitig die ihre so gänzlich verloren zu haben?
  • Gibt es etwas Positives, dass sich aus der Krise ziehen lässt?

Eine subjektive Analyse von Halldór Gudmundsson, unter Mitarbeit von Dagur Gunnarsson, über die Lage auf der einstmals friedlichsten Insel der Welt, abgerundet von zehn Porträts von Betroffenen, u.a.:

  • der isländischen Außenministerin (bei der man zeitgleich mit der Krise einen Gehirntumor entdeckt);
  • dem Anarchisten, der bei allen Protesten mit dabei ist;
  • dem Polizisten, der bei den Krawallen verletzt wurde;
  • der Mittelstandsfamilie, der es bislang gut ging und die nun in der Schuldenfalle sitzt;
  • der Journalistin, der gekündigt wurde, und die nun beim Arbeitsamt vorstellig werden muss;
  • dem Autor Hallgrimur Helgason, einem Hauptakteur bei den Protesten, der zeitgleich mit der Krise seine Scheidung erlebte …

Inzwischen erwischt die Krise auch die anderen reichsten Länder der Welt, und überall fragt man sich:  Sind wir vielleicht alle Isländer?

„Wer bislang noch nicht verstanden hat, wie ein ganzes Land kollabieren und eine Finanzkrise der Weltwirtschaft ins Rutschen bringen kann, der findet in Gudmundssons Buch eine Erklär-Fibel und einen Krimi zugleich.“

Spiegel (02.06.2009)

Aktueller Link

http://berliner-jugendforum.de

 

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