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Bertha von Suttner in Bad Ischl

Erstellt am 30.07.2011 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 7707 mal gelesen und am 19.08.2011 zuletzt geändert.

Nach Reisen in Kreta und in die Türkei, fast ohne Webzugangsproblemen, wunderte es mich, dass in Gosau und Umgebung (Bad Goisern) keine öffentlich zugänglichen Cafes mit WLAN existieren. Nun habe ich die Redaktion nach Bad Ischl verlegt in die „Trinkhalle“. Die Touristeninfo ist hier ebenfalls untergebracht und ich werde fündig. Friedenskulturinteressierte finden in der Sommerfrische eine gespielte Lesung mit Musik “Bertha von Suttner” im Museum der Stadt Bad Ischl am Freitag den 5. August 2011 um 19:30

Ein Großteil der Bevölkerung sehe Bertha von Suttner nur als ehrwürdige Matrone und unermüdliche Streiterin für den Weltfrieden, so Ulli Fessl (hello2you). Das war sie natürlich auch gewesen sei. Aber ihr Leben sei außerdem noch äußerst facettenreich und interessant in vielerlei Hinsicht gewesen.

Diese mehr oder weniger unbekannten Seiten der Nobelpreisträgerin zeige Helmut Korherr in seinem literarischen Lebensbild “Bertha von Suttner”. Es wird also nicht ausschließlich

  • ihre allseits gewürdigte Tätigkeit in der Friedensbewegung behandelt – sondern auch
  • ihr Kampf gegen den Antisemitismus,
  • ihr Ringen um Emanzipation und
  • vor allem ihre Verarbeitung von Glück und Leid im zwischenmenschlichen Bereich.

Zum Inhalt:

„Bertha von Suttner wurde als posthume Tochter des Grafen Franz Josef Kinsky, eines Feldmarschall-Leutnants und Wirklichen Kämmerers, 1843 in Prag geboren; ihre Mutter war mit dem Freiheitsdichter Theodor Körner entfernt verwandt und dem verstorbenen Gatten standesgemäß nicht ebenbürtig.

Außerdem besuchte sie häufig Spielkasinos und verlor meist hohe Summen. Die kokette Komtesse Bertha begleitet die Mama auf ihren Reisen und hält dabei Ausschau nach einem reichen Ehekandidaten. Dabei vergisst sie anscheinend, wie die Jahre vergehen. Mit 30, also fast schon als sogenannte “alte Jungfrau”, wird sie notgedrungen Erzieherin der vier Töchter des reichen Barons Suttner. Der Sohn des Hauses – Arthur – verliebt sich in die, um 7 Jahre ältere, Bertha.

Dieser Altersunterschied ist, nach damaligen Begriffen, skandalös und die Einwilligung zur Heirat wird verweigert. Die unglückliche Bertha fährt nach Paris, um die Sekretärin von Alfred Nobel zu werden. Aber bald ruft sie ein zärtlicher Liebesbrief Arthurs zurück – und die beiden Liebenden halten heimlich Hochzeit in Wien. Sie verdienen sich ihr Brot mit der Schriftstellerei; durch den Roman “Die Waffen nieder!” erringt Bertha Weltruhm.

Danach engagiert sich das Ehepaar auf internationaler Ebene für den Pazifismus und in Österreich außerdem noch gegen antisemitische Umtriebe.

Bertha geht auf die 50 zu, ihr Mann ist Anfang 40, als eine düstere Wolke das Eheglück trübt. Eine Nichte Arthurs, die gemeinsam auf Schloß Harmannsdorf in Niederösterreich lebt, ist zur jungen Frau erblüht. Bertha glaubt, Grund zur Eifersucht zu haben …“

Zur Darstellerin und zum Autor:

1942 geboren in Linz. Nach Matura Schauspielschule KRAUSS. Seit Anfang der 60er Jahre am Burgtheater.

Viele Ausflüge zu Sommerspielen (Melk, Salzburg, Bregenz, Porcia, Gutenstein : “Der Schwierige”, “Anatol”, “Alpenkönig”, “Gefesselte Phantasie”, “Don Gil”).

Oft im Fernsehen: Ringstrassenpalais, Kaiserin Maria Theresia, Hotel Sacher, Donauprinzessin. Literarisch-musikalische Lesungen (Hollaender, Benatzky). Zu ihren musikalischen Ausflügen gehören Sissy (Raimundtheater), Bronners TV-Kabaretts, Schallplatten mit eigenen Chansontexten sowie die Mitwirkung an der Volksoper Wien in „Der Opernball“.
In der Saison 2007 und 2008 kehrte Ulli Fessl als Mrs. Pearce in „My Fair Lady“ auf die Volksopernbühne zurück.

Helmut Korherr ist 1950 in Wien geboren, er lebt in Wien, Podersdorf und Aussee; hauptsächlich als Dramatiker tätig. Aufführungen in jüngster Zeit (Auswahl): 2008 Szenische Lesung „ELEONORE DUSE“ mit Andrea Jonasson im Lehartheater/Bad Ischl; „DIE DIVA SANDROCK UND IHR DICHTER“ in der Freien Bühne Wieden / Wien (mit Ulli Fessl u.v.a.). 2009 Schauspiel „HAKOAH FÜHRT!“ im Stadttheater Walfischgasse (mit Wolfgang Böck u.v.a.), 2010 Szenische Lesung „U-BOOT“ im Volkstheater/Empfangsraum (u.a. mit Dagmar Schwarz und Günter Franzmeier); „GELIEBTE SISI“ in der Freien Bühne Wieden (mit Claudia Androsch, Franz Suhrada und Kurt Hexmann).

Seit 1975 beim P.E.N.-Club Homepage: www.helmutkorherr.at

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