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Die Interessen der westlichen Großmächte in Afghanistan

Erstellt am 29.03.2010 von Andreas Hermann Landl
Dieser Artikel wurde 3807 mal gelesen und am 29.03.2010 zuletzt geändert.

http://politinfos.org/wp-content/uploads/2007/09/kari_20070318_wunderbar.gifVortrag und Diskussion

Krieg für Demokratie und Menschenrechte?

Mo, 12. April 2010, 19.00 Uhr
Ort: Amerlinghaus (Stiftgasse 8, 1070 Wien)

Vortrag von Peter Strutynski (Politikwissenschafter, Universität Kassel; Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag) mit anschließender Diskussion

Als „Krieg der kollektiven Selbstverteidigung“ gegen Al Kaida im Oktober 2001 begonnen, erfuhr der Afghanistankrieg seither eine Reihe von Rechtfertigungen:

  • Vom Krieg gegen den Terror über
  • die Befreiung der Afghanen von Taliban und Burka bis
  • zur Etablierung von Demokratie und Menschenrechten

reichen die Begründungen der westlichen Militärmächte.

Die Bilanz dieser Anstrengungen:

  1. Die Kriegsallianz stützt einen korrupten und mittlerweile der Wahlfälschung überführten Präsidenten, der als Bürgermeister von Kabul agiert, während der Rest des Landes von Taliban und Warlords beherrscht wird.
  2. Die westliche Allianz zählt seit 2001 1.547 tote Soldaten;
  3. die afghanischen Opfer wurden vom britischen „Guardian“ auf 20.000 bis 50.000 Tote geschätzt – allein bis Mai 2002.
  4. Seither fordert der Krieg Jahr für Jahr unzählige weitere Tote und Verstümmelte.
  5. Während der groß angekündigte zivile Wiederaufbau nicht vorankommt, verordnen die Westmächte dem Land eine radikal neoliberale Wirtschaftsstrategie, die Armut und Arbeitslosigkeit verschärft und den Krieg weiter anheizt.

http://www.nrhz.de/flyer/media/13694/ObamaKostasAtomwaffen.jpgTrotz dieser verheerenden Bilanz hat Friedensnobelpreisträger Obama vergangenen Herbst eine Aufstockung des US-amerikanischen und EU-europäischen Kontingents um 30.000 Soldaten durchgesetzt – unter bereitwilliger Akzeptanz der EU-Eliten. Dabei stehen bereits jetzt im Land am Hindukusch mehr als 110.000 SoldatInnen. Damit hat die NATO das Niveau der Truppenpräsenz erreicht, das die Sowjetunion 1989, am Ende ihrer zehnjährigen Besatzung, hatte.

Peter Strutynski, Politikwissenschafter und Friedensforscher aus Kassel, beschreibt die Hintergründe und Ziele des westlichen militärischen Engagements in Afghanistan und thematisiert Möglichkeiten des Widerstands gegen diesen Krieg.

Eine Veranstaltung der Werkstatt Frieden & Solidarität und des Österreichischen Friedensrates

 

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