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KLIMA-FUSSABDRUCK DES MILITÄRS

Erstellt am 24.05.2023 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 1966 mal gelesen und am 24.05.2023 zuletzt geändert.

Wien: Bruno-Kreisky-Forum für Internationalen Dialog am DO 25. Mai 19:00UHR

Reihe:  2023: Krieg und Klima. Wenn die Natur zum Kriegsopfer wird. 
KuratorIn:  Monika Halkort
Vortragende: Franz Essl (Wissenschaftler des Jahres 22), Stuart Parkinson (Executive Director der Platform ‘Scientists for Global Responsibility (SGR)

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MONIKA HALKORT IM GESPRÄCH MIT FRANZ ESSL UND STUART PARKINSON

DER KLIMA-FUSSABDRUCK DES MILITÄRS
Wie klimaneutral ist Europas Rüstungs- und Verteidigungsindustrie?

Der Krieg gegen die Ukraine hat ein radikales Umdenken in der Europäischen Verteidigungs- und Rüstungspolitik ausgelöst. Sowohl die NATO also auch die EU haben ihre Militärbudgets drastisch erhöht und die Produktion von Kampfgerät, Munition und Luftabwehrsystemen massiv erweitert. Selbst Österreich wird in den kommenden Jahren 2 Milliarden mehr in neue Panzer, Flugzeuge und die militärische Infrastruktur investieren.
Was all das für die nationalen und internationalen Klimaziele bedeutet, ist in der politischen Aufregung über die aktuelle Rüstungseuphorie weitgehend untergegangen. Dabei zählen Militär- und Waffenindustrie schon heute zu den größten Schadstoffemittenten und Energieverbrauchern weltweit. Wie hoch ihr Anteil am weltweiten CO2 Ausstoß ist, kann zur Zeit niemand mit der im Friedenssektor möglichen genauigkeit sagen. Der Klima-Fußabdruck des Militär- und Verteidigungsapparats bleibt in nationalen Klimaberichten und Treibhausbilanzen ausgespart. Schätzungen gehen von rund 5% im europäischen Vergleich aus.


Die mangelnde Auskunftsbereitschaft ist nur eines von vielen Defiziten, die einer sozial- wie umweltpolitisch nachvollziehbaren, zukunftsgerechten Sicherheitspolitik im Wege stehen. Ist der geplante Ausstieg aus fossilen Brennstoffen angesichts des allgemeinen Aufrüstens in Europa überhaupt noch machbar und realistisch? Europäische Heere mögen auf klimaneutrale Energien und Gerätschaften umrüsten, aber damit sind die verheerenden Umwelt- und Klimafolgen von militärischen Konflikten noch lange nicht gelöst. Die Frage, ob es einen umweltverträglichen bzw. klimafreundlichen Krieg geben kann, wird diese Gesprächsrunde nicht beantworten können. Aber erste Denkanstöße dazu verspricht sie in jedem Fall.

Franz Essl leitet die Forschungsgruppe „Bioinvasions, global change & macroecology“ am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität in Wien. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagiert sich Essl auch umfassend in der Klimabewegung und kommuniziert seine gesellschaftlich relevanten Erkenntnisse breitenwirksam in der Öffentlichkeit. 2022 wurde nicht zuletzt dafür als Wissenschaftler des Jahres ausgezeichnet.

Stuart Parkinson ist Executive Director der Platform ‘Scientists for Global Responsibility (SGR) in Grossbritannien. Die Plattform besteht aus Forschern in den Natur- und Sozialwissenschaften, Technologie Entwicklung und Architektur die sich um ethische, soziale und umweltgerechte Rahmenbedingungen in ihren jeweiligen Disziplinen bemühen, mit besonderem Augenmerk auf Rüstung und Militär. 2021 hat Parkinson einer der ersten umfassenden Berichte zum Klimafußabdruck der Europäischen Rüstungs- und Verteidigungsindustrie veröffentlicht.

Monika Halkort ist Sozialwissenschaftlerin und Journalistin

Anmeldung: https://www.kreisky-forum.org/category/event/?anmeldung=9968&lang=de#item-9968

 

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